Love makes me crazy

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Alec PoV

Ob ich wusste, dass es eine dämliche Idee war?
Ja, definitiv.
Und doch dachte ich nicht darüber nach, meine Füße hatten mich von ganz allein hier her getragen und nun stand ich vor dem Vampirhotel und ließ den Blick darüber gleiten.

Es war wirklich knapp gewesen, mein Herz schlug immer noch höher und die Angst hatte mich gelähmt. Hatte mir den Verstand genommen.
Ich wäre bei der Mission heute beinahe gestorben.
Eigentlich sollte ich noch immer auf der Krankenstation im Institut sein und diesen Schock verarbeiten, meine Wunden heilen lassen, doch diese Angst hatte mich beflügelt und hier her gebracht.

Ich wäre beinahe gestorben und hätte Magnus nie wieder gesehen.
Ich würde sterben und ihn nie wieder sehen.
Ich würde ihn zurück lassen und er würde einfach weiter machen, so wie er es bisher immer getan hatte.
Er konnte mir so oft sagen wie er wollte, dass ich etwas besonderes war, das ich anders war als alle seine Beziehungen davor. Ich würde diese Unsicherheit nie los werden.
Also lag meine Hoffnung darin, ihn nie verlassen zu müssen.

Deswegen war ich hier, im Territorium der Vampire. Unbefugt, das musste ich zugeben.
Aber Rapahel hatte meine Nachricht, meinen Wunsch nach einem Treffen, beantwortet. Ich stand also unter seinem Schutz.
Das bemerkte ich, sobald zwei Gestalten aus dem Hintereingang traten.
"Alec Lightwood. Er erwartet Sie."
Mit einem knappen Nicken folgte ich ihnen.

Gastfreundlich wie er war bot er mir etwas zu trinken an, als ich ablehnte bot er mir den Platz auf der Couch an. Er setzte sich mir gegenüber auf den Sessel und hob neugierig die Brauen.
Er dachte vermutlich ich wäre wegen Isabelle hier.

"Ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Einen vertraulichen."
"Also nicht als Leiter des Instituts?", fragte er und ich hörte das Misstrauen heraus.
Ich schüttelte nervös den Kopf.
"Nein. Es ist privat. Sehr privat. Es geht um Magnus."
Sofort horchte er auf.
"Geht es ihm gut? Ist etwas passiert?"
"Nein, nicht direkt. Es geht um mich. Um uns. Irgendwie."
Er schwieg, um mir eine Erklärung zu entlocken, also holte ich tief Luft und wandte den Blick ab.

"Ich will das du mich zu einem Vampir machst Raphael."
Ein Schweigen hüllte uns ein während er mich betrachtete. Er sah nicht überrascht aus, lediglich seine Augen hatten sich etwas geweitet. Er wusste ganz genau dass ich darüber nicht mit Magnus geredet hatte, er spürte vermutlich meine Verzweiflung und roch meine Angst.
Oder was Vampire so konnten.

"Nein."
"Bitte. Du verstehst das nicht."
Verhemmt begann er den Kopf zu schütteln, ignorierte mein Flehen.
"Nein, auf keinen Fall, nein... nein. Das würde er mir nie verzeihen."

"Magnus würde dir danken! Ich kann ihn nicht verlieren. Und er mich nicht. Ich kann nicht sterben."
"Diese Entscheidung liegt nicht bei mir", betonte er und schüttelte weiterhin den Kopf.
Seine Gedanken standen ihm ins Gesicht geschrieben. Er hielt mich für verrückt. Vielleicht war ich das auch. Ziemlich sicher sogar.
Verrückt nach Magnus.
Vor Liebe blind.

"Weiß er davon? Dass du hier bist? Worum du mich bitten willst?", redete er auf mich ein, erhob sich, tigerte durch das Zimmer.
Ich knetete nervös meine Hände.
"Nein, natürlich nicht", er lachte sarkastisch als er mich musterte.
"Ich kann es ihm nicht sagen. Es muss aussehen wie ein Unfall."
"Du kannst ihn nicht belügen."
"Ich kann ihn nicht verlieren", flehte ich schwach.
Raphael blieb stehen und seufzte.

"Du musst es ihm sagen. Oder ich tue es."
Empört erhob ich mich und baute mich vor ihm auf.
"Dieses Gespräch ist vertraulich!", erinnerte ich ihn mit mehr Autorität in der stimme als ich fühlte. Meine knie zitterten beim Aufstehen.
Doch er hob nur die Brauen.
"Dem habe ich nie zugestimmt."
Wut überkam mich und ich trat einen Schritt zurück, bevor ich etwas unüberlegtes, etwas dummes tat.
Noch mehr Dummheiten um genau zu sein.

"Ich werde schon jemanden finden der mich verwandelt", flüsterte ich vor mich hin und sah die Sorge in seinem Blick. Doch es war mir egal. Nur Magnus zählte. Nur überleben.
Ohne ein Wort drehte ich mich herum und ging.

Ich war viel zu aufgewühlt um nach Hause zu meinem Freund zu gehen, eigentlich sollte ich sowieso über Nacht im Institut bleiben. Ich würde ihm einfach die Wahrheit sagen.
Natürlich nicht die ganze, nicht wo ich war statt im Institut.
Ich würde ihm sagen dass ich ihn vermisst hatte und nicht ohne ihn schlafen konnte. Das war die Wahrheit.
Das war der Grund für meinen kopflosen Besuch bei Raphael.
Die Frage war nur ob Santiago es Magnus wirklich erzählen würde. Davor graute es mir.

Also versteckte ich mich noch eine Weile im Huntersmoon, saß alleine nachdenklich in einer Ecke und ließ jeden Schluck von meinem Bier den Schreck des Tages betäuben.
Zum Glück arbeitete Maya heute nicht. Ich hatte meine Ruhe. Niemand sprach mich an. Ich wusste mein Gesichtsausdruck sorgte zum größten teil dafür, denn an Popularität fehlte es mir als Institutsleiter in dieser Bar nicht.

Viele von ihnen kannten mich als Magnus Partner, als seine Begleitung, deswegen wurde ich toleriert. Akzeptiert.
Magnus.
Die Liebe meines Lebens.
Ich hatte nicht oft geliebt und war auch nicht besonders alt oder klug aber das wusste ich. Ich wußte es nicht mit meinem Kopf, so wie ich wusste dass ich sterben würde und er nicht, sondern ich wusste es mit meinem Herzen.

Dieses war es auch, das mich Aufstehen und bezahlen ließ, welches mich durch die dunklen Straßen von New York und bis zu Magnus Loft führte.
Das Licht brannte noch, so spät war es also noch nicht. Sicher hatte niemand bemerkt, dass ich nicht im Institut war und als es Zeit für das Abendessen war und Jace bemerkte dass ich weg war, hätte ich schon auf dem Weg zu Magnsu sein können.
Außer Raphael wusste also niemand etwas.

Ich ging einfach rein, seine Schutzwände erkannten mich als Teil von ihm und jedes mal schwoll mein Herz durch dieses Wissen an.
Wie bereitwillig er mich in sein Haus, in sein Leben gelassen hatte berührte mich immer wieder.
Ich rief seinen Namen, ich wollte nichts lieber als ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben, als ich Raphael in unserem Wohnzimmer sitzen sah, gegenüber von Magnus. Er senkte den Blick als ich im Türrahmen erstarrte.
Magnus Blick bohrte sich tief in mein inneres.

"Hallo Schätzchen. Raph sagte gerade, ihr hättet euch heute schon gesehen. Wo warst du?"

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt