Völlig kaputt hing ich im nächsten Augenblick viel mehr auf der Couch und hatte nun vollständig mit dem Abend abgeschlossen. So sehr ich mir das nächste Glas mit Alkohol hinunterkippen wollte, spürte ich das Limit in mir. Und da ich niemanden spontan überraschen wollte, respektierte ich mein Limit und saß mit halboffenen Augen auf der Couch von einem Wildfremden aus Brixton, der momentan Erbrochenes auf seinem Möbelstück wenig bis gar nicht gebrauchen konnte, weshalb ich mich versuchte zurückzuhalten und auf ein schnelles Ende hoffte. Chloe, die sich selbst als mein Buddy zum Shot trinken ernannte, verlor ich aus dem Blick und konnte nur hoffen, dass sie sich nicht alleine in irgendeiner Ecke übergeben musste.»Zu tief ins Glas geschaut?«, ließ sich plötzlich jemand neben mir auf der Couch fallen und erwischte mich dabei, wie ich versuchte nicht einzuschlafen oder mich zu übergeben. Alles in mir drehte sich einmal und ich bekam das Gefühl nicht los, dass sich der Raum ebenfalls drehte. »Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?«, fragte ich er mich, wobei ich seinen besorgten Ton in der Stimme heraushörte. Trotz der lauten Musik, die durch die großen Boxen dröhnten, verstand ich ihn.
»Wasser wird wohl alles schlimmer machen, aber danke.«, lehnte ich ab und wusste, dass mir nun ein Glas Wasser den Rest geben könnte. »Ich sollte mich das nächste Mal nicht bis zur Bewusstlosigkeit betrinken.«, lachte ich leicht darüber und schrieb mir auf meine imaginäre Liste, dass ich mit dem Trinken aufhören sollte.
»Gibt es einen Ex, den du vergessen möchtest?«, fragte er mich.
»Keinen Ex.«, schüttelte ich meinen Kopf. »Einfach den Stress von der Arbeit in Alkohol ertrinken.«, erzählte ich ihm und stöhnte im nächsten Moment auf. »Die Arbeit nimmt mich so sehr ein, dass ich seit Wochen schon keinen Sex hatte und ich hab wirklich das Gefühl, dass ich unter Sexentzug leide.«, teilte ich dem Fremden mit und verspürte kein bisschen Schamgefühl. Es tat mir in diesem Moment nur leid für ihn, dass er sich nun die Probleme einer Fremden anhören musste, die unter Stress und Sexentzug litt. »Das wolltest du gar nicht wissen. Tut mir leid.«, entschuldigte ich mich schnell bei ihm und kicherte leise im Anschluss.
»Mach dir keine Gedanken. Meine Lippen bleiben verschlossen.«, lachte er und machte auf mich einen echt gelassenen Eindruck. »Ich möchte dir mit dieser Frage wirklich nicht zu nah treten, aber hast du einen Freund?«, fragte er mich im nächsten Augenblick.
»Ich habe den besten Freund auf der ganzen Welt.«, nickte ich wie wild mit meinem Kopf und fing an wie eine Dumme zu Grinsen. »Er hat nur keinen Schimmer, dass ich mit meinen Freundinnen in Brixton bin. Kein Wort zu ihm, falls du ihn sehen solltest.«, dabei legte ich meinen Finger auf meine Lippen und signalisierte ihm, dass er gegenüber Mason kein Wort verlieren sollte.
»Dein Geheimnis ist bei mir sicher.«, entgegnete er und legte auch seinen Finger auf seine Lippen. »Ich hab deinen Namen gar nicht mitbekommen.«
»Wahrscheinlich, weil ich ihn dir auch gar nicht genannt habe.«, konterte ich und streckte meine Hand nach ihm aus. »Ich bin Genevieve, aber meine Freunde nenne mich alle Genne. Früher habe ich ihnen sogar angeboten mich Ginny zu nennen, aber das hat am Anfang nur mein Ex gemacht. Eines der vielen Gründe, warum er jetzt mein Ex ist.«, scherzte ich und nahm den letzten Satz wieder zurück. »Ben ist ein Engel.«
»Was für ein Zufall! Mein Name ist auch Ben.«, stellte er sich mir vor und lachte.
»Du bist aber nicht der Ben.«, erwiderte ich und legte meine Hände um sein Gesicht. »Deine Augen.«
»Was ist mit ihnen?«
»Die sind nicht blau. Mein Ben hat blaue Augen. So blau wie das Meer!«, ließ ich sein Gesicht los und schmollte leicht. »In seinen Augen habe ich mich immer so schnell verloren.«, entkam es über meine Lippen. Tief im Inneren stellte ich mir wirklich die Frage, warum genau ich nun über Ben sprach. Natürlich hielt ich ihn selbst nach unserer Trennung für einen wunderbaren Menschen mit unglaublichen Augen. Dennoch waren meine Gefühle gegenüber ihm sehr neutral. »So blaue Augen habe ich noch nie an jemandem gesehen. Hätte mein Freund blaue Augen, wär wirklich alles vorbei.«
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𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡
Fanfictionin der Mason Mount Geneviev dazu überlistet, ihn für ein Wochenende nach Portsmouth zu begleiten, um seiner Familie zu zeigen, dass er nicht länger seiner Ex-Freundin hinterher trauert. Im Glauben, dass es sich hierbei nur um ein Wochenende handelt...