Kapitel 4

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Pias POV

Ich sitze am nächsten morgen im Auto von Jonas und lasse mich von ihm zur Schule bringen.
Ja, Jonas hat bereits seinen Führerschein.
Und vor einigen Monaten hat er zu seinem 18. auch ein Auto bekommen.

Heute morgen haben wir nicht viel geredet. Wir haben uns in Stille für die Schule fertig gemacht, sind frühstücken gegangen und danach raus zum Auto.

Jonas wirft mir einen Blick zu.
"Alles gut?", fragt er.
"Joa", schulterzuckend schaue ich aus dem Fenster.

"Gut. Kommst du nächsten Samstag auch auf die Party?"
"Welche Party?", frage ich verwirrt.
"Die von Felix."

Felix ist irgendein populärer Typ am Gymnasium. Jonas kennt ihn ganz gut und auch an meiner Schule ist er nicht unbekannt.

"Nö, was soll ich denn bei dem?
Ich kenn da wahrscheinlich eh niemanden", antworte ich.

Ich bin grundsätzlich nicht abgeneigt von Partys. Aber da werden doch sowieso nur Idioten anwesend sein, die ich nicht leiden kann.

"Doch bestimmt", entgegnet er, "Er hat das ganze Wochenende sturmfrei und es kann jeder kommen, der Bock hat. Es werden auch viele aus deiner Schule da sein. Und du kannst ja deine Freundin mitbringen."

"Hannah mag keine Partys", sage ich.

"Naja, ich würd mich jedenfalls freuen, wenn du auch kommst."

Ich werde es mir überlegen.

Jonas parkt sein Auto und wir steigen aus.
"Was hast du gleich?", fängt er ein Gespräch an, während wir zu den beiden Schulen laufen.

"Englisch."
Jonas nickt und hält danach die Klappe, da ich keine Gegenfrage stelle.

"Bis dann", sagt er an der Stelle an der wir nun getrennte Wege gehen müssen.
"Bis dann."

Kaum habe ich mich von meinem Freund verabschiedet, begrüße ich meine beste Freundin.
"Hallo."
"Hey Pia", lächelt sie.

"Nächsten Samstag ist eine Party bei diesem Felix", teile ich ihr mit.
"Ja, ich weiß."
Oh okay. Scheinbar weiß jeder Bescheid, außer ich.

"Gehst du hin?", frage ich.
Sie schüttelt sofort den Kopf.
"Ja, hab ich mir gedacht."
"Du?"
"Weiß ich nicht. Einerseits könnte es mir gut tun, aber andererseits glaube ich, dass es einfach nur kacke sein wird. Ich will aber auch nicht, dass Jonas ohne mich feiern geht."

"Geh doch. Aus unserer Klasse will fast jeder hin."
"Cool... besoffene fünfzehnjährige", murmel ich und sie lacht.

"Du hast doch selbst mit 15 angefangen zu trinken."

"Das war nur einmal. Mir ging es da richtig scheiße, deswegen hab ich alleine Mamas Alkohol ausgetrunken", rechtfertige ich mich, "Den nächsten Schluck Alkohol gab es erst mit 17."

"Jaja", lacht sie.
Es wird Zeit reinzugehen und das tun wir dann auch.

Die erste Stunde Englisch verläuft ganz entspannt.
In Englisch habe ich eigentlich allgemein nie Probleme.
Es ist mein Lieblingsfach, weil es so einfach ist und mich wenig Mühe kostet.

In der nächsten Stunde habe ich Werte und Normen.
Leider nicht mit Hannah, denn sie hat evangelische Religion.

Wir sind eine sehr kleine Gruppe.
Gerade mal 8 Schüler.
Der Hoodietyp ist auch in Werte und Normen, aber auch hier redet er nicht.

Unsere Lehrerin schließt uns den Raum auf, damit wir eintreten können.

Ich möchte auf meinen üblichen Platz gehen, doch der ist besetzt von Antonia aus der Parallelklasse.
"Ich sitz hier?", fragend schaue ich sie an.

Definitely Not a SociopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt