28 KEEP THE PRETTY MOUTH OF YOURS SHUT

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Obwohl ich Mason zuvor das Schlimmste gewünscht hatte, dachte ich dabei nicht an die Niederlage gegen Liverpool. Das Spiel fing für Chelsea sehr gut an und gingen sogar mit zwei Toren Vorsprung in die Halbzeit. Nach der Halbzeit schien es, als hätten sie ihre Konzentration verloren. Timo bekam den Ball nicht ins Tor, wenn er ihn vor seinen Füßen hatte, mehrere Fehlpässe minimierten die Chance ein Tor zu erzielen und auch der Schiedsrichter schien nicht wirklich unparteiisch zu sein. Somit schlug das Team aus Liverpool die Blauen im eigenen Stadion mit vier Toren und stiegen mit drei weiteren Punkten in der Tabelle auf.

Die Fans freuten sich natürlich nicht über die Niederlage und machten Timo für das verlorene Spiel verantwortlich. Auch wenn er heute ein paar Fehler gemacht hatte, verdiente er die Rufe der Fans nicht und ich bin mir sehr sicher, dass er sie auch hörte.

Ebenso konnte ich mir sicher sein, dass Ben wütend über seine frühe Auswechung sein musste und so sehr ich ihn gerade umarmen und küssen wollte, konnte ich es nicht. Offiziell tauchte ich hier als Freundin von Mason Mount auf, die sich mit seinen Eltern sein Spiel ansah. Meine Mütter schauten sich nicht gerne Club Spiele an und auch meine Brüder distanzierten sich eher von diesem Sport, daher hoffte ich einfach nur, dass sie nichts von meiner zweiten Beziehung erfuhren. Bei Ludovica war ich mir nicht sicher, ob sie es schon duch Giorgina erfahren hatte.

Dafür könnte ich Mason immer noch umbringen, aber durch die Niederlage und die Wut auf ihn, brachte er eher mich um als ich ihn, wenn ich auch nur einen falschen Ton wählte.

»Mein Junge.«, murmelte Debbie auf dem Rückweg und hatte die Niederlage ebenfalls nicht verkraftet. Das ganze Spiel über sie das Spielfeld für keine Sekunde aus den Augen gelassen und immer wieder mitgefiebert, wenn ihr Sohn den Ball vor seinen Füßen hatte. »Er ist ein aufgeweckter Junge und hat ständig ein Lächeln auf den Lippen. Bei Niederlagen ist er immer sehr still, was mir Sorgen macht.«, seufzte sie.

»Ich glaube, seine Laune kann ich mir jetzt gleich nicht geben.«, erwiderte ich leicht lachend darauf und atmete innerlich erleichtert aus als ich sein Haus in der Ferne sah.

Den weißen Mercedes parkte ich neben dem Schwarzen, der neben Landos BMW stand. Mit gemischten Gefühlen stieg ich aus dem Auto und versuchte dabei nicht die Tür mit lautem Knall ins Türschloss knallen zu lassen.

Seine Eltern wussten wohl, dass er nach einer Niederlage nicht angesprochen werden sollte. Daher ließen sie ihn in Ruhe und gingen in die Küche.

»Hey.«, machte ich auf mich aufmerksam und lehnte mich mit meinen Armen auf die Couch Rückenlehne. In meiner Hand, sein Autoschlüssel. »Dein Schlüssel. Und dein Auto hat keinen einzigen Kratzer.«, versicherte ich ihm und streckte ihm meine Hand hin. Er sah sie kurz an, bevor er den Schlüssel ohne ein Wort aus der Hand nahm und sich wieder seiner Playstation widmete. »Ihr habt zwar nicht gewonnen, aber trotzdem euer Bestes gegeben, Mason.«

»Wir haben Scheiße gespielt, Geneviev!«, fuhr er mich an und drehte sich mit einem wütetendem Gesichtsausdruck zu mir um. »Es hat alles von Vorne bis Hinten nicht gepasst und die zwei Tore sind auch nur passiert, weil Becker zweimal irgendeinen von uns davor ausgeknocket!«, erklärte er sich die zwei Tore und schrie mich an.

»Wenn du das hören möchtest, dann schön. Ihr habt heute echt beschissen gespielt und das Spiel hätte ich auch hier verfolgen können. Es war deutlich, dass es unter euch Kommunikationsprobleme gab, zig Fehlpässe und am Tor habt ihr wie verlorene Welpen gewirkt.«, sagte ich das, was ich mir das Spiel über Gedacht hatte. »Aber mit ein bisschen mehr Willensstärke, bekommt ihr das hin. In den nächsten drei Spielen vielleicht.«, murmelte ich den letzten Satz und grinste ihn an, als er aufstand und sich mir gegenüber stellte.

»In manchen Momenten solltest du wissen, wann genau du deinen kleinen, hübschen Mund halten solltest, Geneviev.«, zischte er und nahm mein Grinsen als Provokation auf.

»Ich dachte, genau das willst du hören.«, erwiderte ich und schaute ihm direkt ihn die Augen. »Lampard schien ebenfalls nicht erfreut von deiner Performance zu sein, weshsalb er dich ausgewechselt hat.«

»Dein Freund wurde auch ausgewechselt.«, erinnerte er mich daran.

»Das stimmt.«, nickte ich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. »Aber das ist fünf Minuten nach deiner Auswechslung passiert.«

»Darling,«, fing er an und fuhr sich durch seine Haare, »so sehr ich dich auch mag, solltest du einfach deinen Mund halten und mich in Ruhe lassen.«

»Eine Niederlage reicht aus, um mich nicht mehr sehen zu wollen. Dann solltet ihr öfter verlieren.«, lachte ich leicht und trat ein Schritt zurück. »Wenn das dein Wunsch ist, lass ich dich jetzt alleine. Sollte etwas sein, hast du immer noch deine Eltern hier.«, sagte ich leise und freute mich, dass er mich gerade nicht sehen wollte. »Ich sollte zu Ben, der meine aufbauenden Worte zu schätzen weiß. Bis dann, Mason.«, verabschiedete ich mich bei ihm und wollte mich gerade ganz von ihm umdrehen.

Blitzschnell hielt er mich zurück und schaute mir für ein paar Sekunden in die Augen. Bevor ich es überhaupt realisieren konnte, legten sich seine Lippen auf meine. Ich verfiel in eine Schockstarre und rührte mich kaum, als Mason mich küsste. Noch einen klaren Gedanken zu fassen war für mich schon fast unmöglich, so schaute ich ihn einfach an und fasste nicht, dass er wirklich seine Augen geschlossen hatte.

Was für ein Arsch!

Als ich dann wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, schubste ich ihn von mir und schaute ihn erschrocken an.

»Spinnst du jetzt total, Mason?«, zischte ich und versuchte nicht laut zu sein. »Deine Eltern sind nicht hier und ich bin mit Ben zusammen! Das zwischen uns ist nicht echt und wird es nie sein! Deshalb solltest du dich nicht an uns gewöhnen. Klar? Nein, moment! Ich hab mein Versprechen gehalten und bin dir gerade wirklich nichts schuldig. Daher hält mich gerade nichts mehr hier. Schreib mir nicht mehr und ruf mich bloß nicht an. Ich bin endgültig durch mit dir, Mount.«, versuchte ich weiterhin meine Stimme gesenkt zu halten und sah ihn noch ein letztes Mal an, bevor ich aus dem Wohzimmer stürmte und die Haustür laut ins Schloss fallen ließ.

Sollten seine Eltern denken was sie wollten.

𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt