32 I SHOWED YOU WHAT LOVE IS

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»Du scheinst wohl echt keinen Kater zu haben, wenn du mich nach drei Stunden wieder sehen möchtest.«, öffnete er mir die Tür und sah mich mit einem breiten Grinsen an, während ich echt keine Lust auf seine lächerlichen Spielchen hatte. Ich kam nur her, um mir ein paar Fragen beantworten zu lassen, auf die Ricarda keine Antwort wusste und geben wollte, als ich heute Morgen noch mein Handy bei ihr abgeholte. »Wie darf ich dir helfen?«

»Ich habe Fragen und du die Antworten.«, beantwortete ich seine Frage und schaute ihm direkt in die Augen, was ihn für ein paar Sekunden verwirrt gucken ließ. »Da ich mich an fast nichts erinnern kann und du mich anscheinend nach Hause gefahren hast, möchte ich gerne wissen, warum du mich abholen gekommen bist und nicht Ben?«, stellte ich ihm die erste Frage, die Ricarda nicht beantworten wollte.

Sie gab zu, Mason angerufen zu haben. Jedoch wollte sie mir nicht erzählen, warum genau sie ihn angerufen hatte und nicht Ben, der mich mit Nachrichten bombardierte und anschließend nur eine Lüge unter die Nase gerieben bekam, die Ricarda in meinem Namen abschickte.

»Solltest du da nicht viel lieber deine Freundin fragen und nicht mich? Ich hatte nur Mitleid mit dir, weil dein Freund dich anscheinend nicht abholen wollte. Deshalb solltest du mir dankbar sein, darling.«, antwortete er mir und grinste mich nun an.

»Sie behauptet, dass du den Grund ganz genau kennst und ich es aus deinem Mund hören sollte. Ebenfalls hat sie mir erzählt, dass wir drei Stunden praktisch verloren gegangen sind, weil du auf keine Anrufe reagiert hast und Lando mich nicht in meinem Zimmer gefunden hat. Daher ist meine nächste Frage, was haben wir in den drei Stunden getan?«, stellte ich ihm die nächste Frage und stellte mich schon einmal auf die Kommentare seinerseits ein.

»Du hast mein Auto mit deinem Erbrochenen ruiniert.«

»Das habe ich nicht, du Lügner!«, entgegnete ich ihm und könnte meine beiden Beine ins Feuer legen, so sicher war ich mir. »Ich liebe deinen Mercedes! Viel lieber lehne ich mich wie ein Hund halb aus dem Fenster, als mein Outfit und das Auto zu ruinieren.«, verteidigte ich mich und erkannte das kleine Lächeln auf seinen Lippen.

»Du liebst mein Auto, also?«, harkte er nach.

»Das ist gerade echt nicht das Thema.«, seufzte ich und wollte einfach nur meine Frage beantwortet haben, weshalb ich meine Frage wiederholte: »Was haben wir in den drei Stunden getan, in denen du nicht zu erreichen warst und warum hast du mich abgeholt? Du und ich haben zwei Wochen nicht miteinander gesprochen.«

»Willst du das auch wirklich wissen?«

»Können wir den Prozess ein bisschen beschleunigen? Ich muss noch ein paar Dinge erledigen und hab leider nicht allzu viel Zeit.«, übte ich ein bisschen Druck auf ihn aus, um schneller verschwinden zu können.

»Wer Antworten möchte, sollte auch sehr viel Zeit mitbringen.«, erwiderte er darauf und schien sich über meine fehlende Geduld zu amüsieren. »Deine Freundin glaubt, dass ich viel besser zu dir passe als Ben. Deshalb hat sie mich angerufen und nicht Ben, darling. Und wenn ich ehrlich bin, teile ich ihren Glauben. Und du ebenfalls, weil ich dir in den drei Stunden gezeigt habe, was Liebe wirklich bedeutet.«, sprach er aus wich aus, als ich meine Hand zu einer Faust ballte und ihn in die Magengrube boxen wollte. »Relax!«, lachte er und fing meine Faust ab.

»Ich habe keine Zeit dafür! Was haben wir in den drei Stunden gemacht?«, wiederholte ich mich erneut mit mehr Druck in der Stimme, da ich gerade einfach noch nach Hause wollte und vielleicht noch zu Ben fahren wollte. Und das konnte ich nicht, wenn er sich mit dem Erzählen sehr viel Zeit ließ. »Weißt du was? Ich habe keine Lust mehr. Ich möchte es gar nicht–«

»Du wolltest plötzlich Fangen spielen und bist in den Wald gerannt. Es kann sein, dass wir uns verlaufen haben und dank dir drei Stunden im Wald verbracht haben. Wir haben uns nicht geküsst, nicht miteinander geschlafen– Gar nichts.«, erzählte er endlich und lachte. »Du bist echt angespannt.«

»Kein bisschen verständlich für dich? Du hast mich vor zwei Wochen noch geküsst!«, zischte ich und massierte mir die Schläfe. »Ich will darüber auch nicht wirklich reden. Sicherlich sind irgendwelche Sicherungen durchgebrannt und hast nicht wirklich nachgedacht. Was nicht heißt, dass ich dir das verzeihe.«

»Entscheide dich. Willst du jetzt darüber reden oder nicht?«, harkte er leicht lachend nach und sah, wie ich gerade über eine Antwort nachdachte. »Du hast Recht. Nach einer Niederlage haben meine Emotionen die Kontrolle und da du nicht gerade mitfühlend mit mir umgegangen bist, ist da etwas durcheinander gekommen. Um es kurz zu fassen, der Kuss war ein Fehler und wird nicht mehr vorkommen.«

»Gut.«, murmelte ich und nickte mit meinem Kopf. »Ich sollte jetzt lieber gehen.«, räusperte ich mich und spielte mit meinen Fingern.

»Darf ich dich noch was fragen?«, hielt er mich auf und fuhr fort, als ich in meiner Bewegung inne hielt und ihn fragend anschaute: »Warum hast du Ben nichts erzählt?«

»Aus einem einfachen Grund. Er ist dein Freund und ihr kennt euch schon länger als ich ihn kenne. Ich möchte die Freundschaft zwischen euch nicht kaputt machen. Und wenn du dicht hältst, wird er es nicht erfahren und es bleibt unter uns.«, beantwortete ich seine Frage. »Eines der vielen Geheimnisse, die ich dank dir vor ihm habe.«, flüsterte ich schon fast. »Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast.«, bedankte ich mich bei ihm und drehte mich um.

Kaum hatte ich mich auch schon umgedreht, lief Lando mir entgegen und beachtete mich nicht wirklich. Sein Blick lag eher auf Mason, der ihn mit einem festen Handschlag empfing. Und wie zwei alte Freunde standen sie an der Haustür und unterhielten sich, als hätten sie sich seit zwei Jahren nicht zu Gesicht bekommen. Ungeduldig stand ich einfach daneben und zählte die Minuten bis er endlich sein Gespräch beendete und wir endlich nach Hause fahren konnten.

»Genne, macht es dir was aus, wenn ich bei Mason bleibe und ne Runde Fifa zocke?«, fragte er mich und warf mir den Schlüssel zu seinem Wagen zu, den ich gerade so auffing. »Ich bleibe auch nicht lange.«

»Bleib so lange du möchtest.«, zuckte ich mit meinen Schultern. »Ruf Gio an, wenn du wieder nach Hause möchtest. Ich bin bei Ben.«, ließ ich ihn wissen und schaute kurz zu Mason, ehe ich mich umdrehte und zum Auto lief. Im Auto holte ich direkt mein Handy raus und wählte Bens Nummer.

»Hallo?«

»Benjamin, ich hab einen Plan. Ein Double Date! Du, Grace, Mason und ich.«, teilte ich ihm ohne Kontex mit. »Grace steht sowas von auf Mason und da ich gerade was Gutes machen möchte, helfe ich ihnen. Und du hilfst mir.«, erzählte ich ihm und startete den Motor. »Das muss funktionieren.«, betonte ich und grinste breit.

𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt