Pias POV
Deprimiert rühre ich am Samstagmorgen in meinem Müsli rum, während ich in der Küche am Tisch sitze.
"Alles in Ordnung?", fragt Mama, die gerade leere Dosen in einer Plastiktüte verstaut, um sie später für Pfand abzugeben.
"Ja", nicke ich.
"Bist du dir sicher?", sie setzt sich gegenüber von mir hin und lächelt mich ermutigend an.Ihre kleine Platzwunde ist schon am verheilen. Über den Unfall haben wir nicht gesprochen.
"Ich hab mit Jonas Schluss gemacht", rücke ich raus und ihr Lächeln fällt.
Stattdessen öffnet sie erstaunt ihren Mund."Wieso das?"
"Weil er ein Arschloch ist und mich betrogen hat."Bemitleidend nimmt sie meine Hand und drückt sie.
"Das tut mir so leid, Pia. Du hast was besseres verdient als so etwas. Ich dachte wirklich er sei ein toller Junge. Auf den Bildern, die du mir gezeigt hast, sah er so anständig aus.""Ich weiß", murmel ich.
Dann lächelt sie wieder.
"Warum machst du dir heute nicht einen schönen Tag, um mal auf andere Gedanken zu kommen?""Was soll ich denn machen?", fragend schaue ich sie an.
"Schnapp dir Hannah und geht zusammen einwenig shoppen oder so. Ich gebe dir Geld."Ich schüttel sofort den Kopf.
"Ich brauch nichts, ich hab genug."
Doch da ist sie auch schon aufgestanden und läuft ins Schlafzimmer.Ich möchte unser weniges Geld nicht unnötig ausgeben.
"Da nimm", sie kommt wieder mit drei Scheinen, insgesamt 80€.
Widerwillig nehme ich das Geld an.
"Danke, Mama.""So, jetzt iss auf und dann schreib Hannah."
Ich hab sie so lieb.Nachdem ich fertig gegessen habe, schreibe ich Hannah und frage, ob sie Lust hätte shoppen zu gehen.
Dazu sagt sie nicht nein.
Normalerweise fragt sie immer.Letztendlich stimmt sie zu und wir machen aus uns gegen 12 Uhr an der Bushaltestelle zu treffen.
Wir wollen mit dem Bus in die nächst größte Stadt fahren, da man dort besser shoppen kann als in diesem Kaff hier.Mit 80€ kann ich sicherlich nicht viel kaufen, vor allem da ich auch noch die Busfahrt zahlen muss, aber der kleine Ausflug an sich ist für mich das was zählt.
Ich gehe mir die Zähne putzen und schminke mich danach ein wenig.
Dann ziehe ich mir was gemütliches an, schnappe mir eine Umhängetasche und bin auch schon bereit zu gehen."Bis dann, mom", rufe ich.
"Ciao, und viel Spaß!", ruft sie aus dem Wohnzimmer.
Es wär schön, wenn man immer so mit ihr reden könnte.An der Bushaltestelle sehe ich Hannah bereits auf mich warten.
Mit einem Grinsen komme ich auf sie zu und wir nehmen uns erstmal in die Arme.Ja, gestern hatten wir noch eine kleine Auseinandersetzung in der Schule gehabt, aber sowas gerät bei uns beiden schnell in Vergessenheit.
Wir setzen uns auf eine Bank und warten dort.
"Hast du etwa Geld von deiner Mom bekommen?", fragt sie.
"Jup", bestätigte ich und sie nickt"Eigentlich-... ich muss dir noch was erzählen", fange ich an.
"Was denn?", neugierig blickt sie zu mir, bevor sie den Blick wieder auf ihren Handybildschirm senkt."Jonas hat mich betrogen."
Schockiert schaut sie mich an."Mit wem?"
"Keine Ahnung. Ich glaub irgendeine Bitch aus dem Gymmi. Naja, ist ja auch nicht wichtig mit wem."
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Definitely Not a Sociopath
Roman pour AdolescentsVielleicht ist es Besessenheit statt Liebe. WARNUNG: In diesem Buch werden Themen wie Gewalt, sexueller Missbrauch, Selbstverletzung, Essstörungen usw. behandelt. Ich bin kein Experte, aber ich versuche mich über jedes der vorkommenden Themen mögli...