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Die Sonne ging auf, wir dürften also bereits auf die halb sechs zugehen.
Meine Augen brannten, mein Körper fühlte sich schwer an und mein Kopf drehte immer und immer wieder Kreise um ein und das selbe Thema, Raelynn.
Ich hatte versucht zu schlafen, es jedoch gleich wieder gelassen als mich Traumbilder erneut heimsuchten, es nutzten, dass mein persönlicher Traumfänger nicht in Reichweite war.

Langsam setzte ich mich auf, streckte meine müden Glieder und schloss unwillig das Fenster.
Ich konnte nicht mehr liegen, doch Hunger hatte ich auch nicht und an raus gehen würde jeder Gedanke eine Verschwendung sein.
Langsam schälte ich mich aus dem Bett, stellte mich unter das kalte Wasser der prasselnden Dusche und blieb so lange stehen bis ich begann zu zittern, aber ich war wach.

Ich suchte Ablenkung, entschied mich dazu die unbekannten Räume der zweiten Etage zu erkunden. Leise schleppte ich mich die Treppe herunter, versuchte die anderen nicht zu wecken.
Der lange Flur des zweiten Stockes war leer, das schwarze Holz schimmerte und bildete den gewohnten, starken Kontrast zu dem strahlenden Weiß der Wänden.

Wie von selber trugen mich meine müden Beine auf die erste der geschlossenen, schwarzen Türen zu, meine Hand legte sich auf das silberne Eisen der Klinke ab und drückte sie mit einer leisen Art Knarzen herunter.

Der Geruch von Matten, Leder und altem Schweiß kam mir entgegen. Der schwarze Laminat war durch eine Schicht aus Matten, welche in den Boden eingelassen waren, ersetzt worden. Von der Decke hingen zwei prall gefüllte Boxsäcke, daneben ein hölzernes Regal gefüllt mit Wasserflaschen, verschiedenen Tapes und Handschuhen. An der Wand unter einem Fenster standen Liegen mit Hanteln, das weiche Leder schimmerte matt vor sich hin, sah alles andere als abgenutzt aus.

Meine Finger fuhren über die Gewichte an der langen Eisenstange, wanderten kurz darauf über das Holz des Schrankes zu der Tür, welche in den Nebenraum führte. Ebenfalls ein Sportraum, dieses mal jedoch mir Laufbändern, Geräten die das Treppensteigen emittierten, weiteren Teilen zum Gewichte stemmen und einigen anderen Geräten, die ich dem Nutzen nicht zuordnen konnte.

Ich starrte das Laufband an, überlegte eine weile ob ich das meinem müden Körper wirklich antuen wollte, doch mein Kopf brauchte Ablenkung, schrie nach Verausgabung.

Kurzerhand fand ich den Weg hoch in mein Zimmer, kramte im Schrank Sportsachen heraus und rannte wieder runter. Die Musik in meinen Ohren war laut, übertönte die Stimme meiner eigenen Gedanken um ein Vielfaches.

Ich stellte mich auf das dünne Band, begann die Geschwindigkeit des rotierenden Motors immer höher zu drehen.
Während sich mein Puls beschleunigte, glitten meine Füße immer schneller zu her das graue Band. Meine Atmung begann stoßweise zu gehen, die Gedanken in meinem Kopf veränderten sich, wurden immer lauter und schriller.

Höher, schneller, weiter.
Renn!

Wieder fanden sich meine Finger auf den Regler wieder, ließen das Laufband schneller rotieren.
Die Sekunden wurden zu Minuten, die Minuten zu Stunden.
Lange dauerte es, bis mein Hirn die schreiende Stimme meiner Muskeln zur Kenntnis nahm, ich langsam merkte wie weit am Boden meine Kräfte gelandet waren.

Ich stellte die Geschwindigkeit herunter, zwang meine zitternden Beine noch etwas weiter zu laufen.
Mein Herz pochte wie Wild gegen meine Brust, stieß schmerzlich meine Rippen von sich weg.
Ich spürte wie meine Lunge nur noch rasselnd den Sauerstoff aufnehmen konnte, mit der Annahme der einströmenden Luft gar nicht mehr hinterher kam.
Mein ganzer Körper klebte, Schweiß rann zwischen meinen Schulterblättern herunter.

Meine Schritte verlangsamten sich, als ich mir die Kopfhörer aus den Ohren zog und prompt zusammen zuckte als ich die Stimmen von Thea und Noah vernahm. Knurrend stieg ich von dem Gerät und legte mir ein Handtuch über meine Schultern, wischte mir den Schweiß aus der Stirn und griff nach einer Wasserflasche, kippte den klaren Inhalt meine trockene Kehle hinunter.

"Alia...", die zögerliche Stimme der dunkelhaarigen richtete sich nun mit zu, ich zog bloß abwartend die Augenbrauen in die Höhe und sah aus dem Fenster zum Wald. "Sag doch irgend etw-", sie wurde von der harschen Stimme Noahs unterbrochen, "Wie lange bist du da drauf gerannt huh?! Dein Körper macht diese Anstrengung nicht mit Alia!"

Ich lachte auf.
Ganz der beauftragte Retter in der Not. "Doch tut er, siehst du doch.", monotones Desinteresse, was anderes war nicht zu hören. Noah lachte auf, kam mit langen Schritten auf mich zu und drehte mich ruckartig zu sich: "Raelynn hat mir gesagt ich soll auf dich aufpassen, also hör auf dich so auf zu führen!"

Und da war er wieder.
Die Person welche ich mit der ausgiebigen Sporteinheit verdrängen wollte.
Raelynn.

"Er ist aber nicht hier also warum sollte ich?!", ich schrie dem Beta ins Gesicht, stieß ihn von mir. "Was erwartet ihr denn bitte?! Kein Schwein sagt mir etwas und ich soll die Füße still halten?! Er ist mein Mate verdammt!", ich ignorierte was ich sagte, er hatte einen wunden Punkt getroffen. Ich sah wie sich der Blick der älteren senkte, auch die Stimme des Blondschopfes blieb aus.

Fassungslos starrte ich die beiden an, senkte kurz darauf selber den Blick. "Ach ihr könnt mich doch alle mal..", damit schlängelte ich mich an ihnen vorbei, raus aus den großen Sporträumen der Villa, weg von der Etage auf der noch immer diese Idioten standen.

Tja das hatte man eben davon, so jemandem wirklich vertrauen zu schenken.
Herzlichen Glückwunsch Raelynn, du hast es geschafft, mal wieder.

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890 Wörter

Ahhh das ist so ein kurzes Kapitel, es tut mir leid!
Ich bin die letzten Tage nicht zum Schreiben gekommen und habe nichts mehr vorgeschrieben meh :(

Ich danke euch für 50k reads, vielen vielen Dank an euch alle!
~verspieltex3

Nightmare - please Trust meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt