64 PARTY POPPER

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Ich fühlte mich schrecklich als ich merkte, dass ich meine Sorgen für eine Nacht nicht einmal Zuhause lassen und mich amüsieren konnte. Meine Mundwinkel taten schon dermaßen vom falsch Lächeln weh, dass ich irgendwann meinen Becher vor leinem Mund hielt und Gespräche mied, die nicht mit meinen Freunden waren. Es kam sogar schon soweit, dass ich eine Stunde vor Mitternacht nach Hause wollte, um die Stimmung nicht weiter runterzuziehen. Sah ich zu meinen Freundinnen, erwischte ich sie immer dabei, wie sehr sie die Zeit hier genossen. Selbst Blake, der heute zum ersten Mal alle überhaupt kennenlernte und sich gleichzeitig seinen Kindheitstraum erfüllen ließ, amüsierte sich und schaltete den ganzen Stress ab, den wir die Woche über auf der Arbeit hatten.

Wenn ich mal alleine stand, blickte ich immer wieder auf mein Handy und lernte nicht aus meinen Fehlern. Immer wieder öffnete ich die Instagram App, sah in die Kommentare und stellte mir selbst die Frage, ob ich wirklich ein schlechter Mensch bin wie viele mir in den Kommentaren unterstellten.

Seit ich immer häufiger mit Lando gesehen wurde, tauchten hin und wieder ein paar ekelhafte Kommentare, die mich zu dem Zeitpunkt nicht wirklich getroffen hatten – Seit ein paar Tagen nun kursierten Fotos mit Mason und mir, worauf ich mehr zu erkennen war als vorher. Was gleich bedeutete, dass die Kommentare unter meinen Bildern mit ekelhaften Bemerkungen häuften. Sicherlich schrieben hauptsächlich kleine Mädchen oder Teenagerinnen diese Kommentare, die sich Hals über Kopf in einen für sie unerreichbaren Typen verknallt hatten. Natürlich würde ich nur Mason's Ego pushen, wenn ich ihm davon erzählte.

Die Kommentare häuften sich mit jeder Sekunde, weshalb mir das Löschen der schlimmsten Kommentare sehr schwer fiel. Selbst das Privatstellen meines Accounts half nicht mehr.

»Sorry! Ich muss mal eben zur Toilette.«, entschuldigte ich mich direkt als Grace und Blake sich zu mir stellten. Schnell quetschte ich mich an ihnen vorbei, lief zum Badezimmee und sperrte mich im Bad ein, bevor ich mein Gesicht in meine Hände legte und mit dem Weinen begann. Alles was sich in den letzten Tagen angestaut hatte, ließ ich im Bad heraus. Beruhigen tat ich mich erst, als es ein paar Mal an der Tür klopfte. »Bin gleich soweit!«, rief ich und wischte mir mit einem Tuch die Tränen trocken.

Bevor ich mich überhaupt bereit fühlte, öffnete sixh die Tür. Sekunden später stand Blake im Badezimmer und sah mir ins Gesicht. »Ich wusste, dass du irgendwas hast!«

»Ich hab nichts.«, verneinte ich weiter, obwohl es ziemlich offensichtlich war. Kaum wollte ich mich zu einem Lächeln zwingen, der sich für ein paar Millisekunden zeigen ließ bis ich meine Mundwinkel nicht mehr oben halten konnte und einfach vor jemandem weinte, den ich höchstens eine Woche kannte.

»Äh, soll ich Grace holen?«, fragte er mich sichtlich überfordert und wusste nicht, was er mit mir machen sollte. Sofort schüttelte ich den Kopf und wischte mir erneut die Tränen aus den Augen. »Bitte hol nicht Grace.«, sagte ich mit brüchiger Stimme und zog meine Nase hoch. »Ich brauchte nur einen Moment für mich.«

»Ich bin ein sehr guter Beobachter, Genne. Dir geht es schon beschissen als ich dich kennengelernt habe. Soll ich einen deiner anderen Freundinnen holen oder deinen Freund?«

»Nein, und Mason ist nur ein Freund.«, betonte ich und seufzte anschließend. »Ich komme schon klar.«

»Ja klar und ich bin Cristiano Ronaldo.«, glaubte er mir kein Wort und setzte sich neben mich auf den Badewannenrand. »Wenn du willst, kannst du auch mit mir reden. Ich bin nicht nur ein guter Beobachter, sondern auch ein guter Zuhörer. Zumindest haben meine Ex Freundinnen das immee behauptet.«, schmunzelte er und stupste meine Schulter mit seiner an. »So ein Angebot bekommt nicht jeder, den ich gerade ebend mal kennenlerne.«

𝐅𝐀𝐊𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄 ▷ 𝑚. 𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt