Once AU 3

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Magnus PoV

Eng ineinander verschlungen lagen wir da, unsere Flüssigkeiten vermischten sich auf unseren Oberteilen, kein Blatt hätte zwischen unsere Körper gepasst. Alec hatte den Kopf gegen meine Brust gelehnt, eine Hand umfasste meinen Oberkörper, während mein Kinn auf seinem Haar stützte und ich dieses zärtlich streichelte. In meinem Kopf war kein Platz für Reue, nur Glück und Traurigkeit.
Es hatte sich so gut angefühlt, so anders. Einfach. Mit alec war es einfach, wir verstanden uns ohne groß zu reden, auch jetzt fühlte ich was er fühlte.

Ich wusste, er litt darunter genauso wie ich. Unter der Beziehung, die ich mit seiner Schwester führte, die ich nicht einfach beenden konnte.
Zählte das hier bereits zu fremdgehen? Schließlich war nichts passiert.
Natürlich wusste ich selbst, dass das hier nicht nichts war, selbst wenn wir keinen Sex hatten, ich hatte ihn berührt, ihn gewollt und hätte er den ersten Schritt gemacht, ich wusste nicht, ob ich mich ihm verweigert hätte.
Alec bedeutete mir zu viel.

"Du musst es ihr sagen", seufzte er an meine Brust und ich spürte, wie er die Schultern anspannte. Deshalb vergrub ich die Nase in seinen schwarzen Strähnen und sog den Duft ein, den ich ab nun jede Sekunde vermissen würde.
"Ich kann nicht."
"Magnus", hauchte er und seine Stimme brach.
"Es tut mir leid Alec", brachte ich hervor, zog ihn näher und ließ ihn einige Tränen in meiner halsbeuge vergießen. Selbst ihn zu halten und für ihn da zu sein fühlte sich unglaublich an.
"Ich wollte dir nie weh tun."
Er nickte nur.

"Wenn ich es ihr sage.... ich weißt nicht einmal was. Das ich bi bin? Das ich mich trennen will? Das ich etwas für ihren Bruder.....", ich unterbrach mich und schloss die Augen. Ich wollte mir das nicht eingestehen.
"Dann wird alles nur komplizierter."
"Ich weiß, wie hart das ist Mags, aber... du kannst sie nicht hinhalten oder belügen. Ich bin für dich da. Sag ihr einfach was passiert ist okay? Mehr verlange ich nicht. Aber du musst ehrlich sein, zu ihr und zu dir selbst."

"Du hast recht, so wie immer. Ich wünschte, ich hätte es früher bemerkt", gab ich zu.
Alec zuckte die Schultern und lehnte sich langsam zurück, wischte einmal über sein Gesicht bevor sich zu einem Lächeln zwang.
"Isabelle und du, ihr seit ein sehr schönes Paar. Und versteht euch gut. Das hättest du sicher nicht missen wollen."
Ich wollte widersprechen, wusste aber es brachte nichts zu streiten, was hätte sein können. Denn so war es eben nicht.

"Kann ich mir ein Shirt leihen und die Sachen in deinem Bad auswaschen?", fragte ich verlegen als er sich aufsetzte und das Tshirt abstreifte. Verlegen wendete ich den Blick ab.
"Ja klar."
Er gab mir ein neues Oberteil und nahm meins mit seinem zusammen ins Bad, sagte, er würde es später auswaschen und aufhängen.

Schließlich stand ich vor seiner Zimmertür und blickte ihn an, wie er auf dem Bett saß und seine Hände knetete.
Ich wollte nicht gehen aber es war besser, ich konnte noch etwas nachdenken, bevor Izzy zurück war.
"Danke Alec."
Er hob den Blick und sah mich aus seinen großen Hundeaugen an. Er wollte schließlich auch, dass ich blieb.
"Wofür?"
"Dank dir weiß ich, was ich will und bin nicht länger verwirrt."
Langsam nickend senkte er den Blick.

Vielleicht wünschte er sich gerade, ich hätte ihn nie nach einem Kuss gefragt.
Traurig legte ich die Hand an die Klinke und atmete aus. Sein Zimmer zu verlassen fühlte sich endgültig an.
"Magnus?"
Sofort wandte ich mich ihm zu.
"Ja?"
"Wir.....sehen uns beim Abendessen."
Mit einem Kloß im Hals verließ ich sein Zimmer, schlich zu Izzys Zimmer und wurde von dem blumigen Parfüm beinahe erstickt. Es roch nicht wie sonst leicht sonder erdrückte mich, war zu süß und zu hart. Ich sehnte mich nach herbem Duft und weichen kurzen Haaren.

Mit gebrochenem Herz setzte ich mich auf das Bett mit der roten Seidenbettwäsche, vermisste die blaue Baumwolle ein Zimmer weiter und dachte nach.
Über die Zeit, die Izzy und ich hatten, den Sex, der nie schlecht gewesen war. Es lag nicht daran, es lag nicht an ihr. Sie war perfekt.
Aber ihr Bruder war auf unperfekte Weise perfekt für mich.

Alec PoV

Sobald die Tür ins Schloss gefallen war beugte ich mich vorn über, drückte eine Hand auf den Mund und ließ dem Schluchtzen freien Lauf, das mich überwältigte. Was hatte ich nur getan?
Ich hätte mich zusammen reißen müssen, ihr zu liebe. Isabelle war meine Schwester, sie war nervig und lieb und ich hatte etwas mit ihrem Freund gehabt. Er hatte sich verliebt, ich wusste es. Nur ob es genug war, um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen, das war noch unklar.

Wahrscheinlich wusste er das selbst noch nicht.
Deswegen musste ich mich erneut daran gewöhnen, sie zusammen zu sehen ohne eifersüchtig zu werden.
Ich hatte es schon einmal geschafft, da hatte ich ihn aber noch nicht geküsst.... Seine Lippen gingen mir kaum aus dem Kopf.
Frustriert ließ ich mich nach hinten fallen und blieb liegen.
Unterbewusst hörte ich, dass Clary und Iz zurück kamen und irgendwann klopfte es an meiner Tür und meine Mutter teilte mir mit, dass es Abendessen gab.

Also ging ich mit monotonem Ausdruck im Gesicht die Treppen runter und setzte mich neben Clary, zu meinem Bedauern gegenüber von Magnus an den Tisch.
Die Mädels erzählten von ihrem Trip und versprachen uns später eine Modenschau in Izzys Zimmer, auf die ich gar keine Lust hatte. Aber Magnus, als perfekter Freund, lächelte enthusiastisch und erntete sofort einen Kuss von ihr.
Schnell wandte ich den Blick auf meinen Teller, stocherte verloren im Essen rum und zwang Bissen für Bissen hinab, während ich Magnus verlegenen Blick spürte.

"Und was habt ihr Jungs getrieben?"
"Wir haben einen Film geschaut", erzählte er und ich nickte nur zustimmend.
Ich erschrak, als ich Füße an meinen spürte und wusste durch die zärtlichen Berührungen sofort um wen es sich handelte. Ich hielt einfach still und nahm seine Entschuldigung an. Ein leichter Tritt gegen seine Fußsohle sollte ihm sagen, dass er mir versprochen hatte es ihr zu sagen.
Er nickte unauffällig und sah mich mit bittendem Ausdruck an.

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt