POV Raelynn
Ein Mal tief durchatmend öffnete ich die Türen, welche direkt in das Rudelhaus und zu den Büros der Hochrangigen führten. Ich war erst vor ungefähr einer Stunde wieder in der Stadt und schon jetzt hatte ich hunderte von Nachrichten, welche mein Vater mir hinterlassen hatte. Ich wusste was kommen würde, würde seine Anweisung jedoch, wie jedes mal in den letzten Jahren, nicht befolgen.
Ohne an zu klopfen stieß ich die Tür seines Büros auf und gab ein Knurren von mir. "Ich werde sie nicht angreifen! Keiner wird das!"
Seitdem meine Mutter, die Mate meines Vaters, in einem Kampf ums Leben kam, war von dem glücklich grinsenden Mann auf den Bildern nichts mehr zu sehen. Mir kam Alias Blick in den Kopf als sie das alte Foto an der wand betrachtete, die Verwirrung welche sich in ihren Augen wieder spiegelte als sie mein, damals noch so freudig strahlendes Ich in dem weißen Rahmen betrachtete.
Seit diesem Tag hatte sich viel verändert.
Ich sah wieder zu dem gebrochenen Wolf vor mir, in den verrückten Schimmer welcher ihn seit jenem Tag begleitete. "Du musst sie angreifen! Ich bin der Alpha verstanden?!" Natürlich musste er mich schon wieder anschreien während er von seinem Stuhl hoch sprang. Wie oft hatten wir dieses Thema nun schon durch diskutiert? Wie oft hatte ich diese leere Hülle nun schon im Kampf besiegt und damit bewiesen wem das Rudel zustand? Ich kniff mir genervt in meinen Nasenrücken.
"Du, Vater, kannst verdammt noch mal froh sein, dass ich dich in meinem Rudel noch immer dulde!", meine Augen begannen zu glühen. Schon seit zwei Jahren versuchte ich den Frieden in diesem Rudel zu halten, um dem ewigen Morden ein Ende zu bereiten. Der Krieg hatte tiefe Spuren in jedem unserer Gesichter hinterlassen, das Rudel war unter der Herrschaft dieses alleine gelassenen Mannes kurz davor zu zerbrechen doch er hatte es nie gemerkt.
Der Wolf welcher meine Mutter vor all den Jahren aus dem Leben gerissen hatte, war schon lange tot und trotzdem er gab keine Ruhe. Ich wusste nicht wie es war die eigene Mate zu verlieren, doch ich wollte es auch nie im Leben am eigenen Leibe erfahren müssen. Mein Vater begann psychopathisch zu lachen. "Dein Rudel?! Du bist noch ein Kind Raelynn, ein kleiner wehrloser Junge!"
Mir wurde warm, auch ich begann zu grinsen und ging aus den Mann vor mir zu. "Und du ein alter, gebrochener Mann, Vater.", damit saß der erste Schlag in meiner Magengrube, welchen ich bereits kommen gesehen hatte und geflissentlich ignorierte. Wie oft hatte dieser Mann mich geschlagen als ich meine Schwester vor ihm retten wollte? Wie oft hatte Thea ihn angefleht auf zu hören?
Ich merkte nicht ein mal wie ich die Kontrolle verlor, doch plötzlich war der grauhaarige an der Kehle hoch gezogen und sah mich panisch an. Ein stumpfes lachen entfloh meiner Kehle als ich nicht anders konnte als Hakan in meinem Kopf zu danken. Timing hatte er, das musste man ihn lassen.
"Mach so weiter und du endest als vogelfrei, hast du mich verstanden?!"
Das panische nicken meines Vaters reichte damit ich ihn los ließ. Auf dem Absatz kehrte ich um und knallte die Tür hinter mir zu. Mein ganzer Körper hatte begonnen zu beben, ich wusste, dass ich wohl jedem der mir jetzt quer kommen könnte den Kopf ohne mit der Wimper zu zucken, ohne schlechtes Gewissen, abreißen konnte wenn ich wollte.
Ein merkwürdiges Gefühl erfüllte meinen Körper als ich den Gang zu meinem Büro hinab schlenderte. In dem riesigen Haus war es leer, keine Menschen Seele war auf den Fluren zu sehen, keine Stimme drang durch die Türen der Büros.
Ich musste mich beherrschen nicht durch die Erinnerungen das ganze haus auseinander zu nehmen, als ich mich in das weiche Polster meines Stuhles fallen ließ.
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630 Wörter
Das ist ein sehr kurzes und wirres Kapitel mit dem ich, ehrlich gesagt, selber eher weniger zufrieden bin aber es ist ein kurzer Einblick aus Raes Leben der vielleicht mal gut war ;)
-Verspieltex3
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Nightmare - please Trust me
Manusia SerigalaEin lautes Knallen, das scharfe Luft einziehen meines Freundes und ein tiefes Knurren, welches direkt hinter mir immer lauter wurde. Zwei starke Arme schlangen sich um meinen zierlichen Körper und zogen mich direkt gegen eine stein harte, aber warme...