44

24K 857 29
                                    

Nach einer weile der Stille lachte ich stumpf auf. "Nein tuen wir nicht. Das war doch nur ein kleiner Angriff von Rudellosen... richtig?", nervös biss ich auf meine Wange, sah von meinen Fingern wieder zu dem Gesicht des Alpha, welchem die gewaschenen Haare noch nass in die Stirn hingen.

Müde ging er sich durchs Gesicht, seufzte leise. "Denkst du wegen einem kleinen Angriff von Rudellosen Idioten sperre ich meine Rudelmitglieder in ihre Häuser und drohe jedem der diese verlässt?!", ich zuckte zusammen. Seine Stimme war immer lauter geworden, ich senkte den Blick. "Ich habe meinen Vater nach der Sache im Ballsaal endlich verstoßen und er hat angefangen meinen Verbündeten in meinem Namen zu drohen.", er schnaubte in seine Hände, sah wieder zu mir.

Dieser Mann war sein Vater gewesen?

Still saß ich da, musste diese Aussage erst ein mal schlucken. Es machte Sinn, das schon. Der Ehemalige Alpha konnte nur der Vater des neuem sein, anderen Falls hätte Raelynn ihn umbringen müssen, um an seinen jetzigen Posten zu gelangen und wie es die Narbe an einem Bauch klar und deutlich sagte, war dieser Mann mehr als nur lebendig gewesen. Meine Finger krallten sich in den dünnen Stoff des Lakens unter mir.

Mein altes Rudel war eines der verbündeten gewesen

Jonny war noch in diesem Rudel, meine Freunde waren dort, meine ganze Existenz war dort gewesen! "Wir greifen niemanden an, Lia.", versuchte mich mein Mate neben mir zu beruhigen, nicht ganz schlüssig ob ich ihm das glauben konnte, sah ich zu ihm. Früher oder später musste er den Befehl zum Angriff geben, anderenfalls würden die anderen Rudel uns gemeinsam überrennen. Wenn der Frieden um uns herum aufgelöst war, dauerte es nicht lange bis sich neue Verbindungen bildeten, mehr Rudel zusammen arbeiteten, gegen einen Feind. Uns.

Meine Ruhe war vollkommen verflogen, ich wurde hysterisch. "Und ausgerechnet so etwas sagst du mir nicht?!", meine Nägel bohrten sich in meine Handflächen, ließen heißes Blut auf die weißen Laken tropfen. "Ja Alia, genau wegen diese Reaktion.", bestimmend umfasste er meine Hände und schob seine Finger zwischen meine Haut und Nägel. "Die Panik wollte ich dir ersparen.", ungläubig schnaubte ich. "Denkst du mir fällt es nicht auf wenn mein Mate mit Blut am Körper in die Küche spaziert kommt?!", einen Moment erstarrte er, begann dann etwas zu grinsen. "Sag das noch mal.", genervt knurrte ich, war das sein Ernst? Er erzählte mir, dass wir im Krieg mit so ungefähr allen waren, da runter auch meine Familie, und hang sich daran auf, dass ich ihn als meinen Mate bezeichnet hatte? Wow dieser Typ sollte dringend seine Prioritäten überdenken.

"Das kannst du vergessen, Raelynn!", ich knurrte, er lachte müde. "Könnt ihr denen denn nicht einfach sagen, dass das nicht du warst?", schnaubend ließ er sich auf die Seite fallen und drehte sich auf den Rücken, überlegend sah er zur Decke empor. "Klar Lia. Ich laufe einfach auf das Revier eines wütenden Rudels und wedle mit der weißen Flagge umher.", sein Blick landete wieder auf mir, ich biss auf meine Wange. "Wir haben immer noch einen Ruf zu wahren, kleines.", seine Stimme klang weicher, seine Augen musterten aufmerksam meine Züge, "Und so gerne ich das auch machen würde, werde ich den nicht einfach so weg werfen.", mein Blick senkte sich auf meine, mittlerweile wieder freien Hände herunter.

"Also...", im Augenwinkel sah ich wie er sich aufsetzte, seine große Hand legte sich auf meine Schulter während seine Augen meinen Blick suchten. "Könntest du bitte ein mal auf mich hören? Nur ein mal im Leben?", zögerlich sah ich ihn an, jeder meiner Herzschläge schmerzte und zog mit jedem Pumpen meinen Brustkorb mehr zusammen. Ich sah wie sich die Lippen des Schwarzhaarigen aufeinander pressten, wurde kurz darauf mit einem Ruck an seine Brust gezogen. Ich wollte zu meinem Bruder, meinen Freunden.

Raelynns Kinn legte sich auf meinen Scheitel, seine Finger strichen über meinen Rücken. Mir schoss eine Frage durch den Kopf, traute mich aber erst nach langem überlegen diese Worte aus zu sprechen. Ich wusste nicht ob es mich etwas anging, etwas an dem, wie es gerade war ändern würde, an der Art wie er mit mir umging. Noch ein mal diesen hochnäsigen, kalten Arsch von Alpha aushalten zu müssen, würden ich und meine Nerven nicht verkraften. "Raelynn...?", meine Stimme war leise und zögerlich, genau so wie der Blick, welchen ich zu ihm empor hob. "Mh?", fragend sah er auf mich runter, musterte erneut mein Gesicht.

"Was ist mit deinem Vater passiert?"

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

740 Wörter

Nightmare - please Trust meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt