Love at first sight

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Alec PoV

Es war nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung, trotzdem lächelte ich Magnus an, als sich unsere Blicke über den Tisch hinweg trafen. Sofort hatte ich Jace' Ellenbogen in der Seite und stieß einen empörten Laut aus.
"Hört auf euch so anzuschauen, sonst lasst ihr Clary und mich gleich wieder sitzen um heim zu gehen und...."
"Jace!", murmelte Clary und trat ihn unter dem Tisch. Magnus grinste nur während ich rot anlief und den Blick auf die Speisekarte in meinen Händen senkte.

Mein Parabatai hatte nicht ganz Unrecht, wir hatten vor einigen Jahren erst angefangen uns regelmäßig zu einem Doppeldate zu verabreden und im Laufe dieser Jahre war es vorgekommen dass Magnus und ich uns so lange heiße Blicke zugeworfen hatten bis einer aufgegeben und nach der Vorspeise nach der Rechnung gefragt hatte. Wir hatten den beiden versprochen, es nicht mehr zu tun. Aber Magnus Blick zog mich manchmal förmlich aus....
Ich vertrieb den Gedanken, bevor ich noch ein Problem bekam.

Wir bestellten bei dem netten Kellner, der Clary ein paar Sekunden zu lange anstarrte, bis Jace über den Tisch hinweg ihre Hand ergriff und besitzergreifend darüber streichelte.
Als der Kellner verschwunden war lachte Magnus leise.
"War der nicht süß, der Kellner", sagte Magnus an Clary gewandt, die von Jace Eifersucht nichts mitbekommen hatte.
Ich presste die Lippen zusammen um nicht auch zu Grinsen.
"Der hat sich eindeutig in dich verknallt", brummte Jace und zog seine Hand zurück, um seine Arme zu verschränken.

"Wie meinst du das?", hakte die Rothaarige nach und musterte ihren Freund verwirrt während Magnus und ich einen Blick tauschten.
"Ich glaube der Kellner hatte gerade einen Liebe-auf-den-ersten-Blick moment mit dir, aber du hast ihn völlig ignoriert", versuchte Magnus belustigt, ihr auf die Sprünge zu helfen.
Sie sah zwischen uns drei hin und her und lachte dann auf.

"So ein Unsinn. Ich weiß wie dieser Blick aussieht."
"Achja?", murmelte Jace neben mir, halb interessiert, halb beleidigt.
Clary setzte ein sanftes Lächeln auf als sie nach Jace' Hände griff.
"Ich hab ihn damals in deinem Gesicht gesehen."
Ihre Worte ließen Jace tatsächlich rot anlaufen. Er sah aus als wollte er erst abwehren bevor er seufzte und ihre Hände nahm.
"Das kann ich nicht leugnen."
Die Stille die über uns kam war magisch, romantisch, ich blickte zwischen den beiden hin und her und wusste genau, wie sie sich damals kennengelernt hatten und was sie alles zusammen durchgestanden haben.

Magnus durchbrach die Stille mit einem vorgetäuschten Würgen, was mich sofort zum Lachen brachte.
Ich wich Jace' giftigem Blick aus und zuckte entschuldigend die Augen.
"Sei du ja still Lightwood, du warst auch sofort in Magnus verknallt."
Es war mir nicht peinlich, dass er das sagte. Magnus wusste es. Alle wussten es. Er hatte mich sofort sprachlos gemacht.

"Und bei dir Magnus? War es liebe auf den ersten Blick mit Alec?"
Nervös hob ich den Blick, tatsächlich war es damals nie zur Sprache gekommen, wann genau Magnus sich in mich verliebt hatte. Wann sich sein schamloses Flirten in eine ernste Absicht verwandelt hatte.
Magnus lächelte mich zaghaft an, als würde er in Erinnerungen schwelgen.
Dann schüttelte er den Kopf.
"Nein, Liebe auf den ersten Blick war es nicht."
Ich schluckte schwer als Clary interessiert aber auch etwas verwirrt nickte und wir alle auf eine Erklärung warteten. Es tat weh, das zu hören.

Bevor er jedoch fortfahren konnte kam unser Kellner mit dem Essen und das Thema fiel zurück auf Clary, die nicht unfreundlich sein konnte, weil es ihrer Natur widersprach und auf Jace, der genervt von seiner liebreizenden Freundin war.
Ich sah Magnus ein paar mal an, erinnerte mich an seine Worte und war bereits gespannt auf seine Erklärung  die ich später verlangen würde. Er konnte sowas nicht einfach unkommentiert fallen lassen.

Es war ein schöner Abend. Das Essen war gut, der Wein war gut und ich liebte Jace und Clarys Gesellschaft, und doch waren meine Gedanken woanders und ich war froh als die Rechnung kam und Magnus und ich in die frische Abendluft traten und uns zu Fuß auf den Weg zum Loft machten.
Ich schwieg nervös. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte und ich wollte den Abend auch nicht durch meine Unsicherheit ruinieren. War es nicht egal, wie oder wann er sich in mich verliebt hatte, solange er mich nun liebte?
Mein Herz pochte schneller und sagte mir es war wichtig.

"Ich..."
"Entschuldige, falls ich dich vorhin verletzt habe, mein Engel", murmelte er zeitgleich und ich ließ ihn dankbar beenden.
Er lächelte als er mir den Kopf zu wandte.
"Verletzt ist nicht das richtige Wort", besänftigte ich ihn und verschränkte unsere Hände miteinander.
"Überrascht?"
Ich nickte.
"Es war besser als Liebe auf den ersten Blick Alexander", murmelte er und blieb plötzlich stehen, um mich anzusehen.

"Es war das Gefühl, dass ich nichts über dich wusste und trotzdem sicher war, mich in dich zu verlieben. Jede Information über dich, dein Name, dein Talent, hat mich dazu gebracht dich mehr zu mögen und als du dann noch geblieben bist, um mir beim aufräumen zu helfen nachdem ich Clary und deinen Freunden geholfen hatte...", er ließ den Satz unbeendet und legte die Hände auf meine Brust.
"Es war das Wissen, dass ich mich in dich verlieben würde. Das prickeln in mir, wenn ich dich gesehen habe. Das Pochen in meinem Herz, wenn du meinen Blick erwidert hast. Das stocken meines Atems, wenn du rot geworden bist. Ich wusste irgendwann, dass du sofort in mich verliebt warst, es aber nicht zugelassen hast. Aber ich wusste auch, daß ich mich langsam in dich verlieben würde. Jeden Tag ein bisschen mehr. Bis heute."

Mir stockte der atem als er zu mir auf sah. Er war immer ehrlich zu mir gewesen aber das hier....
Sprachlos umfasste ich sein Kinn mit den fingern und beugte mich ihm entgegen.
"Es war schwer, nicht sofort auf wolke sieben mit dir zu schweben, so schwer wie es ist auf einen Kuss zu warten wenn man sich so nahe ist", flüsterte er an meine Lippen und sein Atem kitzelte mich. Sofort wusste ich was er meinte.
"Aber nicht zu schwer. Denn ich wusste, es hätte dich überfordert, wenn ich dich sofort geliebt hätte so wie ich dich heute liebe."
Sofort breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus und er zwinkerte verführerisch.

"Es ist wirklich schwer. Auf einen Kuss zu warten. Aber ich bin froh dass du es getan hast, dass du mir Zeit gegeben  hast bis ich es wert war...."
Ich schnappte nach Luft als er die Hand fest in meinem Haar versenkte und meinen Kopf daran nach unten zog.
"Hör auf Alexander. Du warst meiner Liebe schon immer wert."
Seine Lippen streiften meine als er redete und ich schloss flatternd die Augen.
"Ja."
"Ich würde ewig warten, um nur einen Moment mit dir zu haben", fuhr er langsam fort, als ich schon hoffte er würde mich endlich küssen.
"Ich auch Magnus."
"Also lass uns warten."
Verwirrt öffnete ich die Augen und sah den abenteuerlichen Ausdruck in seinem Gesicht.
"Lass uns warten bis wir daheim sind."
Ohne eine weitere Erklärung löste er sich von mir.

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt