Es war dunkel, bloß der blinkende Streifen des grauen Kastens beleuchtete das Weiße Zimmer, gemeinsam mit blinkenden Knöpfen und kleinen Lämpchen in der Wand.
Draußen strahlten einzig und allein die Sterne, der Mond wurde von der Dunkelheit des Alls versteckt, die Erde ließ es nicht zu, dass die Sonne ihn beleuchtete.
Alles in mir schrie danach hinaus aus diesem Zimmer zu gehen, frische Luft zu bekommen, etwas anderes als den ruhigen Atem hinter mir und das piepen des EKG zu hören.
Ich vermisste den Geruch des Regens, das platschen der kühlen Tropfen auf meiner Haut, das Gefühl der langsam nass werdenden Haare auf meinem Kopf.Weiter beobachtete ich, wie die dicken Tropfen an dem dicken Glas sich zu kleinen Flüssen zusammen fanden, in dünnen, schimmernden Streifen die Scheibe hinunter.
Raelynn hinter mir grummelte müde, zog meinen müden Körper näher an seinen heran, schob seinen Arm unter meinen Kopf und legte den anderen fester, schützender, Besitzergreifungen und meinen Torso.
Seine Muskeln zuckten unruhig, folgten dem Geschehen des Traumes, welcher jedem um ihn herum verborgen blieb.
Immer fester zog er mich an sich, begann zu knurren, leise zu murmeln.
Kaum verständlich redete er, knurrte immer lauter, bedrohlicher, doch es galt nicht mit.
Ich hörte meinen Namen, kurz darauf den eines Fremden und dennoch konnte ich mir denken wer er war.Der junge Alpha sprach von einem Messer, begann zu beben, winselte sogar ein mal leise.
Vorsichtig drehte ich mich ein seinen Armen, legte sanft die Hand an seine Wange, fuhr seinen Kiefer nach und strich die dunklen Haare aus seiner Stirn.
Seine Worte ließen nach, sein Griff verfestigte sich erneut.
Kurz überlegend küsste ich sein Kinn, rückte instinktiv näher an ihn, versuchte ihn weiter zu beruhigen.
Seine grünen Augen öffneten sich, sahen panisch und unruhig in die meinen.
"Hey...", Besorgnis machte sich in mir breit, meine Finger fuhren durch seine weichen Haare. "Es ist alles gut... okay..?"Kurz sah der ältere noch um sich, dann nickte er, zog mich enger an sich und presste seine Lippen schnell auf meine Stirn. "Tut mir leid...", erneut küsste er meine Stirn, kurz darauf meine Lippen, "Dieser Tag geht mir bloß nicht aus dem Kopf, tut mir leid.", langsam schüttelte ich den Kopf, fuhr über seine Seite.
"Schon okay...", die Bilder von dem Tag an dem ich ungewollt seinen Vater kennen lernte schossen wieder in meinen Kopf, der Schmerz des Stiches, die Stimme des früheren Alpha, wie er mich als Feind betitelte, mir sagte ich hätte sie ermordet, das Leben seiner Mate genommen.
Damals wusste ich nicht was er meinte, doch nun konnte ich es mir wage denken.Als wolle Raelynn sich vergewissern, dass es wirklich nur ein Traum gewesen war, löste er den Griff um meine Taille, um kurz darauf mit seiner Hand unter mein Oberteil zu fahren.
Ich ließ ihn machen, wusste wo nach seine Hand auf der Suche war.
Vorsichtig fuhr er hoch zu meinem Bauch, malte mit seinem Daumen die dünne Narbe über meinem Bauchnarben nach, presste die Lippen aufeinander, während mein Körper mit der lange verschollen gewesenen Gänsehaut reagierte.
Überrascht sah er von seiner Hand wieder in meine Augen, ließ mich das plötzliche blitzen in seinen sehen.
Seine Finger fuhren über meine Haut zur Taille, strichen über die stärker werdende Gänsehaut hinweg meine Seite entlang.Ich spürte es kribbeln, zog überrascht Luft ein. Meine Augen weiteten sich, seine Hanf fuhr langsam zu meinem Rücken, malte meine Wirbelsäule hinauf, seine Augen begannen zu leuchten.
"Ich habe doch gesagt sie wird zurück kommen, vielleicht ganz langsam aber sie kommt zurück.", er lehnte die Stirn an meine, grinste mich freudig und voller Zuversicht an.
Und er hatte recht.
Mein Kopf war noch immer leer, vollkommen still, mein Herz schlug mühsam und unwillig vor sich hin, meine Lungen nahmen den Sauerstoff nur nach langem bitten an, doch das Kribbeln war zurück, eine kleine Erinnerung an die Verbindung welche zwischen unseren Wölfen herrschte, auf mich und den Alpha über gegangen war.Ich weinte schon wieder, doch dieses Mal nicht durch den Schmerz, die leere, die Hoffnung die sich langsam verabschiedet hatte, sondern vor Freude.
Mein Puls schoss in die Höhe, das piepsen des EKGs wurde lauter, fordernder, beinahe schon warnend, doch ich hörte es nicht.
Leise lachte Raelynn, strich die kleinen Tropfen von meinen Wangen
"Shhh... sonst kommen hier gleich noch die Ärzte rein gestürmt weil die einen plötzlichen Herzstillstand vorher sehen.", seine Stimme triefte nur so vor Ironie, auf seinen Lippen lag noch immer ein breites Grinsen.
Schniefend versuchte ich mich zu beruhigen, verbarg peinlich berührt das Gesicht an seiner vibrierenden Brust.
"Wir schaffen das...", ich spürte wie er einen erneuten Kuss auf meinem Scheitel platzierte, weiter über meinen Rücken fuhr."Atmen Lia...", schnell holte ich Luft, hörte ihn erneut leise lachen. Seine Hand entzog sich meiner Haut, zog mein Oberteil wieder komplett herunter und mich wieder näher an seinen Körper, schloss die kleine Lücke die er zwischen uns gebildet hatte wieder voll und ganz.
"Und jetzt schläfst du noch etwas bis die Putzfrau hier rein stürmt und dir wieder halb den Arm abreißt.", ein knurzender Laut entkam meiner Kehle, an Schlaf war nicht zu denken.
Ich wollte wach bleiben, diese Gefühlsregungen weiter erkunden, wissen wie weit das alles zurück war, wie es auf ein mal wieder zurück war, was geschehen war, um diese Gefühle wieder zurück zu holen, doch trotzdem schloss ich die Augen.Wie jeden Abend sprach der Dunkelhaarige leise auf mich ein, bloß mit dem Unterschied, dass bald hinter der dunklen Wolkendecke die Sonne aufgehen würde.
Tatsächlich nickte ich ein, kam jedoch nur in einen dösenden Zustand, welcher anhielt bis die Tür auf gerissen wurde und der klappernde Wagen mit Frühstück hinein geschoben wurde.
Die Platte des Nachttisches neben mir wurde hoch geklappt und ein Tablett mit Brot und Wurst drauf gestellt, der Alpha brummte ein Dankeschön, ich verbarg das Gesicht vor der Helligkeit des Tages."Heute aufessen, okay?", zögerlich nickte ich, raffte mich kurz darauf auf und sah feindselig das trockene Brötchen und die verschiedenen Aufstriche an.
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Nightmare - please Trust me
WerewolfEin lautes Knallen, das scharfe Luft einziehen meines Freundes und ein tiefes Knurren, welches direkt hinter mir immer lauter wurde. Zwei starke Arme schlangen sich um meinen zierlichen Körper und zogen mich direkt gegen eine stein harte, aber warme...