Alec PoV
Wut und Frust überkamen mich, als ich meine Beule in der Hose und meine zitternden Hände nicht in den Griff bekam.
Mein Blick in den Spiegel verriet, dass ich ein Wrack war.
Die leuchtenden Wangen verrieten mich sofort, andernfalls würde es der flache Atem, die zerwühlte Frisur, das Feuer der Lust in meinen Augen.
Ich brannte lichterloh für Magnus Bane und ich hatte so eine dunkle Ahnung, dass das nicht enden würde. Es würde nicht verschwinden, selbst dann nicht, wenn ich Lydia am Altar in die Augen sehen würde.Ich hatte mich mit ihm getroffen, wie er gebeten hatte und das mehr als einmal, mehr als gewollt.
Mein Weg führte immer wieder zurück zu ihm.
Einige Minuten überlegte ich mir ausreden, wieso es niemals mit dem bildschönen Mann klappen könnte und eine war dämlicher als die andere.
In meinem inneren wusste ich, er wäre bereit es zu versuchen und das wollte ich von mir selbst ebenfalls verlangen.Doch ein kleiner, lauter Teil in mir protestierte weiter. Verstand kämpfte gegen Gefühl.
Lydia am Altar stehen zu lassen war unter meiner Würde. Eine Schande fü4 meine Familie, für alles, wofür ich stand, Magnus hin oder her.
Am Morgen nach meinem ersten Treffen mit ihm hatte Jace mir gesagt, ich wäre ein Mann von Ehre.
Und so sollte ich mich auch verhalten.Mit einem unangenehmen Ziehen im Magen trat ich schließlich auf den Flur, wo Jace schon mit nervösen Blick auf die Uhr wartete.
"Was ist passiert? Ich habe Magnus raus gehen sehen", hakte er leise nach, als er meine Fliege richtete und mich dabei ausgiebig musterte.
"Wir haben geredet."
Keine Lüge. Eher eine Halbwahrheit.
"Du hast dich also entschieden?"Stumm nickte ich und überdachte meine Entscheidung ein letztes mal, bevor die unverkennbare Marschmusik gespielt wurde und ich neben Jace den Gang entlang lief.
Erhobenen Hauptes, wie Vater es uns lehrte.
Mit einem nervösen Lächeln an meine Verlobte. Lydia sah ganz bezaubernd aus in ihrem weißen langen Kleid.Schließlich stand ich vor ihr, die Hände verschränkt und mit Lächeln zueinander.
Und in diesem Moment war mir alles klar.
"Lydia", begann ich leise, bevor jemand das Wort ergriff und verwunderte damit die Anwesenden.
"Du bist die wunderbarste Frau, die mir je begegnet ist und ich wünsche mir nichts mehr, als das du glücklich wirst. Aber ich muss das tun, was für mich richtig ist, das darf ich nicht ignorieren. Ich könnte mir nie verzeihen, dich in einer gezwungenen Ehe unglücklich zu sehen, du verdienst einfach mehr. Wir beide verdienen mehr", versuchte ich ihr klar zu machen, meine schuldgefühle abzulegen und meinem Gefühl zu folgen.
Es mochte ein Fehler sein, aber es fühlte sich richtig an.Ein schweres Seufzen entkam ihr, als eine Träne ihre Wange hinab rann. Doch sie drückte meine Hände stärkend.
"Ich weiß Alec. Du hättest es mir früher sagen können. Aber ich glaube, du hast es heute erst selbst begriffen. Das du nicht ohne ihn leben kannst", murmelte sie mit einem Seitenblick in die Menge.
Als ich ihrem Blick folgte, die Masse an Gästen abscannte, sackte mein Herz abwärts.
Am liebsten hätte ich alles rückgängig gemacht.
Magnus was nicht anwesend."Du weißt, wo er steckt", mischte sich Jace ein, eine Hand auf meiner Schulter.
Bei dem Gedanken atmete ich zitternd ein.
Mein Blick fiel zurück auf Lydia.
"Mir wird es gut gehen", bestärkte sie mit einem brüchigen Lächeln, als ich zurück trat. Ich wusste sie tauschte die Stärke vor und ich war ihr dankbar dafür.
"Danke", brachte ich hervor, bevor ich hinter Jace den Gang entlang aus dem Institut stürzte.
Der Hochzeitswagen diente nun als Fluchtfahrzeug.Es fühlte sich beinahe wie eine Panikattacke an.
Die Luft war zu dünn, stickig, selbst dann, als ich Krawatte und die oberen Hemdknöpfe geöffnet hatte, das Jackett schon längst auf den Rücksitz verfrachtet.
"Atme ruhig Alec, ich unterstütze dich. Wir sind fast da."
Ich nickte Jace Worte nur ab, in Gedanken zu sehr auf Magnus fokussiert.
Was ich sagen würde.
Was er tun würde.Magnus PoV
"Oh fuck", knurrte ich und leerte meinen Whiskey mit einem Zug, als Alexander durch die Tür des um diese Zeit recht leeren Clubs stürmte und sich suchend umsah.
Sofort erhob ich mich und fing den wilden Blick, senkte meinen für eine Sekunde auf seine Hand. Kein Ring.
Nach Luft schnappend stützte ich mich an der Theke ab, während er auf mich zu kam."Ich habs nicht getan. Ich wollte nicht. Verdammt, ich konnte nur an dich denken. An dein Lächeln, an deine Hände, an deine Augen. Wie du meinen Namen sagst. Wie ich mich in deiner Nähe fühle", sprudelte es aus ihm heraus, während die blauen Augen über mich glitten.
"Und an die erotischen Erlebnisse", fügte ich hinzu, rauer als beabsichtigt, wie eine Frage klingend.Für einen Moment runzelte er die Stirn bevor ein ehrliches Lachen von seinen Lippen fiel und er nickte.
"Natürlich. Aber das ist nicht das erste, woran ich denke. Es ist nicht der Raum, in den ich mich verliebe. Sondern wem er gehört."
Würde ich ihn nicht so gut kennen, wie ich es mittlerweile tat, würde ich denken, er würde heftig flirten.
Doch das war nur Alecs ehrliche Art mir zu sagen was er empfand."Alexander", murmelte ich nur zärtlich.
"Es tut mir leid, oh gott Magnus, nimmst du mich noch zurück? Ich habe Mist gebaut, haufenweise. Aber ich habe mich noch nie so am Leben gefühlt wie in den letzten Tagen mit dir. Du musst nichts sagen. Es ist mir egal was ich dafür tun muss. Bitte lass mich an deiner Seite sein."Die Art wie er bettelte machte mich schwach. Schwach für den Sub, der er war, aber in erster Linie für den Mann, der er geworden war. Es war, als wäre er heute erwachsen geworden und es war sexy, wie er sich für mich entschieden hat. Für sein eigenes besseres Leben.
Mit einem festen Griff umfasste ich seine lockere Krawatte und zog ihn zu mir hinab.
"Du musst hart arbeiten, um das wieder gut zu machen, Baby. Kannst du das? Kannst du gut für mich sein, damit ich dich verwöhnen kann, in jeder Weise die ich kenne?"
Er nickte, sein geöffnete Mund war so nah an meinem, das meine Zunge über seine untere lippe gleiten konnte. Seine Augen rollten zurück und er keuchte."Mein hübscher süßer Alexander", hauchte ich, bevor ich sanft sein Kinn umfasste und ihn für einen liebevollen Kuss näher zog.
Seine Lippen passten sich an meine an, zärtlich fuhr er über meine Arme und suchte Halt während ich die Hände grob in seinem Nacken vergrub, um Kontrolle über ihn und den Kuss zu haben.
Sein Körper drängte gegen meinen, seine Beule war spürbar an meiner Seite und sein hohes keuchen in meinen Mund verriet alles.Langsam entzog ich mich ihm und starrte ihn eindringlich an.
"Geh in unseren Raum und zieh dich aus, ich will das du auf dem Bett kniest und die Hände auf den Schenkel hast, wenn ich da bin. Und wehe du fasst dich selbst an....", bestimmte ich und fuhr über seine Unterlippe.
Gehorsam nickte er.
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Teil2: Malec Kurzgeschichten
FanficIn diesem Buch findet ihr Kurzgeschichten über Magnus Bane und Alexander Lightwood aus den Büchern von Cassandra Clare. Egal ob erotisch, traurig oder spannend- hier bist du richtig für die gute Portion Fanfiktion. Die Rechte an den originalen Pers...