»Du kannst ihr nicht einfach den Stift aus der Hand nehmen, Bella.«, sagte ich zu meiner Nichte und nahm ihr sanft den blauen Buntstift aus der Hand, den sie zuvor ihrer Schwester Isa aus der Hand entnommen hatte. Natürlich nahm Isa es nicht sehr gut auf und fing an zu weinen. »Wenn du den Stift haben möchtest, dann musst du immer fragen, ja? Sonst ist Isa traurig, wenn du ihr den Stift einfach aus der Hand nimmst.«, versuchte ich ihr zu erklären und gab Isa den blauen Buntstift zurück.»Aber ich will!«, rief Bella auf und streckte ihre Hand nach dem blauen Stift aus. »Aber,aber!«, machte sie, als Isa wie wild mit ihrem Kopf schüttelte und den Stift unter ihrem T-Shirt versteckte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ihre Unterlippe fing an zu zittern, was mich innerlich echt nervös machte. Erst fingen bei ihnen die Unterlippen an zu zittern, anschließend wurden ihre Augen glasig und dann fing die Katastrophe an – Und die würde sich diesmal mit Bella wiederholen.
»Du brauchst nicht weinen.«, schüttelte ich mit meinem Kopf und zog die kleine Braunhaarige auf meinen Schoß, damit sie nicht einmal auf die Idee kam, das Haus mit ihrem Gebrüll zu füllen. »Du kannst den gelben Stift nehmen und eine Sonne malen. Und wenn Isa fertig ist mit dem blauen Stift, dann bekommst du den Stift auch als Erste. Nicht wahr, Isa?«, drehte ich meinen Kopf zu ihrer Zwillingsschwester, die mit ihrem Kopf nickte und den Stift wieder aus ihrem Versteck holte.
»Summer?«, fragte Bella und zeigte nun mit ihrem Finger auf Summer, die unbekümmert einen roten Kreis auf das Blatt vor ihr malte und noch nicht einmal mitbekam, dass sich zwei Schwestern wegen einem Stift stritten.
»Summer bekommt ihn nicht, weil sie ihn nicht braucht.«, beantwortete ich ihre Frage und lächelte sie an. »Und jetzt will ich, dass du dir die Krokodilstränen aus den Augen wischst und deiner Mommy das schönste Bild auf Erden malst. Und Isa malt dann für euren Daddy das schönste Bild.«, sagte ich zu ihr drückte ihr ein Kuss auf die Wange.
»Okay.«, schniefte sie und wischte sich mit ihrer Handfläche die Tränen aus den Augen.
Gerade fühlte ich mich echt wie eine Erzieherin im Kindergarten, die sich mit Kleinkinderkram herumschlagen musste. So sehr ich meine Nichten auch liebte, wollte ich nie, dass sie nacheinander weinten. Und wenn sie erst anfingen, dauerte es eine halbe Ewigkeit bis sie dann wieder aufhörten.
Wie gewohnt frühstückten wir zusammen, als Mason seine Nichte vorbeibrachte. Da Nonna heute Abend wieder zurück nach Italien fliegen würde, wollten wir die uns verbleibende Zeit mit ihr noch genießen. So ließ Mamma extra für Nonna die paar Stunden Yoga ausfallen, um auch keine Zeit zu verschwenden. Aber die Zeit, die wir uns mit Yoga gespart hatten, benutzten wir fürs Filme gucken. Sollte Summer nach »Die Eiskönigin« und »Die Eiskönigin 2« auf Italienisch nach ein paar Wochen wie aus dem Nichts ein paar italienische Wörter ausspucken, dann hafte ich nicht dafür. Aber es schien ihr nichts auszumachen, dass sie kein Wort verstand.
Hinterher wollten wir noch mit Nonna in die Stadt. Jedoch wussten wir nicht, ob es mit Summer möglich war.
Letzendlich blieb ich mit den Zwillingen, Summer und Giorgina im Haus und wollte kein Risiko eingehen. Natürlich könnte ich auch einfach Jasmine anrufen und sie fragen, ob Summer mit uns kommen konnte oder nicht. Leider hatte ich ihre Nummer nicht und Mason, der zu dem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich schon in Manchester war, konnte ich ebenfalls nicht fragen.
»Können wir nachher zum Spielplatz? Im Haus zu sein deprimiert mich ein bisschen und ich bin mir sicher, dass es auf dem Spielplatz niemanden geben wird, der Summer wiedererkennt, ein Foto macht und es dann ins Netz stellt. Dort halten sich überwiegend etwas ältere Mütter auf, die sich noch nicht einmal um Fußballer und ihre Familien kümmern.«, fragte mich Giorgina und erklärte mir auch sofort, weshalb der Spielplatz ein sicherer Ort wär.
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𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡
Fanfictionin der Mason Mount Geneviev dazu überlistet, ihn für ein Wochenende nach Portsmouth zu begleiten, um seiner Familie zu zeigen, dass er nicht länger seiner Ex-Freundin hinterher trauert. Im Glauben, dass es sich hierbei nur um ein Wochenende handelt...