Kapitel 24

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Pia POV

Was?

Sein Vater wurde "abgestochen"?

Philipp seufzt etwas verzweifelt und Niki sieht echt gereizt aus, weshalb ich mich nicht traue weiter nachzuhaken.

Es dauert nicht lang, da kommen auch schon Luca und Nadine ins Hotel spaziert, beide zufrieden strahlend und Luca mit irgendetwas essbarem in seiner Hand.

Niki steht auf und macht sich auf den Weg nach oben.

"Na, alles ok bei euch?", fragt Nadine nach.

"Ich denke nicht, dass er mich leiden kann", entgegnet Philipp.

"Hat er was gegessen?"

Nadine stellt ihre Tasche ab und setzt sich an den Tisch.

"Nein."

Enttäuscht und etwas traurig schaut sie ihren Mann an.

"Warum nicht? Du solltest darauf achten, dass er was isst."

"Ich kann ihn nicht zwingen, Schatz."

"Können wir hochgehen?", fragt Luca.

"Ja, geht nur", erwidert seine Mutter, ehe sie sich wieder Philipp zuwendet.

Also erhebe ich mich von meinem Platz und gehe zusammen mit Luca nach oben.
Auf dem Weg tauschen wir uns über den heutigen Tag aus.

Im Zimmer nehme ich erstmal eine warme Dusche.
Die Jungs liegen schon im Bett.
Zwar ist es noch nicht all zu spät, aber dennoch kann ich es kaum abwarten endlich ins Bett zu gehen.

Mit einem Handtuch um meinem Körper putze ich mir die Zähne, bevor ich dann in meine kurze Hose und das lange Shirt zum Schlafen schlüpfe.

Als ich das Bad verlasse, trete ich in unser dunkles Schlafzimmer.
Das einzige was leuchtet ist Nikis Handy und das einzige was man hört ist Lucas leises Schnarchen.

Ich schlüpfe unter meine Bettdecke und schaue rüber zu Niki, wobei ich in seinem Gesicht nach irgendeinem Zeichen suche, dass ich ihn besser nicht ansprechen sollte.
Doch ich finde keins.
Er liegt auf dem Rücken, hat ein Bein angewinkelt und seine Augen sind vor Müdigkeit halb zu, während er auf seinem Bildschirm rumtippt.
Er sieht entspannter aus als vorhin.

"Was ist mit deinem Vater passiert?", frage ich vorsichtig und er blickt kurz zu mir.

"Hab ich doch gesagt."

"Naja... aber warum ist das passiert?", hake ich weiter nach.

Er macht mich echt neugierig.

"Da gibt's nicht viel zu sagen. Er hatte Schulden bei jemadem und hat sie nicht beglichen, also hat man sich gerächt. Selbst Schuld", meint er eiskalt und ich schweige.

Ich glaub der hat einfach grundsätzlich ein Problem mit Vätern.

"Selbst Schuld? Vielleicht brauchte deine Familie das Geld dringend und er hatte keine andere Wahl. Und dann konnte er es nicht mehr zurückgeben."

Ich rede leise, um Luca nicht aufzuwecken.

Niki macht sein Handy aus und legt es weg. Jetzt sehe ich ihn nur noch durch das schwache Licht von draußen.

"Die andere Familie brauchte das Geld vielleicht auch dringend."

Gut, so kann man's auch sehen...

"Wie alt warst du?"

"Zwei."

Ich gebe ein Lachen von mir.

"Wow, dann kannst du die Situation ja nicht mal richtig einschätzen."

Definitely Not a SociopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt