Und nach einem harten ersten Arbeitstag in einem der größten Sportredaktionen in London, fühlte ich mich schon ein bisschen ausgelaugt und wollte gerade einfach nur noch Essen und ins Bett. Mit meinem Handy in meiner Hand lief ich aus dem Gebäude und suchte mit meinen Augen nach einem schwarzen Mercedes. »Wartest du auf jemanden?«, fragte mich Blake, der plötzlich hinter mir auftauchte.»Ja. Ein Freund wollte mich abholen. Aber ich schätze, dass er gerade ebenfalls erst Feierabend hat.«, beantwortete ich seine Frage und bezeichnete Mason bewusst als nur einen Freund. So offiziell hatte er mich nie wirklich gefragt, ob ich seine Freundin sein wollte. »Er wird schon irgendwann auftauchen.«, zuckte ich mit meinen Schultern und sah auf meinem Handy nach, ob er mir eine Nachricht geschrieben hatte.
»Wenn du willst, kann ich dich auch mitnehmen. Tut mir sicherlich gut durch ein paar mir unbekannte Straßen zu fahren und mehr von der Stadt zu sehen.«, bot er mir aus Freundlichkeit an und lächelte nur, als ich ihm einen ungläubigen Blick schenkte. »Was? Es ist gerade arschkalt und ich bin kein Arsch.«, erklärte er leicht lachend und schüttelte dabei leicht seinen Kopf. »Und?«
»Du bist gar nicht aus London?«, fragte ich ihn und bemerkte erst jetzt den Dialekt in seiner Stimme. »Scheiße! Warum ist mir dein Brummie Dialekt nicht aufgefallen?«, stellte ich mir die Frage und kam mir dabei ziemlich blöd vor. »Du fährst extra für das Praktikum von Birmingham nach London?«, stellte ich ihm die nächste Frage und vergaß für einen kurzen Augenblick, dass Mason sich verspätete.
»Bei den Benzinpreisen? Natürlich nicht! Dafür müsste ich gefühlt jeden Tag meine Nieren verkaufen.«, beantwortete er belustigt meine Frage. »Ich hatte vorgehabt, nach meinem Studium hierher zuziehen. Überraschenderweise habe ich eine Zusage für das Praktikum bekommen und da dachte ich mir, warum noch bis nach dem Studium warten? Ich bin vor ein paar Tagen hierher gezogen und ich kann sagen, dass das die beste Entscheidung war. Eine etwas teure Entscheidung, aber mein Teenager Ich findet mein jetziges Ich ziemlich cool.«, lachte er leicht über seinen eigenen Spruch. »Und das Einzige, was ich hier gesehen habe, ist das Gebäude hier, Pizza Hut bei mir um die Ecke und Nando's.«
»Nandos gibt es aber auch an jeder Ecke hier in London.«, erwiderte ich darauf und lachte ebenfalls. »Wenn du willst, könnten meine Freundinnen und ich mit dir eine Seesight Tour machen. Meine Freundin Masie zum Beispiel wohnt schon ihr Leben lang in London und hat noch nicht einmal das Buckingham Palace gesehen.«, bot ich ihm aus Freundlichkeit an und erzählte ihm die Sache mit Masie. Aber Masie war nicht die Einzige unter uns Freundinnen, die noch nicht alles von London gesehen hatte.
»Ich komme irgendwann auf dein Angebot zurück. Vielen Dank.«, nickte er dankend mit seinem Kopf.
»Lass dir aber nicht allzu viel Zeit. Mein Angebot hat ein–«, fing ich meinen Satz an und wollte ihn wissen lassen, dass mein Angebot nur für eine begrenzte Zeit stand. Durch den Ton einer Hupe, hielt ich inne und suchte aus Reflex nach dem Übeltäter. Mein Blick hielt an einem mir vollkommen unbekanntes Auto, in dem tatsächlich Mason saß. Er streckte seinen Kopf aus dem offenen Fenster heraus und winkte mir zu. »Und da ist auch schon meine Mitfahrgelegenheit. Wir sehen uns morgen? Nicht, dass du nach dem heutigen Tag das Handtuch schmeißen möchtest.«, fragte ich ihn und lief rückwärts zum Auto, während ich noch auf ein Konter von Blake wartete.
»Diese vier Monate überlebe ich noch. Ich mach mir eher um dich sorgen!«
»Brauchst du nicht. Ich bin viel taffer als ich aussehe.«, erwiderte ich darauf und winkte ihm noch schnell zu, bevor ich mich weiter dem Auto näherte und die Beifahrertür öffnete. »Hast dir ziemlich viel Zeit gelassen.«, kommentierte ich seine Verspätung und zog die Autotür hinter mir zu.
»Ich bin ein sehr beschäftigter Mann, darling.«, antwortete er und verdrehte seine Augen, als ich ihm einen Blick schenkte. »Es kann sein, dass ich mich ein bisschen zu sehr mit Tammy verquatscht und die Zeit aus den Augen verloren habe.«, gab er schlussendlich zu und sah noch einmal aus dem Fenster. »Wer ist eigendlich der Kerl dort? Das Gespräch zwischen euch sah schon ein bisschen too much aus.«, wollte er wissen.
»Der Kerl heißt Blake, kommt ursprünglich aus Birmingham und wird in den nächsten vier Monate auch ein Praktikum machen.«, beantwortete ich ihm die Frage und schnallte mich an, damit er endlich losfahren konnte. »Das hier ist ein komplett anderer Wagen. Wo ist der schwarze Mercedes?«, wechselte ich das Thema und wollte nicht, dass er daraus eine große Sache machte.
Blake war für mich einfach nur ein Arbeitskollege, was sich in den nächsten vier Monaten auch nicht ändern wird.
»Ich kann den Kerl nicht leiden. Der sieht mir viel zu perfekt aus und kein Mensch kann perfekt aussehen.«, murmelte er und sah weiterhin raus. »Er erinnert mich voll an die perfekte Version von Thaddäus.«
»Findest du? Für mich sieht er einfach wie ein normaler, blondhaariger Mensch mit blauen Augen aus.«, sagte ich leicht gleichgültig und griff mit meinem Daumen und Zeigefinger nach seinem Kinn und drehte seinen Kopf zu mir. »Er bleibt mein Arbeitskollege, Mason.«, versicherte ich ihm und lächelte ihn leicht an.
»Das hoffe ich wohl.«, grinste er frech und lehnte seinen Kopf weiter vor, um den Abstand zwischen unseren Lippen zu verringern. »Ich habe mir nur den Kuss zurückgeholt, den ich heute Morgen nicht bekommen habe.«, erklärte er mir, als ich aus dem Kuss schreckte und ihn leicht erschrocken ansah. »Und er soll wissen, dass er es bei dir gar nicht erst versuchen braucht.«
»Ich bin mir wohl ziemlich sicher, dass es heute Morgen sogar mehr als nur einen normalen Kuss für dich gab.«, frischte ich sein Gedächtnis auf und drehte seinen Kopf wieder zurück. »Beantwortest du mir nun die Frage? Wo ist der schwarze Mercedes geblieben?«
»In der Werkstatt.«
»Und das Auto gab es dann als Ersatz? Wusste gar nicht, dass Mercedes einen Porsche als Ersatzwagen herausgibt. Und was ist mit deinem Weißen, den du auch als Ersatz nutzen könntest?«, stellte ich ihm auch schon die nächsten Fragen und war viel zu neugierig.
»Zu viele Fragen auf einmal. Den Porsche habe ich mir neu geholt und den schwarzen Mercedes lass ich einfach nur durchchecken. Vom Weißen müsstest du dich die Tage verabschieden. Ich habe vor ihn zu verkaufen.«, gab er bekannt und wusste gar nicht, wie sehr mich mit dieser Nachricht traf.
»Das kannst du nicht tun!«
»Und warum das nicht? Soweit ich weiß, gehört das Auto mir.«, erwiderte er lachend darauf und fuhr auch endlich los.
»Ja, aber ich liebe es! Und ich bin mir sicher, du lässt mich nicht mit dem Schwarzen fahren oder mit dem Neuen hier!«, schmollte ich und trauerte meinem Lieblingsmercedes hinterher. Den durfte ich wenigstens noch fahren.
»In zehn Jahren darfst du ihn sicherlich auch einmal fahren. Aber bis dahin fahre ich dich herum oder du nimmst einfach das Auto deiner Mütter oder deiner Brüder. Sonst bleibt dir nur noch die Tube.«, war seine Antwort darauf.
»Du bist echt ein Arsch. Hab ich dir das schon gesagt?«
»Viel zu oft. Aber ich bin gerne ein Arsch.«, zwinkerte er kurz in meine Richtung, bevor er wieder auf die Straße schaute. »Und wär ich kein Arsch, hätte ich dich niemals um den kleinen Finger wickeln können.«
»Du fühlst dich viel zu sicher in deiner Haut, Kollege.«
+
als Entschuldigung noch ein
Kapitel für heute!
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𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡
Fanfictionin der Mason Mount Geneviev dazu überlistet, ihn für ein Wochenende nach Portsmouth zu begleiten, um seiner Familie zu zeigen, dass er nicht länger seiner Ex-Freundin hinterher trauert. Im Glauben, dass es sich hierbei nur um ein Wochenende handelt...