Definitely Not a Sociopath

Kapitel 21

Niki POV

"Was hast du gemacht?", schreit sie mich erschrocken an und springt auf.

"Warum bist du drauf getreten?", schreit sie weiter und schlägt mir gegen den Oberarm.

Zwar schlägt sie nicht doll, aber ich zucke trotzdem zusammen.
Warum ist sie so wütend?
Ich schaue zu Luca.
Er sieht nicht wütend aus, nur enttäuscht.

"Das war so unnötig."

Fängt sie ernsthaft gleich an zu weinen, weil ich einen Käfer getötet habe.

"Es ist nur ein Käfer", sage ich.

"Und? War er bei dir zuhause? Hat er dich angegriffen? Nein, hat er nicht!", sie wird wieder laut.

"Wäre er hässlich, wäre es dir egal gewesen."

"Nein, wäre es nicht! Das war komplett sinnlos ihn umzubringen."

Doch wäre es.

Sie soll mal runter kommen.
Wer fängt um so ein lächerliches kleines Insekt einen Streit an?

"Was ist los bei euch?", fragt Nadine, die mittlerweile auch mal mit Philipp hier angekommen ist, weil sie wohl Pia rumschreien gehört hat.

"Er ist auf einen Käfer getreten", antwortet Luca.

Ihr Blick fällt auf den Boden auf das zerquetschte Teil und dann schaut sie hoch zu mir.

Sie seufzt.

"Lass doch die armen Insekten leben."

"Das war noch nicht mal Absicht, aber die rasten direkt aus", behaupte ich.

"Natürlich war das Absicht! Du hast ihn vorher angeguckt."

Sie schämt sich nicht mal vor meinen Eltern laut zu sprechen.

"Ich konnte gar nicht erkennen nicht erkennen, dass es ein Insekt ist."

Pia macht den Mund auf, aber schließt ihn sofort wieder.
Nadine schaut sie zweifelnd an, unsicher was sie nun glauben soll.

Beschämt senkt Pia den Kopf.

"Ist ja jetzt egal. Lasst uns einfach weiter", entgegnet Nadine.

Sie schenkt Pia ein aufmunterndes Lächeln, ehe wir weiter gehen.

Pia POV

Es war gar nicht seine Absicht den hübschen Käfer zu töten.
Er sah so verwirrt und etwas erschrocken aus, als ich ihn geschlagen hab.
Und dann hab ich angefangen rum zu schreien.

Oh mein Gott.

Aber er hat doch ganz lange drauf geguckt. Ist er blind?
Gott, ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall ist es peinlich, denn ich bin mir sicher Nadine glaubt ihm so oder so und denkt ich hätte umsonst einen Aufstand gemacht. Nur für einen Käfer.

Später gucken wir uns einen Tempel an. Eigentlich ist es echt interessant, doch es sind so viele Touristen da.
Und ich habe Angst, dass ich in der Menge verloren gehe.
Außerdem kann ich es nicht so richtig genießen, da ich immer noch das Gefühl hab die anderen halten mich für dumm wegen vorhin.
Vielleicht denke ich aber auch einfach nur zu viel nach.
Nikis Laune geht mir ebenfalls auf die Nerven. Er wirkt so desinteressiert bei allem was wir uns angucken.
Er macht sich ja nicht mal die Mühe einwenig Freude zu zeigen, um die Stimmung der anderen nicht ganz so runter zu ziehen.
Das einzige was ihn glücklich zu machen scheint, ist Geld ausgeben und im Hotelzimmer abhängen.
Obwohl eine Sache war da noch.
Bei der Hinreise hatte er vorgeschlagen eine Tour durch Fukushima zu machen.
Nadine hatte seinen Wunsch aber abgelehnt, weil sie Angst vor der Radioaktivität hat.