Once AU 4

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Alec PoV

Als wir endlich fertig gegessen hatten und Clary schließlich von ihrem Freund Jace, einem guten Freund von mir, abgeholt wurde, sah ich, wie Izzy Magnus hinter sich her und die Treppe hinauf zog.
Sein Blick traf meinen und ich konnte nur starr zurück sehen und versuchen, es nicht an mich ran zu lassen.
Stattdessen half ich meiner Mutter beim aufräumen, spühlte ab und schickte meine Eltern für einen verdienten entspannten Abend ins Wohnzimmer, während ich noch weiter aufräumte.
Ich musste mich ablenken.

Dass er schließlich wieder die Treppe runter kam, sich neben mich stellte, um sich ein Glas Wasser zu machen und sein Bein gegen meines streifte machte all das zunichte.
"Ich rede jetzt mit ihr. Versprochen", flüsterte er.
"Also falls es laut wird, ich hab es verdient."
"Du verdienst besseres", hauchte ich.
Mit einem zarten Lächeln streichelte er meinen Arm und ging dann wieder zur Treppe.

Mein Herz pochte schneller bei dem Gedanken, izzy würde gleich erfahren was für untreue Mistkerle sie um sich hatte.
Es tat mir weh sie so enttäuscht zu haben.....
Ich schlich mich hoch, wollte erst lauschen, entschied mich aber dagegen. Das war unfair.
Also verzog ich mich in meinem Bett und starrte an die Decke, während ich intensive Gespräche durch die Wand hörte.

Ich rechnete damit, dass sie in mein Zimmer stürmte, dass sie außer sich vor Wut schrie und weinte, aber das bekam ich nicht mit. Nur gemurmel war zu hören, ich brannte darauf seine Worte zu hören, wie er unsere Zeit beschrieb, was er ihr sagte. Wie er es rüber brachte. Machte er Schluss? Wenn ja, weswegen? Würde er gehen und mich nie wieder sehen wollen?

Magnus PoV

"Izzy, es gibt da etwas, über das wir reden müssen."
Mein Herz pochte mir bis zum Hals, ich spürte das Pulsieren in meinen Ohren und wurde beinahe ohnmächtig vor Angst und Nervosität.
Verwundert ließ sie die Abschminktücher sinken und sah mich durch den Spiegel an ihrer Schminkkommode besorgt an.
"Du klingst so ernst Babe."
"Ich habe heute etwas beschissenes getan.... etwas falsches. Und ich will ehrlich sein, zu uns beiden."
Sie legte ihre Sachen ab und kam zu mir auf das Bett. Seufzend setzte sie sich mir gegenüber, nahm meine Hand und streichelte sie sanft.

"Du kannst es mir sagen Magnus."
"I-Ich hab Alec gebeten, mich zu küssen."
"Okay."
Mit gerunzelter Stirn sah sie mich an und ihr Blick schmerzte.
"Ich bin bi Izzy."
"Das ist doch kein Problem Magnus, du weißt, ich bin pansexuell. Ich freue mich für dich", sagte sie und schenkte mir ein halbes Lächeln.

"Das ist nicht alles. Ich habe mich in ihn verliebt Izzy. Schon lange bevor es mir bewusst war schätze ich und heute ist etwas hoch gekocht..... ich weiß es doch auch nicht. Jedenfalls ist das mit uns....", hilflos suchte ich nach Worten.
"Nicht mehr das, was du willst", schlussfolgerte sie und runzelte die Stirn.
"Es tut mir so leid", begann ich geknickt.

"Habt ihr miteinander geschlafen?"
"Nicht direkt", murmelte ich, was es natürlich nicht ansatzweise besser machte. Aber zumindest ehrlich.
"Ich liebe dich auf eine platonische Weise Izzy und erst heute habe ich den Unterschied gefühlt.... ich hätte nie gedacht, dass es dazu kommt. Und ich will mich entschuldigen, aufrichtig, du kannst mich anschreien oder schlagen oder rauswerfen oder...."

"Ich hab mit Maya geschlafen", platzte es aus ihr heraus.
Blinzelnd hob ich den Kopf.
"Was?"
Eine Träne löste sich aus ihrem rechten Auge, als sie erleichtert aufatmete.
"Letzte Woche auf unserem Mädchenabend.... Wir waren betrunken und es hat nichts bedeutet aber.... ich bin dir trotzdem fremd gegangen. Ich habe mir so mies gefühlt. Aber ich schätze, wir beide haben nicht mehr wirklich an diese Beziehung geglaubt....."
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
Das machte weder meinen Fehler wett, noch das Gefühl von Verrat, da sie mir ihr Fremd gehen schamlos verschwiegen hatte.

"Wir waren wohl bessere Freunde als Partner", murmelte ich verwundert über den Verlauf des Gesprächs.
"Ich hätte es dir sagen müssen, ich weiß Magnus und das tut mir wirklich leid. Wir haben beide Fehler gemacht aber wenn wir uns gegenseitig verzeihen.... müssen wir uns nicht bitter hassen sondern können irgendwann Bekannte sein, reden, lachen, uns als Freunde wieder finden."
Überlegend musterte ich sie, ihren um Verzeihung bittenden Blick, versuchte meine Gefühle zu sortieren, von Erleichterung bis Wut war alles vorhanden.

"Ich.... weiß nicht was ich sagen soll Isabelle. Was passiert ist, ist wirklich zum Kotzen."
Nickend stimmte sie zu, versuchte sich an einem milden Lächeln.
"Ich weiß. Aber es hat euch beide für einander wach gerüttelt..... Alec verdient jemanden wie dich. Und du ihn, daran glaube ich. Das wünsche ich euch beiden."

"Ich liebe dich Isabelle Lightwood, auf eine platonische aber sehr innige Weise."
"Ich liebe dich auch Bane. Auf eine rein freundschaftliche Art. Und ich verspreche, ich werde nicht bitter sein, dazu hab ich gar kein Recht. Wenn du jetzt zu ihm gehst, ist das okay. Mehr als okay."
"Danke Iz."
Zum Abschied umarmten wir uns einige Sekunden, bemerkten wie fremd wir uns waren und fragten uns, wie wir je ein Paar werden konnten. Wir ließen einander los und gaben uns frei, ich konnte endlich ehrlich zu mir selbst sein und zu dem Lightwood gehen, den ich von Anfang an wollte, ohne es zu wissen.

Also stand ich auf, warf ihr ein letztes trauriges Lächeln zu und huschte aus dem so vertrauten und doch nun fremden Zimmer in den Flur, folgte dem Wunsch meines Herzens, bis ich vor der richtigen Zimmertür stand.
In seinem Zimmer war es totenstill, er wartete wohl auf ein Zeichen, ein Hinweis von mir. Der Gedanke ließ mein Herz höher schlagen.

Ich dachte an all die male, in denen ich Zeit mit ihm verbracht und mir gewünscht hatte, Izzy würde nicht vor Anbruch der Dunkelheit zurück kommen. Dabei war sie in der Zeit bei Maya und holte sich, wonach sie sich sehnte.
Wir hatten an einander vorbei gelebt und es war höchste Zeit, das zu ändern.

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt