Kapitel 5

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Pia POV

"Ich fühle mich sowas von hintergangen!", beschwere ich mich laut.
Er hat mich angelogen und umgebracht. Einfach so.

"Warum denn hintergangen?", fragt er seelenruhig.
"Du hast gesagt der Clown ist es!"
"Ja, er ist es ja auch... also der Detective halt", murmelt er.
"Wow, du hast einfach nur gesagt, dass er es ist."
"Dann scheint es wohl ein Missverständnis gegeben zu haben."

"Hast du jetzt auch noch gewonnen?"
"Ja."
Fassungslos schüttel ich den Kopf.

Wir spielen bis tief in die Nacht hinein.
Ich finde er ist ganz cool drauf, aber irgendwie lacht er nicht über meine Witze. Vielleicht bin ich einfach unlustig. Dennoch wäre ein kleiner Lacher, einfach nur aus Höflichkeit, nicht verkehrt.

Er hilft mir etwas meine Alltagssorgen zu vergessen und dadurch, dass ich schon geschlafen habe, bin ich die ganze Zeit hellwach.
So kommt es, dass wir uns erst um 5 Uhr morgens verabschieden.

Einige Stunden später hocke ich auch schon in der Schule.
Doppelstunde Deutsch mit Frau Horn.
Unser Thema ist dialektische Erörterung.
Ich weiß, das hier ist das Fach Deutsch, aber muss man hier echt so viel schreiben?
Ich bin so unmotiviert.

"Wie schreibt man eine Einleitung?", fragt Hannah flüsternd.
"Keine Ahnung", antworte ich ebenfalls flüsternd.

Wir haben alles aus dem letzten Jahr vergessen, jetzt sollen wir hier eine Einleitung schreiben und keiner weiß wie. Zumindest ich und Hannah nicht.

"Frag Glenn", forder ich sie auf.
Glenn sitzt neben ihr.

"Glenn! Wie schreibst du das?", fragt sie und er antwortet irgendwas.
"Was?", hake ich nach, da ich nichts verstanden hab.

"Also irgendwie- ehm- wir könnten sowas schreiben wie: laut einer Studie ist das Musikhören während des Unterrichts Konzentrationsfördernd. Oder wir schreiben, dass wir neulich im Unterricht über dieses Thema diskutiert haben", versucht sie zu erklären.

Ich seufze und fange einfach an zu schreiben.
Wenn ich erstmal anfange, läuft es dann auch.

In der 2. Stunde geht es dann weiter mit der Vorbereitung für den Hauptteil.
Wir sammeln Pro- und Kontraargumente, legen eine Tabelle an und lernen das Sanduhr-prinzip kennen. Viel weiter kommen wir nicht.

Gegen Ende der Stunde können wir machen was wir wollen, da es sich nicht mehr lohnt mit dem Hauptteil anzufangen und da unsere Lehrerin sehr freundlich ist.

"Wo willst du hin?", frage ich als Hannah aufsteht.
"Zu Laura", meint sie und ich folge ihr, einfach weil ich nicht alleine sein will.

Wir stellen uns an Lauras Tisch und Hannah fragt, ob sie was zu Essen für sie hat.

Hier in der Nähe haben sich auch einige der Jungs versammelt und rangeln sich aus Spaß wie kleine Kinder. Jedes mal habe ich Angst dazwischen zu geraten oder irgendwas gegen mich zu bekommen.

Warum verhalten die sich wie Tiere?
Liegt das am steigenden Testosteronspiegel?
Drücken sie so ihre Liebe zueinander aus?

Der Hoodietyp sitzt ebenfalls nicht weit weg von Laura.
Ausnahmsweise hab ich das Gefühl er ist von den Jungen der einzig normale hier. Denn er ist in der Lage normal auf seinem Stuhl zu sitzen und sich normal zu beschäftigen.

Scheinbar hat er gerade nicht nur die Aufmerksamkeit von mir, denn im nächsten Moment muss Maurice eine dumme Bemerkung von sich geben.

"Wann kriegen wir ein face reveal?", er macht einen auf super lustig und die Jungs lachen. Sogar Laura lacht, was mich einwenig enttäuscht, weil sie eigentlich ganz nett ist.

Definitely Not a SociopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt