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Raelynn

Wieder schoss mir die Stimme meiner Mate in den Kopf, wie sie meinen Namen schrie, mich anflehte zurück zu kommen und ich einfach davon fuhr, sie ohne ein Wort des Abschiedes alleine ließ.
In meiner Hand war ein Glas voll Whisky, welcher zwischen den Rändern hin und her schwappte.

Immer wenn ich an diesem Tag zurück dachte, schmerzte mein gesamter Körper, mein Wolf schrie mich an und meine Gefühle für sie, das Bedürfnis in ihrer Nähe zu sein, sie in meinem Arm zu halten, flehten mich beinahe schon an endlich wieder zurück zu kehren.

Es war nun genau eine Woche her seitdem ich gegangen war. Noah und ich hielten den stetigen Kontakt, er sagte mir jeden Tag wie es ihr ging, doch es war offensichtlich nicht besser als mir.
Thea hatte zur Sicherheit den Alkohol weg gesperrt, es jedoch aufgeben ihr Essen hinein zu zwingen.
Noah hörte Nachts oft Schreie, sagte mir damit, dass die Alpträume meiner Mate zurück gekehrt waren.

Mir konnte niemand den Alkohol weg sperren, und dafür war ich mehr als nur dankbar.
Es kam nicht oft vor, doch an Tagen wie dem heutigen, war diese Art Droge die einzige, welche meine Sinne von dem stechenden Schmerz ablenkte.

Ich saß in meinem Hotelzimmer, beobachtete die Autos, welche entweder vorbei fuhren oder bei der Raststätte halt machten, diesen kleinen Ort für eine warme Mahlzeit oder einen langersehnten Schlafplatz ausnutzten.
Schon seit sieben Tagen fuhr ich umher und versuchte den Frieden aus zu handeln, hatte Tage in einzelnen Rudeln verbracht und wollte bloß noch nach Hause.

Müde leerte ich das Glas, ließ es etwas zu fest auf die Fensterbank herunter sausen.
Die fast leere Flasche der braunen Flüssigkeit stand gleich daneben, lud mich freudig zu einem weiteren Glas ein, welches ich gerade noch so verwehrte.
Ich würde morgen eine lange Fahrt vor mir haben, da konnte man Restalkohol nicht im Blut gebrauchen.

Mühsam raffte ich mich von dem Sessel empor, schleppte mich zu dem quietschenden Gestell des Bettes.
Morgen würde ich mich auf den Weg zu Alias Altem Rudel machen, mit ihrem Vater und damaligen Alpha verhandeln müssen. Hoffentlich kam mir diese Nervensäge von kleinem Bruder nicht in die Quere, meine Nerven lagen mehr als blank.

Der letzte Idiot von Alpha war gleich mit offenem Maul und gefletschten Zähnen auf mich los gesprintet, hatte verdattert drein gesehen als ich nicht ein mal Anstalten gemacht hatte mich zu verwandeln.
Vielleicht wäre es lustig gewesen zu sehen, dass Aktionen wie diese meinen Ruf nur noch mehr in die Höhe zu treiben schienen, doch in letzter Zeit war mir nicht mehr zum Lachen zu mute.

Der kratzige Stoff der dünnen, kalten Decke, legte sich über meinen Körper, entlockte mir ein genervtes Knurren.
Hätten meine Schläge diesen Idioten von abgetretenen Alpha nicht einfach töten können?
Dann könnte ich jetzt gemütlich in meinem Bett liegen, das Gequengel meiner genervten Mate anhören und mich darüber lustig machen, dass sie nicht die geringste Chance hatte auf zu stehen, wenn ich sie in meinen Armen hielt.

Verwirrt zuckte ich zusammen als ein Platschen von meinem Kissen her rührte, versuchte meine Plötzlich verschwommene Sicht davon zu blinzeln. Meine Schläfen wurden nass.
Blutete ich?
Meine Hand landete auf meiner Schläfe, doch da war nichts.
Zum schwitzen war es zu kalt in diesem Zimmer, oder bekam ich Fieber?

Verwirrung machte sich in mir breit.

Was wollte mein Körper denn jetzt schon wieder?
Tränen?
Warum zur Hölle tränten meine Augen?!

Plötzlich saß ich nüchtern und Kerzen gerade im Bett, meine Hand legte sich ungläubig an meine Wange.
Ich sollte mit dem Alkohol aufhörend, genau das musste es gewesen sein, der Alkohol. Die brennende Flüssigkeit musste mir zu kopf gestiegen sein, daran würde es liegen!

Zu mir selber als Bestätigung nickend legte ich mich wieder hin, starrte das braune Holz der alt wirkenden Decke an.
Vermutlich würde man sich Dutzende von Splittern einfangen wenn man über diese morschen Dielen fahren würde.
Kopfschüttelnd zwang ich mich zum schlafen, hoffte, dass der Alkohol die wirren Bilder meiner Gefährtin von mir fern halten würde.

Immer wieder sah ich sie aus diesem Gebäude rennen, meinen Sportwagen anschreien, doch mein Hirn führte die Bilder weiter, ließ während ich schlief meine schlimmsten Befürchtungen wahr werden.

Sie stieß mich ab, hielt mich von sich fern.
In meinem Kopf begrüßte sie mich nicht ein mal, verschwand in ihrem Zimmer als Thea mir um den Hals viel und mich dafür anschrie, dass ich meine Mate außen vor gelassen hatte.

Jeden Tag spürte ich ihre Wärme, die nähe welche sie begonnen hatte mir zu schenken, die plötzliche Mühe ihrerseits mir zu vertrauen schwinden.
Immer weiter trieb sie meine Tat von mir weg, machte sie wieder zu dem Mädchen welches mich angeschrien hatte aus ihrem Leben zu verschwinden.

Auch diese Nacht verschonten mich die Poltergeister meiner Ängste nicht, führten sie mir klar und deutlich vor Augen.
Was sollte ich tuen wenn sie meine Erklärung nicht anhörte, mich nicht mehr an sich heran ließ?
Mein Brustkorb zog sich schmerzlich zusammen, ließ mich die Reaktion auf meine Gedanken selbst im Schlaf spüren.

Ich hatte Angst.
Ich hatte Angst davor, den Menschen zu verlieren, welcher mir mein Lachen zurück gegeben hatte.

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860 Wörter

50k reads, 50 Kapitel Nightmare ;)
Ein weiteres kurzes als Entschädigung, dass das letzte so kurz war und für mein Gewissen hahaha
Ich hoffe ihr hattet alle einen schönen Tag
~verspieltex3

Ps.
Ihr habt keine Ahnung wie sehr eure Kommentare mich motivieren weiter zu machen, es macht unfassbar Spaß eure Gedanken dazu durch zu lesen und eure Sicht der Dinge wahr nehmen zu können.
Vielen Dank für euren Support🙏🏻

Nightmare - please Trust meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt