Magnus POV
Ab und zu dachte ich an ihn.
Oft auf unterschiedliche Weise.
Sehnsüchtig.
Glücklich.
Erregt.
Das waren die stärksten Gefühle, die mich überkamen.
Es war nicht die ganz große Liebe, an der ich vergehen würde, noch nicht jedenfalls.
Aber es war genug, um meine Gedanken mit ihm zu füllen.
Mit seinem Geruch, seiner Haut, seinen Händen. Ganz zu schweigen von seinen Lippen. Der Zunge.
Erinnerungen an diese Nacht überkamen mich.Ich schüttelte den Kopf. Jetzt war ein denkbar schlechter Augenblick, denn jeden Moment würden die Eltern zu einem Elternabend eintreffen.
Ich hatte meinen Schützlingen meine gesamte Aufmerksamkeit geschenkt und wollte nun die Eltern über den Stand der Dinge in Kenntnis setzen.
Austausch war wichtig.Und dann sah ich ihn.
Sein Anblick traf mich doppelt so hart, wie er es beim ersten Mal getan hatte. Er war ähnlich lässig und elegant aufgetreten, diesmal jedoch hatte er Jace, Clary und Madzie im Schlepptau und blieb nicht vor mir stehen.
Mit seinem erscheinen hatte ich nicht gerechnet.
War er nur gekommen um mich zu sehen, meine Entschlossenheit ins Wanken zu bringen, mich vor den anderen zu blamieren?
Oder interessierte er sich nur für seine Nichte.Sein intensiver Blick verriet mir, das es nicht ausschließlich um Madzie ging.
Er zog mich mit seinem Blick zu sich, an sich, zog mich aus.
Seine Zunge, die seine Lippen befeuchtete, wollte sich in meinen Mund schieben, die gefalteten Hände auf seinem Schoß wollten mich in die Matratze drücken.
Und mein Körper wollte genau dasselbe.Ich kämpfte mit mir, übernahm wieder die Kontrolle, begrüßte meine Klasse und deren Angehörigen.
Ich schwafelte vor mich hin über einige wichtige Lektionen, deren Einfluss auf die Eltern und das Leben außerhalb des Unterrichts.
Doch es gelang mir nicht, meine Augen von ihm zu lassen.
Diese schwarzen Haare, dicht und seidig, die ihm ins blasse, vollkommene Gesicht fielen, die weiche Haut seines Halses, die noch winzige Spuren von meinen Zähnen aufweisen könnten.
All das betörte mich auf unnatürliche Art.Er brachte mich nicht zum wanken.
Er riss mir den Boden unter den Füßen weg.
War es denn so schlimm, einen entfernten Verwandten von Madzie zu lieben, zu Daten?
Jace war nicht einmal sein leiblicher Bruder, Madzie nicht deren leibliches Kind.
Und ich war nicht stark genug, mich dieser Kraft zwischen uns zu widersetzen.
Ich wollte mich sofort an seine Brust werfen und mich ihm hingeben.
Natürlich wartete ich damit.„Magnus!", hörte ich das Quietschen der kleinen Hexenmeisterin.
Ihr folgten, wie erwartet, ihre Eltern und Alexander.
Ich schüttelte den beiden anderen die Hand und stand dann etwas verloren vor ihm. Noch immer tat ich auf Selbstbewusst.
„Alexander", begrüßte ich ihn mit zärtlicher Stimmlage, in der Hoffnung, er würde meine Zeichen verstehen.
Er lächelte sanft.
„Hallo Magnus."„Ihr kennt euch?"
Jace' überraschte Stimmlage war amüsant.
„Nicht direkt", antwortete Alec, bevor ich in Verlegenheit kam. Was ein Gentleman.
„Er hat vor einigen Tagen Madzie abgeholt", fügte ich hinzu und wand meinen Blick schwerfällig von seinen strahlenden Augen.
Ich wusste zu gut, wie sie sich vor Lust verdunkeln konnten.
„Stimmt", murmelte Clarissa neben uns.
„Madzie macht sich hervorragend", begann ich meine Einschätzung.Ich spürte seinen Blick wie heiße Steine auf meiner Haut, die gesamte Zeit roch ich sein intensives Aftershave und seine Statur wollte ich gar nicht erwähnen.
Alles an ihm turnte mich an.„Es freut uns, dass Madzie sich bei uns so wohl fühlt. Ich denke, es ist Zeit, nach Hause zu gehen", sagte Clary dann nach einiger Zeit des Smalltalks.
Sie waren die letzten, die ich verabschiedet, der Raum war leer.
Madzie nahm Jace' Hand und sie verabschiedeten sich.
„Alec, kann ich dich sprechen?", murmelte ich unauffällig, als die anderen sich schon weg drehten.
Seine Augen wurden groß und leuchteten.
„Natürlich."„Alec, kommst du?", rief Jace über seine Schulter.
„Geht schon mal nach Hause. Wir sehen uns morgen."
Wortlos gingen seine Verwandten schließlich und es war leer und still um uns herum.„Ich denke, ich habe mich zu früh gegen das hier entschieden."
„Bevor es überhaupt angefangen hatte", stimmte er lächelnd zu.
Ich erwiderte es. „Ja. Ich denke, ich kann meine Prinzipien anpassen, denn dich gehen zu lassen ist auch gegen meine Prinzipien- gegen meine privaten."
„Ach ja?", flüsterte er und trat an mich ran.
Sein Atem traf mein Gesicht, ich neigte meinen Kopf, um ihn noch anzusehen.
„Und wie lauten diese Prinzipien genau?"„So jemanden wie dich nicht wieder gehen zu lassen, Alexander."
Das Grinsen wirkte neckisch und zufrieden.
„Ich hab ähnliche Prinzipien."
Damit legte er die Lippen leicht auf meine und verzauberte mich mit einem Kuss. Nie zuvor war küssen sie prickelnd, so neu und doch vertraut.
So einfach.
Und wie erhofft umschlang er mit den starken Armen meinen Rücken, presste mich an seine Brust, sodass ich meine Arme um seinen Hals schlingen konnte. Dafür musste ich minimal auf die Zehenspitzen stehen, aber das war mir egal.
Sein Halt und die Hitze zwischen unseren Körpern war alles, was zählte.„Komm mit mir nach Hause", flüsterte er heiser und erregt.
„Nur wenn wir das nächste mal zu mir gehen", grinste ich anzüglich.
Er lachte, küsste mich ein weiteres Mal, seufzte zeitgleich mit mir zufrieden auf.
„Madzie mag das beste sein, das Jace und Clary je passiert ist und ich bin dankbar für sie, aber du, da bin ich mir sicher, bist das beste, was mir passiert ist."
Seine Worte rührten mich.
Ich war derselben Meinung.The End
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Teil2: Malec Kurzgeschichten
Fiksi PenggemarIn diesem Buch findet ihr Kurzgeschichten über Magnus Bane und Alexander Lightwood aus den Büchern von Cassandra Clare. Egal ob erotisch, traurig oder spannend- hier bist du richtig für die gute Portion Fanfiktion. Die Rechte an den originalen Pers...