»Du kleiner, verlogener Drecksack! Wenn ich dich in die Finger bekomme, kannst du dir zu Hundet Prozent sicher sein, dass ich dich nicht einmal für ein paar Millisekunden am Leben lasse!«, sprach ich meine Drohung aus und wusste nicht, wie ich mit meiner Wut umzugehen hatte. Sie hatte sich in den letzten Stunden angestaut und als ich dann endlich die Möglichkeit hatte, meine Wut mit dem Schuldigen zu teilen, zögerte ich keine einzige Sekunde und ließ ihn wissen, dass ich ihn gerade nicht lebend zu Gesicht bekommen wollte – Hörte sich total hart an, aber wenn er dachte, er hätte sein lächerliches Spiel gewonnen, dann dachte er völlig falsch! »Das ist dein Plan? Meine Familie in die Sache hineinziehen, um die Sache noch komplizierter zu machen? Da halte ich mich einmal an deine Regeln und bekomm dafür mehrfach was auf die Fresse? Danke für Nichts, Mount!«, ließ ich meine Wut weiterhin an ihm aus und lief kreuz und quer durch mein Zimmer.Gleich nachdem Debbie und Mason mich wieder alleine mit meiner Mutter gelassen hatten, nahm sie mich direkt ins Kreuzverhör und wollte natürlich wissen, worauf sie sich eingelassen hatte. Da mir keine andere Wahl übrig blieb, klärte ich sie darüber auf und durfte mir hinterher anhören, dass ich mich auf eine echt komplizierte Sache eingelassen und es hätte beenden sollen, nachdem ich seine ganze Familie in Portsmouth kennenlernten. Somit hatte nicht er mir die Sache erschwert, sondern ich mir.
»Deine Wortwahl heute ist echt gewagt, darling.«, nahm er meinen kleinen Wutanfall nicht ernst und lachte sich darüber wohl schlapp, wenn er sich auf stumm schaltete. »Wenn ich ehrlich sein darf, hab ich das gar nicht geplant. Da du sonst immer bei Ben abhängst, habe ich gedacht, dass du auch heute bei ihm bist. Die eine Woche, in der ihr euch nicht zu Gesicht bekommen habt, muss sich wohl schrecklich angefühlt haben, nicht?«
»Für wie dämlich hältst du mich eigentlich? Glaubst du ernsthaft, dass ich dir den Mist glaube?«, entgegnete ich ihm und stöhnte laut auf. »Du bringst mich noch ins Grab! Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie es für mich war, meiner Mutter alles zu erklären? Moment mal! Nein, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Deinen Eltern hast du noch nichts erzählt, weil du in ihren Augen weiterhin der Sohn bleiben möchtest, der ihnen nicht aus Verzweiflung eine Fremde als seine Freundin vorstellt!«, griff ich ihn an und kümmerte mich gerade kaum um seine blöden Gefühle. »Die Freundin deines Freundes.«
»Zwischen dir und Ben war zu dem Zeitpunkt nichts. Deshalb habe ich nichts getan, wofür ich mich jetzt schlecht fühlen sollte.«, erwiderte er in einem ruhigen Ton und wusste anscheinend sehr gut, wie sehr er mich um den Verstand brachte.
»Du wusstest, dass ich auf ihn gestanden habe!«
»Hab ich das auch wirklich? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du es auch nur mit einem Wort erwähnt hast. Es steht wohl Aussage gegen Aussage–«
»Halt die Schnauze und fick dich ins Knie!«, unterbrach ich ihn und ballte meine Hand zu einer Faust, als ich es aussprach. »Ich bin es leid, dass du mich ständig als die Dumme siehst und meine Gutherzigkeit ausnutzt, um deinen Hintern zu schützen. Du willst aus mir eine Reaktion herausholen? Hier hast du sie und du kannst dir sicher sein, dass ich nun nach meinen Spielregeln spiele. Deine Mutter, sowie der Rest deiner Familie, hat die Wahrheit verdient und wenn du damit nicht rausrücken möchtest, dann muss ich es tun.«
»So sehr ich dir das auch glauben möchte, kann ich es einfach nicht. Deine Gutherzigkeit lässt es einfach nicht zu.«, erwiderte Mason darauf und hatte einen Unterton in der Stimme gehabt, der mich weiterhin provozierte und mich so wütend machte, dass ich sogar weinen musste.
Ich hasste es an mir.
»Du nimmst wohl echt keine Rücksicht auf die Gefühle anderer, oder?«, fragte ich ihn mit brüchiger Stimme und wischte mir die Träne aus den Augen. »Nutzt bewusst meine Gutherzigkeit aus und denkst, du hättest gewonnen. Hat Chloe dich so sehr gebrochen, dass du dich wie das letzte Arschloch verhalten musst?«, fragte ich ihn und erwähnte mit Absicht Chloe.
Daraufhin blieb er still.
»Da haben wir auch schon die Ursache für dein egoistisches Verhalten.«, lachte ich auf. »Und das ist der Grund, weshalb ich dich nicht ausstehen kann!«, teilte ich meine Gefühle für ihn mit und wollte ihn durch das Telefon einfach erwürgen. »Belassen wir es einfach dabei, dass ich dich nicht leiden kann, du ein egoistisches Arschloch bist und ich auf jedenfall zurückschlagen werde. Sei mit deiner Familie gegen Sieben hier und keine Minute später. Meine Nonna ist hier und hasst Unpünktlichkeit.«, ließ ich ihn wissen und seufzte anschließend.
»Geneviev, lass uns das–«
»Nein. Du machst jetzt keinen Rückzieher! Du willst spielen? Dann spielen wir. Aber jeder nach seinen eigenen Regeln. Bye.«, verabschiedete ich mich bei ihm und legte auf.
Ich starrte mein Handy für einen kleinen Augenblick an bis die Wut wieder einmal in mir stieg und ich das Handy mit all meiner Kraft auf mein Bett warf und es mich kaum bis gar nicht kümmerte, dass es hinterher auf dem Boden lag.
Ich stand mitten in meinem Zimmer und vergoss tatsächlich Tränen für einen Kerl, der es noch nicht einmal verdient hatte. Hätte ich auch nur gewusst, dass die Sache so einen Lauf nehmen würde, hätte ich mich nie auf das Bierpong Spiel gegen ihn eingelassen und wär hier jetzt bei Ben, dem ich sehr viele Sachen verschweigen musste.Er hatte es nicht verdient und obwohl ich Mason nicht leiden konnte, wollte ich die Freundschaft zwischen ihnen ruinieren.
»Hey, Genne. Darf ich reinkommen?«, klopfte Ludovica an meine Tür und schenkte mir ein schwaches Lächeln.
»Klar.«, nickte ich und wischte mir schnell die Tränen weg.
»Willst du mir erzählen, was los ist? Ich hab dich mit ihm streiten hören und ich denke, dass es jeder im Haus getan hat.«, ließ sie mich wissen und schloss die Tür hinter sich, bevor sie sich auf meinen Bett setzte.
»Er ist ein Arschloch.«, sagte ich und fuhr mir durch meine Haare. »Er nutzt meine Gutherzigkeit für seine Zwecke aus und ich habe echt keine Lust meine Kraft für sowas zu verschwenden. Aber er löst in mir etwas aus, was ich bis heute nicht verstehe.«, gestand ich meiner Schwester und ließ mich neben sie fallen. »Es scheint ihn wohl Null zu interessieren, dass ich mit Ben zusammen bin und mich schlecht fühle, ihm so viel zu verheimlichen. Natürlich könnte ich ihm alles erzählen, aber ich will nicht der Grund für ihre kaputte Freundschaft sein. Und wenn das auch nur eine falsche Person mitbekommt, dauert es nicht sehr lange bis die Medien über mich herfallen. Das tun sie gerade eh schon, aber sowas ist dann eine echt krasse Sache.«, schüttete ich ihr mein Herz aus und fing wieder an zu weinen, als ich an Ben dachte.
Er hatte es am wenigsten verdient.
»Du willst es vielleicht nicht hören, aber so sucht er nach deiner Nähe.«, erwiderte Ludo daraufhin und lachte leicht. »Die Geschichte wiederholt sich, aber diesmal mit jemanden, der auf niemanden Rücksicht nimmt und genau das schüchtert dich leicht ein. Mattia wusste damals, wann genau er dich gewinnen lässt und Mason ist gerade dabei deine Grenze auszutesten.«
»Was willst du mir damit sagen, Ludo.«
»Na, was will ich damit sagen? Mason Mount steht auf die Freundin seines Freundes.«, lachte sie. »Dafür brauch ich ihn mir noch nicht einmal anschauen, Genne.«, antwortete sie und stand auf. »Und ich bin mir sicher, dass du es schon bald auch siehst. In sowas warst du echt nicht die Hellste.«, fügte sie hinzu und ließ mich mit meinen Gedanken zurück.
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𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡
Fanfictionin der Mason Mount Geneviev dazu überlistet, ihn für ein Wochenende nach Portsmouth zu begleiten, um seiner Familie zu zeigen, dass er nicht länger seiner Ex-Freundin hinterher trauert. Im Glauben, dass es sich hierbei nur um ein Wochenende handelt...