Alec POV
„Die machen uns platt", keuchte Jace aufgebracht neben mir, als wir zur zweiten Halbzeit unseres Probespiels mit Banes Mannschaft zurück auf den Platz joggten.
Leider lag er damit nicht ganz falsch.Zwischen mir und Magnus hätte es eine einmalige Sache in der Umkleidekabine bleiben sollen, war es aber nicht.
Fakt war, dass wir uns beinahe jeden Abend der vergangenen zwei Wochen bei ihm getroffen hatten und jedes Mal im Bett gelandet waren.
Aber nicht nur das.
Wir hatten auch einige tiefergehende Gespräche gehabt.
Ich sah ihn mit anderen Augen. Und das tat unserer Rivalität nicht gut.„Hmm", murrte ich nur.
Magnus kannte wirklich keine Gnade. Sie waren einfach gut. Langsam zweifelte ich an mir, vielleicht war Magnus einfach der bessere Captain.
Ich straffte die Schultern und versuchte, einfach durchzuhalten.Wir schafften es, in der zweiten Halbzeit nicht noch mehr gedemütigt zu werden und verloren, durch starke Abwehr, nur mit zwei Toren Unterschied.
Ich sparte mir eine aufmunternde Rede und schickte die Jungs nach dem Duschen Nachhause.
Mein Durchhaltevermögen war mehr als aufgebraucht.
Ich hatte noch nicht einmal selbst geduscht.
Ich brauchte einen ruhigen Moment für mich.Das Geräusch der Tür streckte mich auf, mein Kopf donnerte gegen die Spindtür.
„Scheiße", rief ich aus und schlug mit der Hand dagegen.
„Alexander." Mittlerweile erkannte ich seine Stimme. Und jetzt gerade wollte ich sie nicht hören.
„Ich muss duschen, du kannst mir euren Sieg wann anders unter die Nase halten", seufzte ich. Ich war schon zufrieden, dass ich ihn nicht anbrüllte.„Verstehe. Wenn ich nichts sage, darf ich dann mit duschen?" Er redete leiser und sanfter, als ich es je von ihm gehört hatte. Es überraschte mich erneut.
Also sah ich auf, er stand mit Handtuch in der Hand vor der verschlossenen Tür und lächelte sanft.
„Wenn du drauf bestehst."Er folgte mir zur Dusche, nachdem wir uns ausgezogen hatten.
Ich besetzte eine Duschkabine und stellte das Wasser auf angenehme Temperatur.
Gerade als ich den Kopf in den Nacken legte und das lauwarme Wasser mein Gesicht reinigen ließ, spürte ich Fingerspitzen auf meinen Hüften.
Doch ich erschrak nicht, sondern seufzte nur und fuhr mir mit den Händen über das Gesicht.Seine Arme umfingen mich von hinten und er begann, sanfte Küsse auf meiner Wirbelsäule zu verteilen.
Ich genoss es mit geschlossenen Augen.
Wie konnte er mich so verzweifeln lassen und in der nächsten Sekunde so zufrieden stellen?
Es war, als wären wir zwei verschiedene Personen.
Rivalen. Und dann wieder so nah wie Verliebte.„Ich will dein Mitleid nicht, das weißt du."
„Das ist kein Mitleid."
„Was dann?", fragend sah ich ihn an, als ich mich in seinen Armen drehte.
Er seufzte leise und sah zu mir auf.
„Ich weiß es nicht. Ich sorge mich einfach um dich, ich weiß, wie es dir geht. Du und ich, wir sind uns sehr ähnlich."
Ich zuckte die Schultern und wich seinem ernsten Blick aus.
„Du bist gut genug Alec, es liegt nicht an dir."„Woher willst du das wissen?"
Gedemütigt schloss ich die Augen. Ich konnte nicht gegen ihn gewinnen, meine Gefühle abzuschirmen hatte ich auch nicht geschafft. Ich mochte ihn mittlerweile viel zu sehr.
„Weil ich dich kenne, dich spielen und trainieren sehe.
Aber Hass treibt jemanden mehr an als alles andere, und meine Mannschaft ist halt sauer. Das war ich auch..."
„War?"
Er grinste und brachte unsere nackten nassen Körper näher zusammen.
„Ich habe das abgelegt. Ich bin wohl schlechter als gedacht, darin, meine Gefühle vom Rest zu trennen. Ich mag dich Alec, und nicht nur weil du nackt so aussiehst wie du aussiehst."Tatsächlich brachte mich das zu einem leichten Lachen und ich legte die Hand an seine feuchte Wange.
„Dachte nicht, dass du sowas zugeben würdest."
Er zuckte die Schultern und streckte sich mir entgegen. Bald würden seine Lippen wieder auf meine treffen und ich würde alles andere vergessen können.
Doch er verharrte in der Bewegung und hielt mich mit seinem Blick gefangen.
Ich starrte in die braunen Augen. Noch nie zuvor hatte ich ihn so intensiv angesehen. Eine Gänsehaut bedeckte meinen Nacken und meine Arme.
Er war so schön.„Du weißt, dass das zwischen uns noch eine ganze Weile eine geheime Sache bleiben muss oder", flüsterte er und hob die Hand, um mit dem Daumen über meine von Wassertropfen benetzte Unterlippe zu streichen.
„Ja."
„Wollte nur sichergehen", schmunzelte er und zog mich dann zu sich hinab.Er schlang die Arme um meinen Hals, während ich die Hände auf seinem Rücken platzierte und ihn näher an mich zog.
Seine Lippen waren glitschig von der Dusche, unsere Körper glitten wie von selbst aneinander, seine Hand vergrub sich hilflos in meinen feuchten Haaren.Wie es dazu kam, dass wir nicht mehr ohne einander wollten, wusste ich nicht.
Magnus hatte etwas an sich, dem ich nicht entkommen konnte, jetzt, wo ich ihm eine Chance gegeben hatte.
Hätte ich das vorher getan, müsste ich nicht gegen ihn agieren sondern könnte Seite an Seite mit ihm auf dem Feld stehen.
Ich war blöd gewesen. Ich hatte zu sehr darauf geachtet, wie er wirkte.
Seine Selbstsicherheit hatte mich eingeschüchtert, vielleicht hätte er mir ja den Platz als Captain streitig gemacht?Doch das spielte nun keine Rolle mehr.
Ich hatte mich um den Finger wickeln lassen und zeitgleich das selbe bei ihm getan und nun konnte keiner von uns mehr entkommen.
Wollte es nicht.
Ich wollte ihn nur enger an mich ziehen, ihn leidenschaftlicher Küssen und mehr Zeit mit ihm verbringen.Und da er nackt und willig vor mir stand, meine Bewegungen hungrig spiegelte, tat ich genau das.
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Teil2: Malec Kurzgeschichten
FanfictieIn diesem Buch findet ihr Kurzgeschichten über Magnus Bane und Alexander Lightwood aus den Büchern von Cassandra Clare. Egal ob erotisch, traurig oder spannend- hier bist du richtig für die gute Portion Fanfiktion. Die Rechte an den originalen Pers...