57 NEW YEAR, NEW US

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»Ich breche dir gleich deinen süßen Hintern, wenn du jetzt nicht an dein Handy gehst und seine Anrufe annimmst. Was ist das für eine Einstellung, Genne? Ich sollte mich nicht einmischen, aber wir alle stecken da so tief drin, dass wir uns nur einmischen können! Du hast es mit ihm in einem Fahrstuhl getrieben, worüber wir uns echt nicht unterhalten brauchen und dir hoffentlich selbst bewusst ist, dass das total unhygienisch war. Aber dich nicht mehr bei ihm melden, nachdem ihr es miteinander getrieben habt, ist wirklich ein Arschloch-Move. Was für ein Gefühl musst du ihm geben, dass du dich nach einer sehr intimen Sache nicht mehr bei ihm meldest und seine Anrufe einfach ignorierst? Nein, ernsthaft! Was denkst du dir ständig dabei? Ah, melde mich nicht bei ihm und denke somit, dass ich fein aus dem Schneider bin? Tut mir leid, aber dir müsste bis jetzt klar sein, dass da echte Gefühle im Spiel sind. Er hat sich mit deinem Ex angelegt, damit ihr jetzt soweit kommt und du willst mir erzählen, dass das alles erst gar nicht passieren dürfen? Merkst du nicht selbst, wie beschissen es sich anhört? Außerdem solltest du dich in ihn versetzen. Der Kerl denkt sicherlich, dass du ihn nur für Sex ausgenutzt hast!«, hielt Molly mir eine Predigt und schien mehr als nur angepisst zu sein, was ich auch sehr gut verstand.

Natürlich wusste ich, wie es zurzeit aussah. Dass ich Mason an Neujahr einfach nur für meine Bedürfnisse ausgenutzt hätte und danach nichts mehr von ihm hören wollte. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass ich nur das Eine haben und hinterher nichts von ihm wollte. Tatsächlich war es mir ein bisschen peinlich ihm wieder unter die Augen zu treten nach der Nummer im Fahrstuhl.

»Was hat die Schlampe zu ihrer Verteidigung zu sagen?«, stellte Grace die Frage an mich und schockierte mit der Fragestellung nicht nur mich im Raum. »Was denn? Ich hab nur das ausgesprochen, was wir uns alle denken. Ich meine, erst ist sie mit Ben zusammen, dann gibt es hin und wieder ein paar heiße Flirts zwischen ihr und Mason. Sie macht mit Ben Schluss, treibt es mit Mason und hinterher ist nichts?«

»Vielen Dank, Grace. Deine Worte muntern mich auf!«, murmelte ich und fuhr mir anschließend durch meine Haare.

»Meine Worte sollen dich mal zum nachdenken bringen. Wenn es um Mount geht, denkst du gar nicht mehr und machst das, was man nach Sex nicht machen sollte. Ihn ghosten. Er sieh gut aus – Verdammt, er ist sogar total heiß und hätte ich eine Chance bei ihm, dann hätte ich nicht lange gezögert, Süße! Leider will er dich.«, entgegnete sie und verdrehte ihre Augen. »Deine Verteidigung?«

»Ich bin ein Arsch?«, beantwortete ich ihre Frage mit einer Gegenfrage und bekam die genervten Blicke meiner Freundinnen ab.

»Darf ich ihr bitte eine reinhauen?«, warf Grace die Frage in die Runde und stöhnte auf. »Ich liebe dich wirklich sehr, aber bei  so einem Verhalten könnte ich dich ernsthaft aus deinem eigenen Haus werfen!«

»Warum das ganze Drama mit Ben und Mason, wenn du dann eh nichts mit beiden zutun haben möchtest?«, fragte mich Mae und seufzte, als ich darauf keine Antwort gab. »Das ist hier wie bei einem Kleinkind und wir kommen kein bisschen weiter. Wir sind deine Freundinnen und wollen dir nur helfen. Du liebst Mason, aber willst es dir nicht eingestehen–«

»Ich liebe ihn.«, unterbrach ich sie und sah sie an. »Ich liebe ihn und das weiß ich. Es ist nur peinlich, dass ich es mit ihm in einem Fahrstuhl getrieben haben und das war unser erstes Mal miteinander.«, erzählte ich ihnen nun endlich, warum ich Mason aus dem Weg ging.

»Dein Ernst?«, harkte Grace ungläubig nach und stemmte ihre Hände in die Hüfte. »Und deshalb ignorierst du ihn? Ruf ihn an. Sofort, sonst tu ich es.«

Bevor ich ihr Gründe nennen konnte, warum ich ihn nicht anrufen sollte, kam Mae mir zuvor: »Keine Sorge. Ich hab ihm schon geschrieben. So wie ich es geschrieben habe, müsste er in fünf Minuten hier–«, fing sie an und wurde durch die Klingel unterbrochen, »sein. Siehst du, Genne? Ihm ist es wichtig und er weiß auch, wie man Prioritäten setzt!«

»Wie hast du. . .«, suchte ich nach meinem Handy und stöhnte auf, als sie mir mein Handy grinsend zurückgab.

»Worauf wartest du? Öffne ihm die Tür, Geneviev!«

Langsam erhob ich mich von der Couch und näherte mich der Haustür, an der ein leicht schwitzender Mason stand. Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort als ich ihm gegenüber stand. »Geneviev.«

»Hi. Ähm, sorry.«, entschuldigte ich mich bei ihm und wusste nicht, was ich ihm sonst hätte sagen sollen.

»Sorry? Du reagierst nicht auf meine Nachrichten, nachdem wir es im Fahrstuhl getrieben haben, und ich bekomme nur ein „Sorry"?«, harkte er nach und ich hörte aus seiner Stimme, dass er echt angepisst war. »Dein Sorry kannst du dir echt in den Arsch schieben!«

»Autsch.«, murmelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. »Ich wusste nicht, was ich dir sagen sollte.«

»Du könntest mir mal sagen, wo wir gerade stehen und was du willst. Oder auch, Mason, du bist der Beste beim Oralsex. Mason, du bist generel besser als Ben oder auch Mason, verbring den Rest meines Lebens mit mir. Etwas, was mich nicht denken lässt, du hättest mich nur für Sex ausgenutzt.«

Der Schmerz in seiner Stimme war kaum zu überhören.

»Ich wollte dir wirklich nie das Gefühl geben, Mason.«

»Hast du aber!«

»Das weiß ich jetzt such und es tut mir unglaublich leid.«, entschuldigte ich mich erneut bei ihm und schaute kurz auf meine Hände. »Ich hab mich nicht mehr gemeldet, weil ich dir irgendwie nicht mehr unter die Augen treten konnte.«, gestand ich ihm und konnte mir schon denken, dass ich ihn damit verwirrte.

»Warum das?«, harkte er nach.

»Ein Fahrstuhl ist nicht gerade der ideale Ort, um dort sein erstes Mal miteinander zu haben.«, murmelte ich und mied den Blickkontakt zu ihm.

»Dein erstes Mal? Ich dachte–«

»Nicht das erste Mal!«, fiel ich ihm dazwischen und fuchtelte wie wild mit meinen Händen zwischen uns herum. »Das erste Mal mit uns.«, betonte ich. »Du warst betrunken und ich auch. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war es echt dumm es in einem Fahrstuhl getan zu haben.«, sagte ich und korregierte mich schnell, als ich seinen Gesichtsausdruck bemerkte: »Was nicht heißt, dass ich es bereue mit dir geschlafen zu haben!«

»Dein Ernst, Geneviev? Und ich dachte, du bereust das Ganze mit mir.«, atmete er aus und lachte leicht. »Wenn du fühlst, dann schreib mir wenigstens und ghoste mich nicht. Kannst du dir eigentlich vorstellen, was für Gedanken ich mir deshalb gemacht habe? Dass das zwischen uns wieder hin und her geht.«

»Neues Jahr, neues wir.«, erwiderte ich darauf und lächelte ihn an.

»Neues wir.«, wiederholte er und nickte zufrieden mit seinem Kopf. »Der Gedanke gefällt mir.«, murmelte und legte seinen Blick auf meine Lippen. »Darf ich dich küssen ohne mich schlecht zu fühlen?«

»Du hast dich nie deshalb schlecht gefühlt.«, lachte ich.

»Hast Recht. Hab mich nie schlecht gefühlt.«, bestätigte er und legte seine Lippen auf meine.

+
tut mir leid, dass ich
mich nach Neujahr kaum
gemeldet habe. Hab mich in
den letzten Wochen einfach
kaputt gefühlt, aber jetzt bin
ich wieder am Start! Hoffentlich 😃

𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt