Camilles Apartment

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Alec PoV

"Ich kann nicht fassen, dass Camille es hat. Diese kleine Diebin", murmelte er vor sich hin, während ich ihm durch das ansehnliche Apartment der Vampirdame folgte. Wir hatten uns aufgeteilt, Simon, Izzy und Clary suchten im Ostflügel.
Ich war Magnus eher aus Gewohnheit nachgelaufen, ich hatte wenig Lust mich mit ihm zu unterhalten, nachdem ich ihn und Camille in seinem Loft beim knutschen erwischt hatte.
Ich wollte nicht, dass er irgendwas erklärte, ich wollte nur das Buch, um an den Kelch der Engel zu kommen.

"Wahrscheinlich hast du ihr es geschenkt, nachdem ihr fantastischen Sex hattet und es vergessen", brummte ich, mehr zu mir selbst, doch Magnus blieb in der Sekunde stehen und drehte sich mit gehobenen Brauen zu mir herum.
Unwohl schob ich meinen Bogen zurecht und zuckte die Schultern.
"Alexander, nun sei nicht so. Das ist längst Vergangenheit."

"Sah in deinem Loft vorhin aber ganz anders aus", brachte ich hervor und mied seinen Blick, sah mich stattdessen in dem Raum um, in dem wir stehen geblieben waren.
Ein großer Schreibtisch stand in der Mitte, viele regale und ein kleiner Tisch mit Blumen, über dem ein Gemälde hing.
"Ich wollte das nicht. Es war nur ein Kuss", flüsterte er während er auf mich zu ging. Mein Herz klopfte schneller und es war nicht nur Wut.

"Wir hatten auch nur einen Kuss", zischte ich wütend und sah auf ihn herab.
"Wir sind in keiner Beziehung, das weiß ich. Es hat mich einfach...überrascht, nachdem du so um mich geworben hast."
"Ich will nichts von Camille, außer diesem Buch. Es gibt keinen Grund verunsichert zu sein. Aber es gefällt mir, wenn du eifersüchtig und aufbrausend wirst", schnurrte er plötzlich und ließ seine Hand über meine Brust wandern, sodass mir der Atem stockte.

Ich sah ihm an, dass er mich ernst nahm. Aber auch, dass er nicht vor hatte weiter mit mir zu diskutieren.
"Und das mit dem einzelnen Kuss lässt sich schnell ändern, mein kleiner Shadowhunter."
Mein Mund war zu einer Antwort geöffnet aber.... es kam nichts heraus. Sein Blick durch die langen dunklen Wimpern ließ mich meine ganze Mission vergessen.
Und als er sich über die Unterlippe leckte konnte ich nicht anders als den Atem anzuhalten.

Zaghaft nahm er mein kinn zwischen seine Finger und zog mich etwas hinab, während er mit der anderen Hand schnippste und meinen Bogen verschwinden ließ.
Erst als seine Augen sich schlossen und sein Mund auf meinen traf schnappte ich nach Luft und wurde von seinem unvergleichlichen Duft getroffen.
Nicht mehr Herr über die Lage ließ ich beide Hände in seinen Nacken fahren und lehnte mich ihm entgegen, verzaubert von seiner Art, meine Eifersucht zu unterbinden.

Wir beide verloren die Kontrolle, als seine freie Hand meine Hüfte umfasste und seine Zunge durch meine Lippen in meinen Mund glitt, um mit meiner zu tanzen.
Gierig drängte ich mich gegen ihn, bis sein Rücken gegen die Wand traf und mein Körper ihn gefangen hielt. Ich war so ausgehungert nach Nähe dass ich meine Hände über seinen Körper führte, ungeübt, tollpatschig. Und doch schien es ihm zu gefallen, schließlich drängte er sich mir weiter entgegen.

Als ich mich für eine Atempause zurück lehnte lachte er atemlos.
"Alexander, du küsst wie kein zweiter."
Sofort wurde ich rot.
"E-Entschuldige, oh verdammt, i-ich sollte nicht...."
Um mich zum Schweigen zu bringen legte er mir einen Finger auf den Mund.
"Entschuldige dich nicht. Küss mich nochmal."
Nickend beugte ich mich vor und tat wie hypnotisiert was er wollte.

Unsere Körper bewegten sich wilder gegeinander mit jedem keuchen das zu hören war. Meine Hände umfassten seinen Kopf während seine Hände ihren Weg unter meinen Pullover fanden und gänsehaut auf meinem nackten Rücken hinterließen.
Er schlang ein Bein um meine Hüfte und ich hielt es mit einer Hand dort fest.
Alles ging so schnell.
Ich wusste nur noch dass ich ihn wollte.

Dann wurde ich mit einer Wucht nach hinten gezogen, die mich zu Boden gehen ließ. Sofort saßen zwei Gestalten auf mir, hielten mich fest. Bevor mein Gehirn das Geschehen verarbeiten konnte, bevor ich mich überhaupt wehren konnte, hatte ich eine Seraphklinge am Hals.

Ich erkannte die Kreismitglieder an ihren frischen Runen am Hals und verfluchte mich in der selben Sekunde.
Langsam hob ich die Hände.
"Eine falsche Bewegung und der Hexenmeister stirbt."
Besorgt ließ ich den Blick zu Magnus wandern, dessen Hände von zwei Kreismitgliedern gehalten wurde, ein dritter hielt ihm eine Klinge gegen den Nacken.
Seine Augen waren dunkel und sein Atem ging schnell, genau wie meiner.
Sie hatten uns tatsächlich ungeschützt beim rum machen erwischt. Ich sah Magnus an, dass er sich genauso dafür verfluchte wie ich mich.
Wie dämlich.

Sie führten uns durch das Apartment bis wir in einer großen Bibliothek ankamen, wo auch Jace, Clary, Simon, Izzy und Valentine versammelt waren.
Der Irre schien Jace damit zu drohen, uns alle umzulegen. Und leider hatte er durch meine unvorsicht reale Chancen, das zu tun. Ich hatte versagt. Ich hatte Jace enttäuscht.

"Die beiden haben wir beim rum machen erwischt", lachte der Typ, der mir den Arm auf den Rücken pinnte und seine Klinge an meinem Hals hielt.
"Der Lightwood Junge? Mit einem Hexenmeister?", hakte Valentine nach und schüttelte ungläubig den Kopf. Ich traute mich gar nicht in dir Gesichter meiner Freunde zu sehen.
Was würden sie nur von mir halten.

"Du sitzt in der Falle Jace. Komm mit mir. Du weißt, du gehörst zu mir."
Ich musste mir auf die Zähne beißen um nun keine Dummheiten zu machen. Ich konnte Magnus leben nicht riskieren. Sie wussten nun was er mir bedeutete, es würde kein gnädiger Tod werden.
Jace stimmte schließlich zu, mit Valentine zu gehen, er schätzte die Lage ebenso hoffnungslos ein wie ich.
Mit brennender Brust sah ich zu, wie er durch das Portal ging und konnte Clary gerade noch abhalten, ihm hinterher zu rennen und im Nimbus verloren zu gehen.

Keiner sagte ein Wort, als wir uns auf den Rückweg zum Institut machten.

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt