Once AU 5

1.8K 103 5
                                    

Alec PoV

Das leichte klopfen an meiner Tür verpasste mir beinahe einen Herzinfarkt, so erschrocken war ich.
"Ja", brachte ich hervor, rechnete mit einer wütenden Izzy.
Stattdessen schob sich Magnus durch die Tür, schloss diese leise wieder und lehnte sich dagegen, während er mich ansah.
Ich hatte mit einem Tränen verströmen Gesicht gerechnet, sah nur eine gewisse Kälte in seinen Augen, eine Mauer, ein Hauch von Schmerz in seinen Gesichtszügen.

"Was ist passiert?", fragte ich nach während ich mich aufsetzte und ihn betrachtete.
Er runzelte die Stirn und sah mich einfach an.
"Isabelle hat mich mit Maya betrogen. Schon letzte Woche. Wir waren beide merkwürdig erleichtert als wir uns getrennt haben. Ich wollte dich unbedingt sehen, verzeih, wenn dir das alles unangenehm ist", letzteres fügte er leiser hinzu und sein Ausdruck wurde weich.
"Oh Mags", flüsterte ich und gab ihm ein Signal, sich zu mir zu setzen.
Stumm ließ er sich neben mir auf die Matratze fallen und wir schwiegen, ich versuchte in seinen Kopf zu sehen, ich brauchte mehr Infos.

"Was hat sie gesagt? Und was hast du gesagt? Bitte erzähl mir davon ich halte es kaum aus...."
"Ich habe ihr erzählt, was ich dir gesagt habe und dann, dass wir uns geküsst haben..... dass es für mich mehr als ein Kuss war. Mir ging es so furchtbar und plötzlich meinte sie erleichtert, sie hätte mich betrogen. Ich kann das alles gar nicht verarbeiten.... es ging alles sehr schnell."
Ich nickte langsam, versuchte es zu verarbeiten, war eine Sekunde wütend auf meine Schwester. Dann wieder auf mich selbst. Meinetwegen war er verwirrt und konnte all das nicht verarbeiten und das tat mir unglaublich leid. Ich wollte ihm nur helfen.
Ich wollte ihn.

"Das ist alles ganz schön abgedreht....also seid ihr sowas wie quitt?", fügte ich hinzu und ließ mich wie er auf den Rücken fallen.
"Sieht so aus."
Ich wollte mehr sagen, ihm ein besseres Gefühl geben aber ich fand keine passende Worte für das, was er gerade durch machte. Eine Trennung, weil er mit dem Bruder seiner Freundin eine sexuelle Vorliebe entdeckt hatte, bevor ihm diese ihren Fehltritt gestand. Und nun war er wieder bei mir.

"Wie....fühlst du dich jetzt?"
Er drehte mir den Kopf zu und als ich in seine leuchtenden Augen sah, erkannte ich Verwirrung.
"Ich weiß nicht.... erleichtert und gleichzeitig verängstigt. Traurig auch, ein klein wenig."
Als Antwort nickte ich.
"Kann ich heute hier bleiben?", murmelte er sanft und biss sich auf die lippe vor Scham.
"Natürlich", brachte ich hervor.
"Ich kann mir das sofa richten", bot ich an, in der stillen Hoffnung, er wollte das nicht.
"Oder du könntest hier bleiben." Wie er mit den Wimpern schlug machte mich schwach, mit einem Lächeln stimmte ich zu.

"Willst du etwas essen?"
Er schüttelte den Kopf. Dann entkam ihm ein seufzen, bevor er sich zur Seite drehte und mir nun zugewandt war.
"Was machen wir jetzt Alexander. Wir können nicht einfach zusammen sein oder?"
Plötzlich schlug mein Herz wieder schneller.
"Nein", stimmte ich zu, obwohl ich genau das wollte.
"Ich will dich kennen lernen", brachte er hervor und erwiderte schüchtern das Lächeln, das mir entkam.
"Das klingt gut. Wir können einfach.... abhängen und.... sehen was passiert. Du musst dich nicht gezwungen fühlen, mit mir zusammen zu sein, nur weil du mit Isabelle schluss gemacht hast", fügte ich ernst hinzu.
"Und du auch nicht. Falls du jemanden kennen lernst.... oder kennst....Mit dem du...."

"Tatsächlich kenne ich jemanden, dem ich wirklich gerne näher wäre", scherzte ich in der Hoffnung, er würde den Hinweis verstehen und näher kommen.
Sein gekränkter Ausdruck zeigte mir, er verstand nicht.
"Magnus das war ein Scherz, ich meine dich. Ich wollte, dass du näher kommst", beruhigte ich ihn und legte eine Hand auf seine, die zwischen uns lag.
"Achso", murmelte er verlegen und verschränkte die Finger mit meinen.

Einige Momente sahen wir uns einfach nur an, ich hörte seiner ruhigen Atmung zu, genoss den Anblick seiner leuchtenden Augen, dann spürte ich seine Hand an meiner Wange, sein Daumen fuhr die Konturen meiner Unterlippe nach, die zu zittern begann.
Es fühlte sich so intim an. So richtig.
"Ich hatte heute mittag gesagt, dass du mich küssen sollst. Nur einmal."
Ich nickte.
"Das war eine Lüge. Ich will mehr Küsse von dir Alec. Und ich will jetzt damit anfangen."
"Ich fand unseren erst kennen lernen plan eh unsinnig", hauchte ich rau, als ich mich ebenfalls auf die Seite drehte sodass unsere Gesichter direkt voreinander waren.

Meine Hand fand ihren Weg auf seine Hüfte, langsam zog ich ihn näher, brachte unsere Lippen direkt voreinander.
Sein Atem traf mich, alles in mir war angespannt und neugierig und bereit. Bereit für noch einen Kuss und so viele mehr.
Unsere Münder passten perfekt zusammen, liebkosten sich leidenschaftlich gerne und sprachen ihre eigene Sprache.
Es bleib nicht bei einem Kuss.

The end

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt