Rivalen 2 {AU}

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Magnus POV

Schmunzelnd trat ich in den Umkleideraum, in dem ich mich laut Luke mit dem Captain der anderen Mannschaft treffen sollte.
Was das nutzen sollte, wusste ich noch nicht.
Ich hatte keine Strategie ihnen gegenüber, Hauptsache keine Schwächen preisgeben und nicht zu freundlich wirken.
Ich brauchte keine Freunde, vor allem keine, die mich nicht in ihr Team aufnehmen wollten, weil ihnen meine Art nicht gefiel.
Sie hatten mich nicht einmal richtig kennen gelernt. Ich hatte ihnen nur zum Sieg verhelfen wollen.

Der Schwarzhaarige stand bereit gegen einen Spind gelehnt da und lächelte leicht, als ich hinter mir die Tür schloss.
Er sah nicht schlecht aus, das musste ich ihm lassen. Groß. Unglaublich gut gebaut. Faszinierende blaue Augen, stechend, tiefgründig.
Weiche Gesichtszüge und harte Kieferknochen.
Und die Lippen. Rosig, voll, leichter Schmollmund.
Zum niederknien.
Er war zu meinem Bedauern genau mein Typ. Vielleicht hatte mich sein Nein zu meinem Können deshalb so hart getroffen. Oder überhaupt getroffen.
Aus Trotz wollte ich ihn besiegen.

„Hallo Magnus. Ich denke, es ist gut wenn wir uns mal unterhalten."
„Worüber?", feuerte ich zurück und blieb mitten im Raum stehen.
Er zuckte die Schultern. „Ich möchte keine Feindseligkeiten zwischen unseren Teams und dachte, wenn wir ihnen zeigen, dass wir uns verstehen, verhindern wir das."
„Ich will mich aber nicht mit dir verstehen Lightwood, ich möchte dein Team in Grund und Boden spielen. Du kannst nicht entscheiden, wer gut genug ist. Nicht mehr."
Er sah erschrocken aus, aber ich war stinksauer.

„Ich verstehe deine Wut. Das tut mir leid. Ich hätte mich anders entscheiden müssen."
Ich war überrascht. Mit einer Entschuldigung hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte wir würden uns bitter bekämpfen.
„Jetzt ist es zu spät. Meine Mannschaft ist auf Rache aus, dafür, dass ihr diese Schule zu eurem zuhause macht und keinen Platz für andere Individuen lasst, die nicht in eure Hetero- perfekte- Körper- Welt passt", keifte ich.

„Das es so ankommt ist nicht unsere Absicht. Ich selbst bin alles andere als Hetero", murmelte er, sichtlich überrascht, mit gerunzelter Stirn.
Langsam kam er auf mich zu.
Verwundert und überfordert trat ich einige Schritte zurück, bis mein Rücken gegen die Wand traf.
„Denkst du, ich hätte dich wegen deiner Sexualität nicht ins Team gelassen? Glaub mir, wenn es darum gegangen wäre, hätte ich dich aufgenommen.
Leider hat uns deine Abneigung zu Teamarbeit gestört."

Seine Stimme war tief, wenn er leise redete. Verdammt tief. Wieso redete er so leise und kam so nah? Und wieso erklärte er sich? Ich wollte ihn hassen.
„Ich konnte euch noch nicht mein Team nennen und somit nicht für euch kämpfen- oder mit euch. Nun habe ich mein eigenes, für das ich alles gebe."
„Zu schade, dass es so weit kommen musste. Aber meine Jungs brauchen die Stipendien.... wir müssen gewinnen."
„Meinen schaden diese Stipendien sicher auch nicht", forderte ich ihn heraus.

Schließlich stand er direkt vor mir, stützte einen Arm neben meinem Kopf an die Wand.
Gelassen verschränkte ich die Arme.
„Ich bitte dich Magnus, was bedeutet euch der Sieg? Ihr seid viel klüger als wir."
Ich lachte trocken. „Denkst du mit deinen glitzernden Augen und Komplimenten bringst du mich dazu, meine Mannschaft aufzulösen?"
„Nein natürlich nicht. Ich... hab nur das Bedürfnis, dir nah zu sein. Sorry", schnell lehnte er sich von mir weg und trat zurück.
Kopf schüttelnd senkte er den Blick.

Etwas regte sich in mir, er sollte nicht so verlegen aussehen.
Es hatte mir gefallen, wie nah er mir gekommen war.
„Ich kann nichts daran ändern, wie mein Team dein Team sieht. Und ich werde sicher nicht mit Absicht verlieren.
Ich kann nur dafür sorgen, dass sie keinen von euch verletzen", murmelte ich und machte einen Schritt auf ihn zu.
Er hob die Brauen. „Das ist Grundvoraussetzung dachte ich?"

Ich lachte. „Du hast keine Ahnung, wie du auf die wirkst Lightwood."
„Und du bist ziemlich arrogant", schnauzte er plötzlich.
Wo kam das denn jetzt her.
Ich trat näher und straffte die Schultern. Ich war bereit für eine Prügelei.
„Ich hab ja auch genug Talent, um das auszugleichen."
Er wollte etwas sagen, aber ihm fehlten die Worte. Ich grinste triumphierend.
Dann schnellte seine Hand vor.

Meine Lippen trafen hart auf seine, die genau so weich schmeckten, wie sie ausgesehen hatten.
Fuck. Was taten wir hier.

Mein Rücken prallte erneut gegen die Wand, diesmal wegen seines Körpers, der sich an meinen drängte.
Meine Hände umfingen seinen breiten Rücken, während seine freie Hand meine Taille packte und mich daran nur stärker an die kühle Wand presste.
Seine Lippen raubten mir den Atem.
Er knabberte an meiner Unterlippe, musste nicht einmal mit der Zunge um Einlass bitten denn ich öffnete ihm meinen Mund bereitwillig.
Er schmeckte nämlich fantastisch.

Ich spürte, wie ich eine Schwäche dafür entwickelte, ihn zu küssen, ihn anzufassen, seinen Körper an meinem zu haben.
Die Wut und Angst, nicht gut genug zu sein, verpuffte. Meine Absichten für das Team, ihn zu verführen, verpuffte auch.
Da war nur noch er.
Sein Duft, seine Hitze, die großen Hände, die meinen Nacken und die Hüfte umfassten und mich an sich und gleichzeitig gegen die Wand drückten.

Ich vergrub die Nägel in seinem Tshirt, zog ihn weiter an mich, spürte die schnelle Atmung an seiner muskulösen Brust.
„Verdammt", knurrte er, als er die Lippen von meinen nahm. Wir verharrten in dieser umschlungenen Position und atmeten heftig.
„Was war das denn?", brachte ich heraus. Der Kuss ging schließlich von ihm aus.
„Du hast mich abgelenkt, dein Mund.... das war ein Fehler."
Trotzdem löste er sich nicht.

„Das muss es nicht gewesen sein. Wir müssen das keinem erzählen. Wir können uns auch weiterhin hassen.... aber damit aufhören, dass kann ich nicht Alec. Dafür kannst du viel zu gut küssen."
„Ich kann noch viel mehr ziemlich gut", schmunzelte er und starrte mir mit diesen tiefblauen Augen entgegen, die meine Knie zittern ließen.
Aber ich hatte Halt an ihm und der kühlen Wand.
„Davon bin ich überzeugt."

Ich scannte sein Gesicht, seinen Hals, seine Brust mit den Augen und wägte ab.
Könnte ich ihn küssen und ihn gleichzeitig mit meiner Mannschaft fertig machen, ohne in einen Konflikt zu geraten?
Bei seinem leichten Lächeln kannte ich die Antwort.
Ich senkte die Lippen wieder stürmisch auf seine.

Teil2: Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt