𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡

33 FAKE GAME [ Bonus ]

»Du stehst auf sie.«, kam es wie aus dem Nichts aus Lando, der nicht länger Gegentore kassieren wollte und am liebsten den Controller aus dem Fenster geschmissen hätte. Aber bevor er den Verstand verlor und Gegenstände zerstörte, die nicht einmal ihm gehörten, wechselte er lieber das Gesprächsthema und versuchte somit seinen Gegenspieler aus der Bahn zu werfen. »Falls du denkst, dass es niemand bemerken wird, dann muss ich dich leider enttäuschen. Du hängst mit den Augen viel zu offensichtlich an ihren Lippen.«, grinste der junge Rennfahrer und merkte, dass sein Versuch zu klappen schien.

»Dann hat es wohl jeder bemerkt bis auf deine Schwester.«, murmelte Mason und fuhr sich mit einer Hand seufzend durch seine Haare. »Sie ist sehr intelligent, aber manchmal frage ich mich echt, ob sie auf einem Schlauch steht.«, lachte er leicht und wollte noch immer nicht wahrhaben, dass Geneviev noch immer nichts über seine Gefühle für sie wusste – Hätte  sie sich nicht mit Alkohol abgeschossen, wüsste sie es jetzt und wär vermutlich ausgeflippt.

»Du solltest Genne niemals unterschätzen. Das ist der erste Fehler, den man mit ihr machen kann. Sie sieht manchmal ziemlich unschuldig und unwissend aus, aber das ist sie kein bisschen.«, nahm er seine ältere Schwester in Schutz, die er manchmal als seine kleine Schwester sah. Wenn es um ihre Beziehungen ging, nahm Lando sich einfach das Recht und urteilte über diese. All ihre vorherigen Beziehungen gingen nur nach ein paar Monaten in die Brüche, woran er nicht wirklich unschuldig war. »Du ähnelst Mattia sehr.«

»Wer ist Mattia?«

»Ihr Ex-Freund. Er hat echt zu ihr gepasst und wären jetzt sicherlich noch immer zusammen, wenn er sie nicht für das blöde Stipendium verlassen hätte.«, antwortete er auf seine Frage.

Er erkannte in Mason seinen alten Kumpel Mattia, der noch immer mit seiner Schwester zusammen wär, wenn er das Stipendium auf einer kanadischen Universität nicht angenommen hätte. Lando litt damals wohlmöglich mehr unter der Trennung als Genne es tat, die über zwei Jahre mit ihm zusammen war.

Es gab imme nur Chaos zwischen ihnen und es hieß zwischen ihnen dann immer, dass sie sich nicht leiden konnten. Sie forderten sich ständig mit lächerlichen Spielchen heraus und merkten gar nicht, wie nah sie sich dadurch immer kamen. Auch in Lando's Augen passten seine Schwester und Mattia wie die Faust aufs Auge zusammen. Er tat ihr sehr gut, dementsprechend tat es ihm sehr weh, als er sich für das Stipendium in Kanada entschied und seine Schwester verließ. Es herrschte kein böses Blut zwischen ihnen, aber sollte er wieder zurückkehren, würde er keine Sekunde zögern und ihn anfahren. So wie er es mit den restlichen Jungs getan hatte, die Geneviev nach Mattia datete und sie nicht verdiente.

Wer sein und das Herz seiner Schwester brach, sollte nicht ungestraft davon kommen.

Nun wiederholte sich die Geschichte mit Mason Mount, der in der ersten Sekunde, in der er Genne zu Gesicht bekommen hatte, gefallen an ihr fand. Zuerst verfiel er ihrem unschuldigen Aussehen - ihre vielen Sommersprossen und Grübchen -, hinterher ihrer Intelligenz und anschließend ihrem Charakter. Obwohl sie ihn am Anfang ihrer komplizieren Freundschaft als »Charakterlos« betitelt hatte, erkannte er sich in sie in vielen Situationen wieder. Er würde alles tun, um sie um seinen kleinen Finger zu kriegen und das tat er auch. Und das, obwohl sein Teamkollege und guter Freund ihm zuvorgekommen war.

»Sie hat jetzt Ben und ich denke, dass er sie glücklich macht.«, seufzte Mason und musste sich wohl langsam mit dem Gedanken abfinden.

»Ben ist nicht gerade der Typ, den ich mir an der Seite von meiner Schwester auf Dauer vorstellen kann.«, gab Lando offen zu. »Dich dagegen schon. Ich zocke mit dir hier seit fast zwei Stunden und ich schwöre, du kannst Genne nicht ähnlicher sein. Ich liebe Genne echt über alles und du bist echt korrekt, aber ihr beide solltet einmal mehrere Gänge zurückschalten, wenn ihr gewinnt.«, teilte er ihm mit und lachte, als Mason ihn beleidigt anschaute. »Hast du einen Plan?«

»Wenn du mit Plan " Ich spann meinem Bro die Freundin aus" meinst, dann nein und hab auch nicht vor sie ihm auszuspannen.«, log er. Er dachte daran schon viel zu lange nach und konnte sich gerade noch bremsen. »Aber falls du einen hast, dann lass es mich wissen. Aus Neugier, natürlich.«

Und genau das wollte Lando hören.

»Genne reagiert auf falsche Spielchen und ich hab das perfekte falsche Spiel im Sinn, dass sie nicht ignorieren kann. Es hat bei Mattia geklappt, deshalb sollte es auch bei dir klappen!«, grinste er und sprang auf, als er sein erstes Tor gegen Mason Mount schoss. »STERLING! WAS FÜR EIN MANN! WAS FÜR EIN TOR!«

»Freu dich nicht allzu sehr.«, murmelte Mason und beugte sich nach vorne, um sich mehr konzentrieren zu können.