Ex {AU}

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Alec PoV

Eigentlich sollte ich mich bereits für die Party heute Abend bei Jace, meinem Adoptivbruder, anziehen und fertig machen, aber ich schaffte es nicht, aus dem Bett aufzustehen. Die Gedanken an Magnus waren zu präsent in meinem schmerzenden Kopf.
Magnus Bane war der klügste und netteste und dabei hübscheste Junge, den ich kannte und ich war froh ihn meinen Freund nennen zu...

Moment.
Ach ja, hatte ich vergessen, wir waren nicht mehr zusammen. Also war ich unglücklich darüber, ihn meinen Ex-Freund nennen zu müssen?

Ich konnte mich nicht mal mehr richtig an den Grund für unsere Trennung erinnern. Es war so lange so gut zwischen uns gelaufen und wir waren glücklich gewesen, ganze zwei Jahre lang.

Ob es am Ende daran lag, dass er wahnsinnig eifersüchtig auf Jace gewesen war, dass er sich noch immer ab und zu mit seiner ehemaligen Flamme Camille getroffen -und mich darüber oft belogen hatte- oder wir uns einfach nicht mehr so oft gesehen hatten, weiß ich nicht mehr. Es war einfach ein riesengroßes Chaos gewesen, weshalb er mir vor ein paar Wochen gesagt hatte, dass er sich nicht mehr mit mir treffen konnte.
Dabei hatte er so unbekümmert gewirkt. Ich hatte ein bisschen mehr erwartet, während mir die Stimme weg geblieben war und ich Tränen in den Augen hatte.

Denn trotzt allem waren meine Gefühle für ihn nie verschwunden, auch wenn es manchmal schwer und kompliziert zwischen uns gewesen war. Aber wir waren uns treu, insgeheim wusste ich, dass Camille keine Bedrohung war und er wusste, dass er nicht auf Jace eifersüchtig sein musste.

Ich hatte an diesem Tag nicht mit so etwas gerechnet, es war ein normaler Freitag gewesen und er war nach der Schule mit mir nach Hause gekommen. Doch sobald wir in meinem Zimmer ankamen und kurz bevor ich ihn küssen konnte, hatte er mir die Wahrheit gesagt.
Und die Wahrheit, seine Wahrheit, tat weh. Doch ich hatte es hingenommen. Einfach so hatte ich genickt. Ich verstand seine Ansicht und wenn es für ihn so richtig war, wollte ich es uns nicht noch schwerer machen.

Wir hatten es sogar geschafft, in der Schule noch normal zu bleiben, als Bekannte. Wir hatten einen gemeinsamen Freundeskreis, in den er gekommen war, als wir uns kennen und lieben gelernt hatten und ich wollte ihm das nicht nehmen. Er lachte viel mit Isabelle, meiner Schwester, und Clary, der rothaarigen Freundin von Jace.
Auch Raphael und Simon waren enge Bekannte von ihm.
Ich hielt mich seit dem mehr im Hintergrund und da es mir hin und her wieder zu sehr weh tat, ihn zu sehen, kam ich nicht mehr jede Pause an unseren Tisch, sondern versteckte mich an den unterschiedlichen, ruhigen Orten der großen High School. Es war besser so.

Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Ob er heute Abend auch da sein würde? Schließlich gingen viele Einladungen heraus, welche die große Jahresabschlussfeier in dem Anwesen von Clarys Vater ankündigte. Fast die gesamte Schülerschaft würde dort sein und damit rechnete ich auch mit ihm.
Vermutlich in Begleitung von Camille, Raphael und Caterina, sie war die einzige aus unserem Freundeskreis, die nicht mit uns zur Schule ging. Izzy kannte sie von einer Veranstaltung und war seit dem gut mit ihr befreundet.

Die größte Frage in meinem Kopf lautete *Wolltest du Magnus denn sehen?*
Definitiv ja.
Er fehlte mir, jeden Tag wenn ich ihn sah und ihn nicht anfassen, küssen konnte und nicht mit ihm redete war ein dämlicher Tag. Ein Scheißtag.
Aber ob es gut für mich war, ihm nachzutrauern und ihn dennoch so glücklich zu sehen, das definitiv nicht. Es brachte mich jedesmal zum nachdenken und das endete nie gut für mich.

Ob er in Begleitung einer neueren Bekanntschaft kommen würde, die mehr als ein Kumpel oder eine Freundin war? Was er wohl tragen wird?
Ich liebte seine Kleidung und wie er darin strahlte und liebte es ihm beim ausziehen zu helfen.....hatte es geliebt.

Eine Träne entkam mir und rann meine Wange hinab, als es plötzlich klopfte und die Tür aufging. Ich setzte mich auf und sah Izzy an, deren Lächeln auf ihrem Gesicht einfror.

Ich hatte in letzter Zeit oft einzelne Tränen vergossen. Still und heimlich war der Schmerz entkommen, doch nun sah sie mich zum ersten Mal so.
Bekümmert sah sie mich an, legte einen Stapel Kleider für mich auf dem Schreibtisch ab und kam auf mein Bett. Ich ließ mich in den Arm nehmen.

„Ach Alec, es tut mir so leid. Dass dich das immer noch so fertig macht, und ihn nicht deutlich, finde ich unfair." Sie tätschelte mir den Rücken und ich musste zugeben, dass es half. Izzy war eine Expertin in Liebe und Beziehungen.
„Komm schon, du und ich verbringen jetzt einen tollen Abend auf dieser Party und haben so viel Spaß, dass wir alles vergessen!" Ich zögerte bei dem Gedanken, dass Magnus auch dort sein würde, doch nickte dann.
Man konnte sich Kummer schließlich auch weg trinken.

„Hast du nicht vor mit Simon zu gehen?" Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Heute sind es nur wir Geschwister, bzw du und ich -und Jace, der irgendwo und überall mit Clary und den Gästen beschäftigt sein wird. Wir waren schon lange nicht mehr unter uns Brüderchen."
Ich nickte. Wie denn auch, wenn ich ein trauriger Klumpen elend war, ohne meine bessere Hälfte?

„Ich hab dir etwas frisches hingelegt, das Magnus nochmal zum nachdenken bringen wird und dann wird er es bereuen. Damit bauen wir dein Selbstbewusstsein Stück für Stück wieder auf, denn du bist ein toller Kerl!" Ich wurde leicht rot bei dem Gedanke, Magnus könnte es tatsächlich bereuen und sprang schnell auf, um mir die Kleider zu schnappen. „So ist's gut", feuerte mich Izzy lachend an bevor sie aus dem Zimmer ging.

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt