,,Lewis?" wiederholte ich seine Worte vollkommen sprachlos.
,,Ja, Ophelia." antwortete Draco und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. ,,Er ist elf Jahre alt und einer der besten Schüler seines Jahrgangs. Er-"
,,-Lewis." unterbrach ich ihn leise, als ich kraftlos auf meine Knie fiel; der böse Part meiner Persönlichkeit zu brechen begann.,,Ophelia-"
,,-fass mich nicht an!" schrie ich zu Draco, als er näher kam. Einen Schritt zurück wich.
,,Ich bin es. Draco; bitte." flehte er weinerlich. ,,Lass mich dir helfen."
,,Ich brauche keine Hilfe." antwortete ich und stand nach einigen Sekunden wieder auf. ,,Es ist naiv zu denken, dass mich mein Bruder wieder zurückholen könnte. Er ist bloß ein kleines Kind. Ich will dich nicht mehr an meiner Seite haben; du hast mir nun noch eine Person gegeben, die ich maßlos enttäuschen kann.",,Enttäuschen? Ich habe dir eine Person gegeben, die du nun lieben kannst. Eine Person die dich lieben kann; so wie ich-"
,,-du wirst ihm nichts von mir erzählen." unterbrach ich ihn und kehrte ihm den Rücken. ,,Ich werde nicht mit euch kommen."
Ich verließ den Saal; ging emotionslos an Narcissa und Alec vorbei.,,Liebes-"
,,-lass mich los." unterbrach ich Narcissa, die besorgt nach meiner Hand gegriffen hatte. Ich lief die Treppen hinauf; schloss mich in meinem Zimmer ein.Es war zu viel für mich; viel zu viel. Jahrelang war ich darauf trainiert gewesen meine Emotionen und Gefühle zu unterdrücken; dann hatte ich mich verliebt. Dann war ich wieder allein; drei Monate stand ich unter Folter. Und nun; nun war er wieder da. Draco. Eine besorgte Mutter; besorgte Freunde. Alec; mein bester Freund. Meine ehemalige Familie. Ein kleiner Bruder.
Ich öffnete meine schwarze Robe; ließ sie erschöpft zu Boden fallen. Ein bodentiefer Spiegel ließ mich auf mein Spiegelbild blicken. Wie ich blutverschmiert und starr im Zimmer stand. Den Ausdruck in meinen Augen verloren hatte. Wie das Blut in meinen Haaren getrocknet war. Es war, als hätte das Leben meinen Körper bereits verlassen. Als hätte mich meine eigene Seele im Stich gelassen.
Ich zog mir meine Kleidung aus; ließ auch diese zu Boden fallen. Ich betrachtete meine tiefen Narben; 73 an der Zahl. Betrachtete meine Rippen; sah mir dabei zu, wie mein Körper sich immer weiter dem Tod näherte. Ich sah auf meine Wunden hinab; wusste noch von jeder einzelnen. Von jeden Schnitten und Schlägen des dunklen Lords. Minutenlang stand ich bloß so da, als meine Tür aufgeschlagen wurde. Ich nicht einen Zentimeter zur Seite wich; weiterhin völlig unbekleidet vor dem Spiegel stand. Darin auf die Augen von Alec traf.
,,Ziemlich unhöflich nicht zu anzuklopfen-"
,,-Draco mag ja ein Gentleman sein, aber nicht ich, Prinzessin." unterbrach mich Alec, der so eben auf mich zugestürmt kam. Er schlug die Tür zu; stellte sich rasend hinter mich. Sah in den Spiegel; sah mir so in meine Augen.,,Du solltest gehen."
,,Ich werde nicht eine Sekunde von deiner Seite weichen, bis du endlich wieder bei Verstand bist." knurrte er wütend.
,,Was wohl Draco dazu sagen wird, wenn er dich hier sieht? Bei mir; während ich vollkommen nackt vor dir stehe." erwiderte ich und drehte mich zu ihm um. Doch auch jetzt sah er mir bloß in meine Augen. Ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.,,Es interessiert mich nicht, dass du so vor mir stehst; es zeigt mir bloß, dass Draco und ich zu spät gekommen sind." Wütend griff er nach meiner schwarzen Robe, legte sie über meinen Körper; und zog sie zu. ,,Ich weiß, dass du nun redest und handelst wie eine Auftragsmörderin; wie eine Bestie. Ein Monster ohne Gefühle. Doch so bist du nicht; ich weiß, dass deine Emotionen und Gefühle bloß tief im Inneren liegen. Sie sind nicht verloren; sie wurden bloß unterdrückt."
,,Müsstest du nicht längst wieder in Hogwarts sein, toter Junge?" erwiderte ich unbeeindruckt.
,,Denkst du wirklich, dass Draco und ich auch nur eine Sekunde von deiner Seite weichen, nachdem wir 3 Monate nichts von dir gehört haben? Nachdem Draco monatelang verzweifelt darauf gehofft hat, ein Lebenszeichen von dir zu erhalten? Daphne weint seit 3 Monaten; Blaise findet nicht mehr in den Schlaf. Und ich; ich will dich bloß wiederhaben, Ophelia. Unversehrt und so wie du einmal warst."
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Order of Death - Deatheaters Girl - Draco Malfoy
Science FictionGehorchen ist mein Alltag; töten mein Auftrag. »Du wirst mir gehorchen; geh und komm deiner Bestimmung nach«, sprach er und überreichte mir meinen nächsten Auftrag. Wieder ein Mord. Der Ort? Hogwarts. Trauer, Angst und Hass; mein Leben war gezeichn...