𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡

03 I OWE YOU NOTHING

»DAS KOMMT UNERWARTET.«, kommentierte Molly, eine weitere Freundin, und hatte gerade erfahren, dass Mae Freundschaften zu bekannten Fußballern pflegte. Auch sie war etwas niedergeschlagen darüber, dass Mae es ihr nicht in der Sekunde erzählt hatte, als sie ihre Freundschaft mit kostenlosen Drinks besiegelten. Auch Molly feierte an Wochenenden non-stop und wollte nicht wahr haben, dass sie an einem Abend ein paar Fußballer verpasst hatte.

»Du triffst auch wirklich auf die halbe Welt.«, lachte Grace und spielte mit der Gabel in ihrer Hand. »Ich wünschte, ich wär ebenfalls so weltoffen wie du.«, sprach sie meine Gedanken aus und seufzte anschließend. »Mason Mount und Ben Chilwell übertreffen glasklar Love Island Tommy.«

Da ich unbedingt Antworten auf meine Fragen wollte, lud ich Mae und unsere Freundinnen zum Essen bei dem besten Italiener in der Stadt. Da der Geschäftsführer und meine Mamma sich schon seit ihrer Ankunft im Vereinigten Königreich kannten, hatten meine Geschwister und ich bis zu dem heutigen Tag keinen anderen italienischen Restaurant in London von innen gesehen. So gab es für meine Familie oft Rabatt und darüber konnte ich mich echt nicht beschweren.

Während ich meine Gnocchi al forno mit Tomatensauce genießen durfte, hörte ich mir die Geschichten von Maes Nachtclub Bekanntschaften an.

»Hundert Pfund, dass du locker was mit einem von ihnen hattest.«, scherzte Molly und schaute Mae mit weitem Mund an, als sie dazu nichts erwiderte und uns einen Blick schenkte, der schon dafür sprach. »Mae Thompson, du kleine Bitch! Mit wem hast du geschlafen?«, fragte sie auch schon und nahm ihr Glas mit rotem Wein in die Hand.

»Sie hat sicher mit Mason geschlafen.«, sagte Grace und klang dabei ziemlich sicher. »Er ist attraktiv, hat einen unglaublichen Körper und hat sicherlich enorm viel Ausdauer im Bett für mehrere Runden. Er ist wie gemacht für Mae, Mädels.«, nannte sie Gründe, die für eine Nacht im Bett zwischen Mason und Mae sprachen.

»Sie könnte auch mit Ben geschlafen haben. Er ist auch attraktiv.«, gab ich meinen Senf dazu und lachte leicht, als Grace wie eine Verrückte mit ihrem Kopf schüttelte und meine Aussage über Ben nicht in Ordnung fand. »Vielleicht nicht attraktiver als Mason, aber sein Charakter zählt auch. Daher finde ich, dass sie auf einer Wellenlänge sind.«, begründete ich und verdrehte meine Augen, als sie mir weiterhin nicht zu stimmen konnte.

»Ich würde viel lieber mit Mason schlafen als mit Ben.«, stärkte Molly Grace's Rücken, was ich eigentlich wissen sollte.

»Dann sei es so.«, zuckte ich mit meinen Schultern und sah zu Mae, die nun mit der Sprache herausrücken sollte. »Ben oder Mason, babe?«, fragte ich sie und war nicht wirklich überrascht darüber, als sie mit „Mason" antwortete und grinsend ihr Glas anstarrte.

»Du schuldest uns jetzt Hundert Pfund, Genne!«

»Ich habe nie behauptet, dass ich mich darauf einlasse. Ich schulde euch gar nichts.«, entgegnete ich ihnen und sah nicht ein, dass ich ihnen jetzt tatsächlich Hundert Pfund schuldete. »Ihr bekommt höchstens ein Gratis Eis.«

»Aber mit Mason habe ich nicht richtig geschlafen.«, gestand sie und verwirrte uns ein bisschen mit der Aussage.

»Wie kannst du mit Mason nicht richtig geschlafen haben? Seit wann macht Mae Thompsen halbe Sachen?«, stellte Molly ihr die Fragen und war deutlich verwirrt. »Halbe Sachen mit Mason Mount, aber drei Tage Love Island Tommy durchgevögeln! Du bist mir schon immer ein Rätsel, weißt du das?«

»Er ist attraktiv und so, aber nach der Knutscherei ist mir aufgefallen, das da einfach nichts ist. Es ist ihm auch aufgefallen und wir haben dann einfach entschieden, dass wir Freunde bleiben.«, erklärte sie und fuhr sich durch ihre blonden Haare. »Das zeigt, dass Fußballer nichts für mich sind und ich wohl bei Love Island Typen bleibe.«, schmunzelte sie und stopfte sich den Salat in den Mund. »Haben wir das geklärt?«, fragte sie mit vollem Mund und wollte anscheinden das Thema wechseln.

»Ich habe noch immer Fragen, die ich vorerst unbeantwortet lassen kann.«, sagte ich und wollte ebenfalls nicht mehr darüber reden.

»Stimmt.«, nickte Grace und grinste.

»Da ich mein Glück einmal versuchen möchte, sollten wir am Wochenende durch die Clubs ziehen und erst nach Hause fahren, wenn wir einen Fußballer gefunden haben. Einen zu haben, der enorm viel Ausdauer im Bett hat, ist extrem Bombe!«, wechselte Molly das Thema und kam durch Mae auf dumme Gedanken.

»Sieh, wozu Mae dich treibt!«, rief Grace lachend auf und teilte den gleichen Gedanken mit mir.

»Dieses Wochenende sollten wir einen Besuch im Nachtclub ausfallen lassen, da Ben mich zu seiner Party am Wochenende eingeladen hat und ich da ganz sicherlich nicht alleine dorthin gehe. Deshalb kommt ihr mit und wenn du Glück hast, findest du sicherlich einen Fußballer für die Nacht.«, informierte sie und und sah mich insbesondere an.

»Was?«

»Gar nichts.«, schüttelte sie grinsend mit ihrem Kopf. Sekunden später gab sie dann doch nach und gab mir eine Antwort: »Ben würde sich echt freuen, wenn du kommst. Er hat mich sogar dazu beauftragt dich zu überreden, falls du ablehnen solltest.«

»Du brauchst mich nicht zu überreden. Ich komme. Giovanni wohnt für eine kurze Zeit wieder bei uns und an Wochenenden ist er irgendwie unerträglich. Also komme ich auf jedenfall.«, nahm ich die Einladung an und wurde leicht rot um die Wangen, als ich daran dachte, dass Ben sich über meine Anwesenheit freuen würde. Aber dann dachte ich an Mason, der sicherlich ebenfalls da sein würde und merkte, wie meine Laune leicht sank.

»Mae bekommt einen Love Island Boy, Molly irgendeinen heißen Fußballer, Genne den weniger attraktiven Ben und Mason bleibt dann für mich.«, malte sich Grace aus und lehnte sich seufzend zurück. »Wenn das mit Mason nicht klappt, heule ich.«

»Masons Charakter ist einfach nur widerlich.«, platzte es plötzlich aus mir heraus und hatte somit eine Diskussion eröffnet, die nur daraus bestand, ob Masons Aussehen eine große Rolle spielen sollte oder sein Charakter. Da ich mich mehr von Kerlen angezogen fühlte, die einen unglaublichen Charakter hatten, spielte der Charakter für mich eine sehr große Rolle. Grace und Molly dachteten viel zu oberflächlich und interessierten sich Null für den Charakter.

Daher gönnte ich ihnen insgeheim einen charakterlosen Mason Mount, der wohlmöglich nur Spielchen spielte. Aber genau das wollten sie.