Helping out

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Magnus Pov

Zur Unterstützung schob ich Alec einer meiner stärksten Mischgetränke, viel Vodka, wenig Fanta und Eiswürfel, hin.
Die würde ihn erstmal weg hauen, denn die Fanta überdeckte den Geschmack des hochprozentigen Alkohols gänzlich.
Und ich sah meinem besten Freund an, dass der diesen flüssigen Mut brauchte, um seinem blöden Ex-Freund gegenüber zu treten.

Sie hatten vor einigen Wochen schon Schluss gemacht, naja, er hatte Alec betrogen und dieser hatte kurzen Prozess gemacht und nicht wieder mit Josh geredet.
Einige Male hatte Josh versucht, Alec zurückzugewinnen, aber Minuten später hatte er die Zunge im Mund eines anderen Typen gehabt und Alec war es leid.
Und ich erst.

Ich hasste es, Alec leiden zu sehen, meinen besten Freund. Nur wegen einem Arsch wie Josh, dem Loyalität kein Begriff war.
Oder Anstand.
Und deswegen beobachtete Alec diesen, wie er erneut mit einem anderen knutschte und ich beobachtete, wie Alexanders Herz erneut auf grausam unfaire Art zerquetscht wurde.

"Ich wünschte, er könnte das auch fühlen", knurrte er, neben mir an die Küchentheke in Clarys Wohnung gelehnt, wo die Party stattfand.
"Das müsste voraussetzen, dass Josh soetwas wie ein Herz besitzt und das wage ich schwer zu bezweifeln, mein Süßer."
Er reagierte schon nicht mehr auf meine Flirtversuche, die die Situation auflockern sollten. Natürlich war das nicht ernst gemeint, Alec würde mich nie so sehen und ich wusste ja nicht mal, ob das nicht einfach ein blöder Crush war. Deswegen würde ich sicher nicht unsere enge Freundschaft riskieren.

"Du solltest dir auch jemanden suchen, ihm zeigen, dass du drüber weg bist", schob ich dann, als ernst gemeinten Rat, hinterher.
"Aber es gibt niemanden hier, der mich interessiert und der Typen mag, mich mag noch dazu!"
Doch ich zuckte die Schultern.

"Dann frag jemanden, mit dem es sowieso nie etwas werden wird, vielleicht tun Simon oder Clary dir den Gefallen, das muss Josh ja nicht wissen. Kann ein heißer Flirt gewesen sein, musst ja niemanden heiraten", gab ich zu bedenken und trank aus meinem Becher, Alec tat es mir dann mit dem grüblerischen Ausdruck nach.
"Da ist was dran!"
Ich lachte nur leise, denn ich hatte so gut wie immer recht und Alec war darüber immer überrascht.

"Aber Clary will ich nicht fragen und Simon....der ist sowas von in Izzy verknallt, das wäre genauso unangenehm. Und sonst kenne ich hier keinen, Mags."
Darauf wusste ich auch keine Antwort und zuckte nur mit den Schultern.
"Auch wahr."
"Aber ich kenne dich", er drehte mir das Gesicht zu.
Langsam nickte ich und mied seinen Blick.
Der Gedanke war mir etwas unangenehm.

"Und was soll dir das bringen?"
"Josh hat unsere Freundschaft schon immer gestört, du bist ja schon attraktiv Magnus. Das würde sicher klappen...."
Nervös schluckte ich. Wieso gefiel es mir, wenn er sagte, ich war attraktiv? Wieso fühlte es sich plötzlich gut an, seine Schulter an meiner zu fühlen?
Das durfte sich nicht so anfühlen.
Ich bekam Panik, aber ich konnte ihn doch nicht im Stich lassen.

"Was stellst du dir denn vor Alexander?"
"Wir müssen ja nicht rumknutschen, du könntest mir einfach einen Knutschfleck machen, das sieht sicher echt aus. Tust du deinem allerbesten Freund diesen Gefallen?"
Als er mich so hilflos ansah musste ich seufzen. Ich konnte ihm nichts abschlagen, konnte ich noch nie.
Dass mir der Gedanke daran, ihn am Hals zu küssen, unsagbar gefiel, behielt ich für mich. Das musste er ja nicht wissen.

Langsam stellte ich mich vor den hochgewachsenen Schwarzhaarigen, drängte ihn gegen die Küchenzeile und versuchte, nicht zu lachen, als er auf mich herab sah.
Je näher ich seinem Gesicht kam, desto ernster wurden wir beide.
Ich vergaß alles um mich herum.
Meine Hände fanden den Weg an seine Taille, zu Showzwecken zog ich das blaue Hemd etwas nach oben, legte nackte Haut frei.
"Du schuldest mir echt was", murmelte ich heiser und stellte mich etwas auf die Zehenspitzen.

"Versprochen", flüsterte er.
Meine Lippen fanden ihren Weg auf seinen Hals und er neigte den Kopf zur Seite, den ich mit einer Hand vorsichtig umfasste.
Seine Haut an meinem Mund war heiß, mit der Zunge streichelte ich über seine Halsschlagader und dann biss ich langsam zu.
Als ich anfing zu saugen keuchte er und versteifte sich unter meinen Händen auf seiner Brust.

Er war muskulöser, als ich gedacht hatte, jedenfalls fühlte er sich wahnsinnig gut gebaut an unter diesem Hemd.
Dass wir in einem Schwimmbad rumtollten war eben eine ganze Weile her und wir waren nicht im selben Sportkurs. Woher also sollte ich das wissen. Wissen, wie sehr er sich von dem schüchternen Jungen zu einem Mann entwickelt hatte.

Die Geräusche, die er machte, brachten mich dazu, mich stärker gegen ihn zu drängen und heftiger zu saugen, um einen knallroten Fleck zu hinterlassen.
Seine Hand krallte sich in mein gestyltes Haar aber das konnte ich ihm verzeihen, er stand ja genauso neben sich, wie ich es tat. Spätestens nun hätte mir etwas auffallen sollen, das ich stur versuchte zu ignorieren.

Und dann spürte ich, wie ich langsam hart wurde und mein Schritt gegen seinen straffen Schenkel drückte.
Hastig trat ich einen Schritt zurück und sah keuchend zu dem Schwarzhaarigen, dessen Augen mich wie das Meer beim Sonnenuntergang anglänzten und dessen Lippen zwischen den Zähnen gefangen waren.
Der Knutschfleck stach deutlich von der blassen Haut und dem blauen Hemd hervor und ich konnte noch etwas Speichel darauf erkennen, den er mit seinem Kragen abtupfte und damit den Augenkontakt aus Verlegenheit brach.

Schnell kippte ich mir die Mische den Hals runter und machte direkt eine neue.
Ich sah ihn einige Minuten nicht an, wir schwiegen.
Das war sehr schnell, sehr unangenehm geworden, meine Hose war immer noch zu eng vorn und ich hoffte nur, dass er das nicht gesehen hatte.
"Danke Mags....du bist ein echt guter Freund", murmelte er und klang bedrückt.
Mein Blick wanderte von ihm zu Josh, der uns scheinbar nur eine Sekunde gemustert hatte, bevor er sich wieder abwendete.
Alec sollte endlich von diesem Kerl loskommen....

"Es scheint, als würde ihn das aber nicht mal interessieren", gab ich ebenfalls leise zurück und sah zurück auf die Mamortheke.
"Ich schätze, der Zug ist abgefahren."
"Ist ein großer Bahnhof."

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt