46 FUCK IT

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Obwohl es für Ben Chilwell in den letzten paar Tagen beim Training nicht sehr gut lief, erschien er heute mit einem großen Grinsen auf den Lippen zum Training. Seine Unkonzentration schob er auf den kleinen Streit mit seiner Freundin Genne, die sich gestern - zu seinem Glück - miteinander ausgesprochen hatten und nun ihre Karten voreinander offen legten. Er hatte ihr gebeichtet, was ihn alles in ihrer Beziehung störte und sie erzählte ihm, wann und warum sie und Mason sich hinter seinem Rücken trafen. Sie versuchte ihm glaubhaft zu machen, dass sie wirklich nichts für seinen Teamkollegen empfand und sich ebenfalls keine Zukunft mit ihm vorstellen konnte. Sie machte ihm ihre Liebe zu ihm deutlich und es schien niemanden von ihnen zu wundern, dass sie am Ende miteinander im Bett landeten und sich gegenseitig zeigten, wie sehr sie sich liebten.

Dass seine Freundin und sein Teamkollege am vorherigen Abend ein Date hatten, kam Ben erst wieder in den Sinn, als er Mason lachend neben Tammy Abraham sitzen sah. Er überlegte, ob er ihn nun vor allen konfrontierten wollte. Aber wenn er es nicht tat, würde er seine Finger nicht von seiner Freundin lassen können.

»Hab gehört, dass du und meine Freundin euch gestern getroffen habt.«, sprach er ihn darauf an und schmiss seine Tasche auf seinen Platz. »Wie war's?«, stellte er ihm die Frage, auf die er keine ehrliche Antwort erwartete.

Eher erwartete er eine komplett andere Reaktion von seinem Freund als die er ihm jetzt gab. Er hörte mit dem Lachen auf, trug dennoch ein Grinsen auf den Lippen, dass Ben ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte.

»Wie es aussieht, hat sie es dir dann doch erzählt. Es war sehr angenehm, wenn du es genau wissen möchtest.«, antwortete Mason daraufhin und war schon ein bisschen verletzt darüber, dass sie wieder zu Ben zurückgekehrt war. Gestern lief es zwischen ihnen so schön, dass er tatsächlich gedacht hatte, eine Chance bei ihr zu haben.

Der Beinah-Kuss ist ihm nicht entgangen und hätte Ben sie nicht angerufen, wäre ea zu einem Kuss gekommen, der von beiden Seiten aus kam. Und das müsste auch Geneviev bemerkt haben. Sie wär beinah eingeknickt und ihm verfallen. Das bedeutete für ihn dann nur, dass er sich mehr anzustrengen musste.

»Was hat gereicht, dass sie dich wieder genommen hat?«, entkam es versehentlich über seine Lippen, was er im nächsten Moment nicht bereute.

»Fuck it.«, dachte er sich nur. »Soll er ruhig wissen, dass ich auf seine Freundin stehe, wenn er es eh schon nicht weiß.«, dachte er weiter und kam sich bei der Sache wie Maurio Icardi vor.

»Ich wusste es.«, lachte Ben verbittert auf und bekam die Bestätigung für seinen Verdacht. Sein Kumpel - wenn nicht, sogar bester Kumpel hier bei Chelsea - stand auf seine Freundin. »Du stehst auf meine Freundin.«, sprach er seinen bestätigten Verdacht aus und ließ seine restlichen Teamkollegen hellhörig werden, die sich zuvor anderen Dingen gewidmet hatten.

»Geneviev.«, korregierte er ihn mit Absicht und räusperte sich anschließend. »Und müsste das nicht längst offensichtlich sein?«, erwiderte er mit einem probokanten Ton in der Stimme, was Ben sofort auf die Palme brachte.

»Der Kerl hat echt nur Angst vor Gott.«, murmelte Antonio Rüdiger seinen deutschen Teamkollegen Timo Werner und Kai Havertz zu, die sich das Lachen bei so einer Situation verkneifen mussten. Auch Mateo Kovačić, der neben Antonio Rüdiger saß, bekam es mit und schmunzeltenkurz darüber.

»Hör zu, Mason. Ich hab dich echt gern, aber ich sage es dir hiermit zum ersten und letzen Mal. Wenn du deine Finger nicht von ihr lässt, dann haben wir ein Problem miteinander . Schreib ihr nicht und tauch' bloß nicht vor ihrer Haustür auf, klar?«, versuchte Ben ihm klarzumachen, dass er nichts bei seiner Freundin verloren hatte.

»Zu blöd, dass Lando teilweise noch im Haus wohnt. Er und ich haben uns in der letzten Zeit angefreundet. Was glaubst du, wer mir den Tipp mit der Kartbahn gegeben hat? Aber wenn ich Fifa oder COD zocken möchte, brauchst du dir keine Gedanken machen. Giovanni wohnt nicht mehr bei ihnen.«, konterte er daraufhin und meinte jedes Wort auch sehr ernst. Natürlich hatte Lando ihm noch auf die Schnelle geholfen und ihm von der Kartbahn erzählt, die er mit seinen Geschwistern früher gerne besucht hatte. Schnell zu sein hat Genne schon immer geliebt, was sich deutlich bei ihrem Interesse für Masons Mercedes und ihrem Formel 1 Wissen bemerkbar machte. Dass er sich mit Giovanni traf, hielten beide vor Genne geheim. Es machte sie allein schon verrückt, wenn Lando über seine Freundschaft mit Mason sprach. Da wollte niemand von ihnen wissen, wie sie bei dem iditischen Duo reagierte.

Aber zu wissen, wie beide Brüder ihn mehr als den Freund ihrer Schwester sahen als ihr eigentlicher Freund, war für Mason ein kleiner Triumph.

Ehe er sich versah, stand ihm Ben gegenüber und packte ihm am Kragen. Soforr sprang Tammy neben ihm auf und versuchte das Schlimmste zu verhindern. Mason hingegen versuchte gar nichts und wollte höchstwahrscheinlich, dass das Schlimmste passierte, da sein Grinsen für keine Sekunde von seinen Lippen wich. Es kostete Ben sehr viel, um ihn hier und jetzt nicht zu verprügeln. Wenn er es tat, durfte er das Wochenende auf der Bank verbringen. Viel schlimmer, wenn er auf der Tribüne Platz nehmen müsste.

»Du solltest dich langsam ranhalten, wenn du sie behakten möchtest. Sie entgleitet dir immer mehr–«, somit fiel der erste Schlag auf die Nase. Bevor irgendeiner im Raum überhaupt realisieren konnte, was da gerade überhauot vorgefallen war, fiel der nächste, harte Schlag und traf dabei die Unterlippe.

Es kam Ben so vor, als würde er er nur rot sehen und gar nicht mehr wissen, wen er vor sich stehen hatte. Es mussten drei Spieler dazukommen, um Ben von Mason zu trennen. Obwohl Mason sich nichtcwehrte, dauerte es bis sie voneinander getrennt waren.

»Lasst mich los! Den Bastard bring ich um!«, rief er wütend um sich und versichte sich aus den Griffen von Reece James, Tammy Abraham und Christian Pulisic zu entreißen.

»Hat dir Genne auch erzählt, was gestern im Auto passiert ist?«, fragte Mason und wischte sich das Blut vorsichtig von den Lippen. »Nicht?«, harkte er nach, als nichts von ihm kam. »Na, wenn sie nichts gesagt hat, dann tue ich es auch nicht. Ein Gentleman genießt und schweigt.«, machte er aus einem harmlosen Beinah-Kuss, einen Elefanten und schaffte es, dass Ben sich aus den festen Griffen befreien konnte und über seinen Teamkollegen herfiel.

Genne verheimlichte ihm noch was und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Und genau das machte ihn so wütend, dass er wie ferngesteuert auf seinen Freund einschlug.

𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt