Alec PoV
Ich war schon längst wach als Magnus mit einer heißen Tasse Kaffee in beiden Händen und müden Augen zu uns ins Büro trat, leise guten Morgen murmelte und sich auf das Sofa fallen ließ, auf dem ich gegenüber von Jace und Clary saß.
"Wir haben darüber geredet, wie es weiter geht, da Clary meinte du würdest so schnell wie möglich wieder in dein Loft zurück", merkte mein Halbbruder an und Magnus nickte.
Er war wohl kein Morgenmensch."Ich gehöre hier nicht her, wir alle wissen das", erklärte er sich ruhig, von der Energie von gestern war kaum mehr was übrig und es störte mich. Es besorgte mich.
"Es gibt eine Bedingung."
"Ich muss mit dir kommen und kann dich nicht alleine lassen", klärte ich ihn auf und verschränkte die Arme, abwehrend gegen die Gefühle, die das auslöste.
"Bei mir wohnen also?", fragte Magnus nach und sah mich von der Seite an und ich nickte zustimmend.Die Art wie er den Kopf schief legte beim Überlegen war bezaubernd, also biss ich den Kiefer zusammen.
Fühlen war schwach. Das durfte ich nie vergessen.
"Na schön. Wenn du dazu bereit bist, bin ich es auch."
Ich nickte nur. Noch fiel es mir schwer, mir das vorzustellen, aber es war meine Pflicht und ich würde ihn beschützen."Schaffst du das denn?", fragte Magnus nach, als ich ihn zu seinem Zimmer zurück begleitete, um dann in meinem einige Sachen zusammenzupacken.
"Was?"
"Auf mich aufzupassen."
"Wenn du es mir nicht unnötig schwer machst", konterte ich und allein sein Aussehen machte mir klar, mein Fokus war bei dieser Mission geteilt.
"Ich möchte dir vertrauen können", sagte er dann und blieb vor der Zimmertür stehen, ohne mich anzusehen.Ich wagte es, einen Schritt näher zu treten, bis mein Atem seinen nackten Hals berührte und er tief ausatmete.
"Dann tu es."
Mutig drehte er sich herum, lehnte sich mit dem Rücken gegen das Holz und sah zu mir auf. Der Größenunterschied war nur eine weitere Sache, die mir an ihm gefiel.
Ich schluckte schwer, als er sich die vollen Lippen leckte.
"Ich versuche es", erwiderte er leise und ich spürte meinen schnellen Herzschlag und meine feuchten Hände, die ich in meine Hosentasche steckte.
Abwartend sah er mich an.Schnell schüttelte ich den Kopf und trat einen Schritt zurück.
"Wir lassen uns von Clary und Jace zu deinem Loft begleiten, um es zu durchsuchen. In 30 Minuten."
"Bis gleich", sagte er, da hatte ich ihm schon den Rücken gekehrt.Mein Atem ging schwer als ich mich auf mein Bett setzte. So viel hatte ich in der Gegenwart einer anderen Person noch nie gefühlt und es frustrierte und ängstigte mich.
Einige Minuten überlegte ich, ob ich die Mission abgeben sollte. Es wäre das richtige, Jace die Wahrheit über meine Anziehung zu Magnus zu sagen und zuzugeben, dass ich mich nicht konzentrieren konnte.Dann aber stellte ich mir vor, welchen Ersatz Jace wählen würde und keiner von denen legte viel Wert auf das Leben eines Unterwelters. Sie würden ihn nicht beschützen können, nicht so wie ich es konnte und wollte. Auch die Vorstellung, einen anderen Mann in seiner Wohnung zurückzulassen behagte mir nicht und ich beschloß, es selbst zu tun. Ich war stark genug. Ich konnte mich von ihm angrenzen.
Sein Leben hing davon ab.Magnus Pov
Die Anziehung zwischen Alexander und mir war kaum auszuhalten, wenn er im selben Raum stand. Jedenfalls für mich, er mied tapfer meinen Blick und ich fragte mich, woran das lag. Er schien sich immer im letzten Moment von mir zurückzuziehen. Aber nun würde ich genug Zeit haben, ihn kennenzulernen.
"Bereit?", fragte Clary nach und hakte sich in meinem Arm ein.
Ich nickte, öffnete ein Portal in meine Wohnung und ließ die beiden männlichen Shadowhunter vorgehen, bevor Clary und ich folgten.
Ungeduldig warteten wir vor der Tür zu meinem Loft, bis Alec und Jace alles gesichert hatten und heraus traten.Die beiden Täubchen lagen sich sofort in den Armen, während Alec mir die Tür aufhielt.
"Ich berichte alle 12 Stunden. Lasst eine Wache nachts vor dem Haus postieren", ordnete er an und die raue Stimme mit dem Befehlston sandte Schauer über meinen Rücken.
"Machs gut Magnus. Pass auf ihn auf, Alec", ermahnte Clary und Jace nickte uns zu, bevor sie im Treppenhaus verschwanden.Die Tür kam mir laut vor, als sie hinter uns beiden ins Schloss fiel und ich zuckte zusammen. Sofort lag seine Hand auf meiner Schulter.
"Alles okay", flüsterte ich und drehte ihm den Kopf zu. Er nickte und zog die Hand zurück.
"Möchtest du etwas trinken?", hakte ich nach und lief möglichst gelassen zum Wohnzimmer, während er mir folgte.
"Wasser reicht völlig, danke."Schweigend saßen wir uns gegenüber auf den beiden identischen dunkelblauen Sofas, jeweils mit einem Glas in der Hand. Ich trank Martini. Ich brauchte etwas starkes für die Nerven.
"Und wie lange machst du das schon?", fragte ich schließlich, als ich die Stille nicht mehr aushielt und sah wie für einen Moment sein Mundwinkel nach oben zuckte, als wäre ihm klar gewesen, dass ich die Stille als erster brechen würde."Ich bin als Shadowhunter geboren worden. Meine erste Mission absolvierte ich mit sechs Jahren."
Fragend sah ich ihn an.
"Ich bin einundzwanzig", stellte er klar und mein Herz hüpfte. Er war gerade mal volljährig.
"Beeindruckend, in so jungen Jahren und doch völlig normal", erwiderte ich nervös und rührte in meinem Getränk.
Es fühlte sich an als würden wir auf etwas warten, als es draußen langsam dämmerte."Und du?", fragte er schließlich und lehnte sich etwas zurück. "Seit wann bist du oberster Hexenmeister?"
"Von Brooklyn? Seit etwa 30 Jahren. Generell? Etwa 200 Jahre. Ich schätze es sehr, andere zu lehren und zu behüten."
Ich sah sein Gesicht zucken, doch er behielt das Pokerface."Es ist schwer rauszufinden was du denkst Alexander", gab ich zu und legte den Kopf etwas schief, in der Hoffnung, in ihn hineinsehen zu können. Es gelang mir nicht.
"Das ist eine gute Eigenschaft als Shadowhunter", konterte er.
"Aber nicht als Freund."
"Wir sind keine Freunde", platzte es grob aus ihm heraus und erschreckte mich. Sofort stellte ich das Lächeln ein und nickte.
"Magnus...."
"Natürlich, Alec. Verzeih. Du bist mein Bodyguard. Also zeige ich dir deinen Aufgabenbereich."
Ohne Umschweife erhob ich mich und ging voraus, ohne zurück zu blicken.
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Fiksi PenggemarIn diesem Buch findet ihr Kurzgeschichten über Magnus Bane und Alexander Lightwood aus den Büchern von Cassandra Clare. Egal ob erotisch, traurig oder spannend- hier bist du richtig für die gute Portion Fanfiktion. Die Rechte an den originalen Pers...