»Das sind die falschen Teller, Gio.«, machte ich meinen Bruder darauf aufmerksam und sammelte die falschen Teller wieder ein, die er auf den Tisch plaziert hatte. »Wir benutzen immer die Blauen und nicht die Grünen.«, informierte ich ihn und stellte sie wieder zurück in den Geschirrschrank. »Nonna hasst die Farbe.«, erinnerte ich ihn daran und lehnte mich anschließend an die Kücheninsel.»Die Dame ist sehr wählerisch.«, kommentierte er und verdrehte seine Augen, bevor er die blauen Teller aus dem Schrank holte und sie auf dem Tisch verteilte. »Ich liebe sie wirklich, aber manchmal bleibt sie für mich ein Rätsel. Sie braucht nur davon Essen und nicht den ganzen Teller einatmen.«, verstand er unsere Grandma nicht und wenn ich ehrlich sein durfte, tat ich es ebenfalls nicht. Hinterfragen tat ich es schon lange nicht mehr, seit meine Mamma mich wegen den falschen Tellern angeschrien hatte.
»Ich hab mich schon sehr früh mit dem Gedanken angefreundet, dass Nonna eine wählerische Frau ist. Sie sollte man wirklich nicht hinterfragen.«, mischte sich Ludovica ein und trat mit Giorgina in die Küche. »Ich kann mich noch daran erinnern, wie Mamma Genne wegen den Tellern angeschrien hat. Die Arme hat hinterher in ihrem Zimmer geweint und wollte nicht mehr mit uns Essen. Kaum zu glauben, dass du dich nicht daran erinnern kannst, Giovanni. Die haben sich gegenseitig angeschrien bis Genne den Streit verloren hat.«, erzählte sie und musste an den Gedanken daran lachen.
»Ich hab bis heute noch ein Trauma davon.«, murmelte ich und holte das Besteck aus der Schublade. »Sie hat mich echt für Verrückt gehalten, weil ich irgendwelche Teller genommen habe und nicht die Teller, die Nonna uns geschenkt hat und bevorzugt. Ich frage mich bis heute, ob sie nicht verrückt ist.«, sagte ich und fand die damalige Situation echt extrem.
Tatsächlich hatte es zwei Wochen gedauert bis ich mich mit meiner Mamma ausgesprochen hatte und ihr die Sache nicht mehr böse nahm. Jedoch gab ich mir selbst das Versprechen, falls es irgendwann erneut zu einem Streit wegen ein paar Tellern kam, würde ich nicht so schnell nachgeben wie beim letzten Mal. Ich würde die Sachen aussprechen, die ich damals noch im Kopf gehabt hatte und ihr gleichzeitig zeigen, dass sie wegen Teller übertrieb. Und das maßlos.
»Du hast wirklich dehalb geweint?«, lachte Giorgina und wollte mir nicht glauben, dass mich die Sache echt zum Weinen gebracht hatte.
»Hä? Ja klar! So, wie sie mich damals angeschrien hat, würde sie heute niemanden mehr anschreien.«, beantwortete ich ihre Frage und musste selbst darüber leicht lachen. »Lass du dich so einmal anschreien. Dann verstehst du auch, warum ich das mit den Tellern vollkommen Ernst nehme. Eigentlich sollte es mir egal sein, wenn sie Giovanni anschreit, aber ich will das echt nicht noch einmal erleben!«
»Verständlich.«, erwiderte Ludo und holte die Gläser aus dem Schrank. »Ich hatte echt Mitleid mit dir gehabt.«
»Oh, und du hast mir nicht geholfen?«, stellte ich ihr die Frage und war schon ein bisschen beleidigt darüber, dass sie mein 10-jähriges Ich nicht aus der Situation geholt hatte. »Soweit ich mich erinnern kann, hast du mich dazu beauftragt, den Tisch zu decken!«
»Ja. Du solltest den Tisch denken. Ich hab dir nicht gesagt, welche Teller du nehmen sollst.«, verteidigte sie sich und stellte die Gläser auf den Tisch hin.
»Du hättest ihr wenigstens sagen können, dass sie die Blauen nehmen soll und nicht die Falschen. Du hast sie mit Absicht ins Messer laufen lassen.«, mischte sich Gio ein und stellte sich auf meine Seite. »Was für eine Schwester lässt ihre kleine Schwester ins Messer laufen?«
»Du bist der Letzte, der seine Meinung dazu äußern darf! Du hast sie bei eurem ersten Training direkt ins Krankenhaus geboxt!«, entgegenete Ludo und erinnerte mich nun an mein erstes Training mit Gio, dass ich liebend gern aus meinem Kopf verbannt hätte. »Was für ein Bruder boxt seine kleine Schwester ins Krankenhaus? Immerhin habe ich sie physisch nicht verletzt. Den Oscar für den besten Bruder hast du auf jedenfall nicht verdient!«
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𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡
Fanfictionin der Mason Mount Geneviev dazu überlistet, ihn für ein Wochenende nach Portsmouth zu begleiten, um seiner Familie zu zeigen, dass er nicht länger seiner Ex-Freundin hinterher trauert. Im Glauben, dass es sich hierbei nur um ein Wochenende handelt...