76 I'M BREAKING UP WITH YOU

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»Du möchtest das wirklich machen?«, harkte Ludovica und schaute mich mit einem verunsicherten Blick an, während ich fest überzeugt mit meinem Kopf nickte und keine andere Option in Betracht zog. »Ein bisschen hart vor einem großen Finale, nicht?«, dachte sie tatsächlich daran, wie die Nachricht ihn hinterher treffen könnte. So sehr ich ihr widersprechen wollte, fand auch ich es schon ein bisschen hart. Momentan sollte es mich wohl kaum interessieren, ob ihn die Nachricht vor dem Finale mehr traf als nach dem großen Spiel. Er sollte nur das zu spüren bekommen, was auch ich in den letzten Wochen am eigenen Leib spüren durfte. Sofern er für mich überhaupt etwas gespürt hatte, was ich momentan sehr bezweifelte – In erster Linie hätte er mich gar nicht erst betrogen, wenn ich ihm etwas bedeutete.

Trotz meinen neuen Gefühlen gegenüber ihm, hielt ich die Überbringung meiner Nachricht vor dem Spiel als nicht sehr angebracht und verlegte sie auf nach dem Spiel. Hinterher wollte ich nicht mit dem Gewissen leben, dass ich Grund für seine schlechte Performance in dem Spiel war. Ebenso wollte ich mir Kommentare ersparen, die mich tagtäglich dafür verantwortlich machten und mich selbst in zehn Jahren daran erinnerten. Dementsprechend machte ich mir damit einen Gefallen und war mir sicher, dass ich ein Spiel warten konnte.

»Gerade hat er nichts anderes verdient, aber du hast Recht.«, stimmte ich ihr zu und nahm meine Tasche aus dem Auto, bevor ich die Tür ins Schloss fallen ließ und dem Wagen absperrte. »Ich warte einfach bis nach dem Spiel. Gewinnen sie, nehme ich ihm hoffentlich ein Stück seiner Freunde. Sollten sie verlieren, dann kommt es wahrscheinlich noch besser.«, kommentierte ich und gewöhnte mich sogar sehr schnell an die Änderung.

Trotz der spontanen Änderung, bestand weiterhin der erste Teil meines Planes – Ich wollte seine Famile persönlich darüber informieren und Dinge aufklären, die bis jetzt ungeklärt und unerwähnt blieben. Seine Familie hatte ich schon in der ersten Sekunde in mein Herz geschlossen und fand es unfair, wenn ich ihnen nichts über den kleinen Pakt zwischen Mason und mir erzählte. Sie würden danach wohl ein schlechtes Bild von mit bekommen, was ich in dieser Situation tatsächlich bevorzugte, als mit einer bestehenden Lüge einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

In den letzten Wochen hatte ich mir wirkloch sehr viele Gedanken gemacht. Darüber, was ich nun machen sollte. Meinen Master hatte ich und obwohl ich die Zusammenarbeit mit Blake beim BBC genoss, wollte ich dort keinen Vertrag annehmen. Plötzlich schien die Lust an meinem Leben in London erloschen zu sein und der Drang, in einer anderen Stadt ein neues Leben zu starten, wuchs mit jeder Sekunde immer mehr. Spontanität gefiel mir nicht sehr oft und es war mir viel lieber, wenn ich Dinge im Voraus planen konnte.

Doch die Entscheidung, das Londoner Stadtleben hinter mich zu lassen und in Woking zu wohnen, kam sehr spontan für mich. Somit gab ich meine neue Wohnung in Woking auf und entschied mich zu einer Zusammenarbeit mit Lando und McLaren. So sehr verdarb mir mein noch nicht Ex die Stadt, die ich einst in den höchsten Tönen gelobt hatte.

Ob meine Familie die Entscheidung gefiel? Während Lando sich darüber freute, mich endlich bei McLaren zu haben, waren unsere Mütter nicht wirklich erfreut über meine Entscheidung. Sie verstanden, dass ich dringend nach einer Veränderung suchte. Doch sie glaubten nicht daran, dass ein Wechsel in eine andere Stadt bei meinem Heilungsprozess helfen würde. Giovanni teilte ihre Meinung, hielt sich aber bei den Diskussionen zurück und sagte nur, dass es meine Entscheidung war und wenn ich einen Umzug für sinnvoll fand, dann sollte ich es machen. Und die Reaktion von Ludovica hätte ich mir denken können – Sie unterstützte mich dabei.

Ludovica gehörte zu den Menschen, die mit einem gemeinsam Lachen und auch Weinen konnte. Wenn einer ihrer Freundinnen sich schlecht fühlten und sie ab einem Moment ihren Tiefpunkt erreichten, weinte sie für sie. So war es auch, als ich nach Chloes Besuch sofort zu ihr nach Hause fuhr und mich in ihren Armen ausweinte. Sie war sichtlich enttäuscht von Mason und konnte sich nach dem Wochenende bei seinen Eltern nicht vorstellen, dass er mich betrügen könnte. Giovanni hingegend reagiert darauf rasend und stand kurz davor zum Trainingszentrum zu fahren – Er hätte es tatsächlich getan, wenn Mum ihm nicht seine Schlüssel genommen hatte und hinterher versteckte. Aber da ich auch nicht wollte, dass er, Lando oder auch Ludo ihm schrieben, blieben sie alle still und warteten nur auf meinen nächsten Schritt.

𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt