The Untamed ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]

26 ❖

Taehyung Schultern bewegten sich, als er vor sich hin kicherte. Er kniete seit einer Weile auf dem Kiesboden des Jeon Clan Anwesens als Bestrafung, dass er Namjoon angegriffen hatte. Anfangs fand er die Strafe ätzend und öde, aber nach einer Zeit fand er die vielen Ameisen vor sich und spielte mit ihnen mit einem Ast, den er gefunden hatte.

Er hatte den Spaß seines Lebens. Doch von hinten könnte man anhand der Bewegungen meinen, dass der Bestrafte weinte. Das war der Grund, weshalb Jungkook sich ihm näherte. Eben mit der Absicht ihn zu trösten.

„Taehyung. Da du weißt, dass du falsch lagst, warum hast du es getan?", fragte er mit erhobenem Haupt, als er zu ihm ging.

Taehyung drehte seinen Kopf zu ihm und lächelte. „Oh Jungkook. Guck mal, Jungkook. So viele Ameisen, alle schwarz. Guck mal, guck mal!"

Der andere starrte ihn perplex an und sagte ungläubig: „Dir wurde gesagt, dass du dich hinknien und reflektieren sollst. Wie kann es sein, dass du mit Ameisen spielst? So unbelehrbar." Daraufhin schwang er seinen langen Ärmel nach hinten und lief sprachlos davon.

„Aber das sind Ameisen...!", schmollte er und lächelte dann. „So niedlich.

Nach ein paar Minuten sammelte er ein paar Steine auf und warf sie spielerisch herum. Er war dermaßen fokussiert, dass er die beiden Personen nicht bemerkte, die den Weg entlangliefen. Erst, als diese neben ihm waren, schaute er überrascht zu ihnen.

Es waren Jimin und sein Vater.

„Onkel Park, was machst du denn hier?", rief er und erhob sich.

„Hinknien."

Bedrückt ließ er sich wieder auf den Boden nieder.

„Vater ist extra wegen dir in der Nacht hergereist. Später wirst du bestimmt noch von Lehrmeister Jeon angeschrien", sagte Jimin kopfschüttelnd und lief schnell seinem Vater hinterher.

Taehyung allerdings, spürte keinerlei Reue. Allein der bloße Gedanke an diesen verdammten Pfau, wollte er ihm den Hals umdrehen.

Es vergingen einige, viele weitere Minuten, er hatte sich mittlerweile in den Schneidersitz gesetzt, als Jimin plötzlich über das Gerüst des Stegs sprang und zu ihm schnellte.

„Taehyung, etwas Schreckliches ist geschehen! Jin und Namjoon werden die arrangierte Ehe auflösen!"

„Was? Er will wohl nochmal geschlagen werden? Wie kann er es wagen?"

Jimin schüttelte frustriert den Kopf. „Nein, es war mein Vater, der es angesprochen hat."

„Onkel Park?"

Er nickte.

„Wo ist Jin Hyung?"

„In seinem Zimmer vermutlich."

Taehyung verschwendete keine Zeit und rannte sofort los, um Jin zu sehen. Als er vor dem Raum seines Bruders stand, schaute durch das gekippte Fenster und entdeckte ihn mit hängenden Schultern am Tisch sitzen. Sofort bekam er Schuldgefühle. Wegen ihm hatte Jimins und Jins Vater die zukünftige Ehe zwischen ihm und Namjoon aufgehoben.

Obwohl er Namjoon nicht leiden konnte, war es deutlich zu sehen, dass Jin ihn mochte. Sonst würden die Worte des anderen ihn nicht dermaßen verletzen.

Belastend seufzte er leise. Er holte einen Talisman in Form eines Papiermännchens heraus und schickte ihn zu Jin. Das kleine Männchen verneigte sich vor diesem und machte einige lustige Posen, um ihn aufzumuntern.

„Taehyung, ich weiß, dass du es bist", sagte er lächelnd.

Er fühlte sich ertappt und wollte schnell wieder gehen, aber Jin war schneller. Er riss die Türen auf und rief nach ihm, sodass Taehyung keine andere Wahl hatte, als zu bleiben.