Magnus PoV
Schon einige Male war mein Blick zu ihm gewandert, ungewollt. Und doch war es kein unangenehmer Anblick, ganz im Gegenteil, der Shadowhunter, der an der Bar des Huntersmoon saß war eine Augenweide.
Die schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab, was mir verriet, dass er nicht hier war, um Gesellschaft zu suchen.
Das Jackett lag auf dem Stuhl neben ihm, was verriet, dass er spontan hier gelandet war, sonst hätte er keine Jacke mitgenommen.
Der durchsichtige Drink in seiner Hand verriet, dass er wegen etwas besorgt war. Nur Sorge brachte einen dazu, etwas so starkes genießen zu wollen.Ich ließ mich selten auf Shadowhunter ein, sie waren furchtbar pflichtbewusst und oftmals egoistisch und doch sagten mir die angespannten Schultern des Schwarzhaarigen, dass er etwas besonderes war.
Das oder der Martini in meiner Hand.
Ein paar Minuten haderte ich noch, dann beschloss ich, dass ich nicht weiter existieren könnte ohne seinen Namen zu kennen. Also ließ ich mein Glas dort stehen, ging rüber zur Bar und stützte die Arme auf der Theke ab.Ich schielte kurz zur Karte, dann auf sein Getränk, bevor ich den Kopf schief legte. Maya, die Barkeeperin, die ich persönlich kannte, verkniff sich ein Lächeln bei meinem schamlosen Flirtversuch und ließ sich Zeit, das Glas in ihrer Hand abzutrocknen.
Doch der Fremde reagierte nicht, also wurde ich direkter.
"Entschuldige meine Direktheit, darf ich fragen, was du da trinkst?"
Überraschung spiegelte sich auf dem makellosen, blassen Gesicht, als er mich ansah, dann zurück auf das Glas in seiner Hand. Er schien sehr vertieft in seine Gedanken gewesen zu sein.Der hübsche Unbekannte stotterte einen Moment. "I-Ich glaube Gin....", murmelte er dann, suchte Mayas Blick, die nickte und sah mich dann verlegen an. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
"Darf ich mit dir zusammen trinken?", fragte ich, als ich Maya zuwinkte, um nochmal zwei zu bestellen.
"Sicher", erwiderte er schnell und schnappte sich sein Jackett, um mir Platz auf dem Barhocker neben sich zu machen."Was führt dich hier her?", fragte ich, als unsere Getränke kamen und wir anstießen.
Zögerlich nippte er am Glas, verzog das Gesicht und seufzte dann.
"Ich weiß nicht, ob du dir langweilige Geschichten aus dem Shadowhunterinstitut anhören willst..."
Fragend sah er mich an.
"Magnus", stellte ich mich vor und wurde dann von einem zarten Lächeln seinerseits geblendet.
"Alexander."
Ich leckte mir die Lippen bei diesem klassischen Namen.
"Vielleicht finde ich sie nicht langweilig."
Er gab nach....
"Und deswegen kommt morgen ein Prüfer zu uns, der das gaaanze Institut....", verwirrt legte Alec den Kopf schief und überlegte einen Moment.
"Prüft?", half ich nach und lachte leise, als sein Gesicht sich aufhellte und er nickte.
Mir war recht schnell klar geworden, dass meine neue Bekanntschaft nicht sonderlich viel vertrug, ich konnte jedoch nicht vorhersehen, wie stark er auf Alkohol reagierte.
Seine Wangen waren tief rot gefärbt, das Lallen nahm stetig zu und inzwischen gestikulierte er liebend gern mit den Händen und streifte damit meine. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gesagt Alexander flirtet.Alec PoV
In mir fühlte sich alles unglaublich warm und wohlig an und ich war davon überzeugt, dass nicht der Alkohol, sondern der Mann vor mir dafür verantwortlich war. Also legte ich eine Hand auf seinen Arm und lachte über etwas, dass er gesagt hatte.
Magnus, das war sein Name, da war ich mir sicher, war bildschön und unkonventionell.
Mit seinem fein gemustertem Hemd und dem Eyeliner, den glänzenden Lippen und den perfekt gestylten Haaren sah er aus, als wäre er einem Modemagazin entschlüpft. Umso überraschender, dass er sich neben mich gesetzt hatte.Er nahm mir die Nervosität vor morgen und ersetzte sie mit heißer Leidenschaft und Sehnsucht, wie ich sie noch nie gefühlt hatte.
Ob er wusste, dass ich Jungfrau war?
"Du bist bezaubernd Alexander, weißt du das eigentlich?", murmelte er mir zu und lächelte. Atemlos streichelte ich mit den Fingern über den harten Bizeps meines Gegenübers. "Danke Magnus."
Gerade wollte ich etwas weiteres sagen, da spürte ich, wie wir ins Wanken gerieten und uns aneinander festhielten.Verwundert sah ich mich um und fokussierte meine Aufmerksamkeit auf einen hochgewachsenen Vampir, der neben Magnus stehen blieb und auf ihn herab sah.
"Warlock Abschaum", sagte dieser. Magnus zuckte nicht einmal zusammen, versuchte diesen Idioten zu ignorieren. Doch in mir lösten diese Worte unbändige Wut aus.
Ich stand auf, wankte, fing mich und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor ich Blickkontakt herstellte.
"Entschuldige dich", forderte ich monoton, spürte dann Magnus überraschten Blick auf mir.
"Was?"
"Ich sagte, entschuldige dich bei ihm. Jetzt."Der dunkelhaarige Vampir rümpfte die Nase und musterte mich. "Sagt wer?"
"Ich", antwortete ich beharrlich. Ich würde nicht gehen, bis er es getan hatte. Ich würde ihn dazu zwingen.
"Alec", hörte ich Magnus, der sich zu mir gedreht hatte und ich spürte seine Hand auf meiner Brust. Mein Herz schlug schneller. "Es ist okay."
Mein Blick traf seinen und ich sah, dass es das nicht war.
"Du hast fünf Sekunden."Der Vampir ließ ein Schnauben hören und wandte sich ab, da packte ich seinen Kragen und ließ die rechte Faust vorschnellen, bis ich sein Gesicht traf. Das Knirschen war ohrenbetäubend.
Er taumelte, hielt sich die Nase und ehe er sich auf uns stürzen konnte stand die Barkeeperin vor ihm und fletschte die Werwolfszähne. Fauchend ging er rückwärts und verließ das Huntersmoon."Entschuldige bitte den Auftritt", begann ich, an die Frau gewandt und schüttelte den Kopf, wobei sich alles begann zu drehen. Keine gute Idee.
"So bin ich normalerweise nicht...", stammelte ich weiter, dann spürte ich eine Hand an meinem Kinn und traf bernsteinfarbene Augen.
"Mich hat noch nie jemand verteidigt", hauchte Magnus berührt und leckte sich die Lippen, die meinen Fokus auf sich zogen.
"W-Wirklich?"
Er nickte und zauberte ein Lächeln auf meine Lippen, bevor ich die Augen schloss und meinen Mund auf seinen senkte.Nach Atem schnappend legte er eine Hand in meinen Nacken, zog mich zu sich herab, bis ich zwischen seinen Beinen stand und die Hände auf seine Hüfte legen konnte.
"Mich hat noch nie jemand geküsst", hauchte ich gegen seine Lippen, als er seine Stirn an meine legte.
"Dann wird es höchste Zeit."
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Teil2: Malec Kurzgeschichten
FanficIn diesem Buch findet ihr Kurzgeschichten über Magnus Bane und Alexander Lightwood aus den Büchern von Cassandra Clare. Egal ob erotisch, traurig oder spannend- hier bist du richtig für die gute Portion Fanfiktion. Die Rechte an den originalen Pers...