Die Frau war eine Marionette. Aber keine hirnlose wie diese nutzenlosen Puppen mit den roten Rissen, sondern so mit einem eigenen Bewusstsein wie Eunwoo...
Taehyung lief nachdenklich zurück zu den Jugendlichen, die in der Zeit darüber geredet hatten, wie unheimlich die alte Frau war.
„Ich bräuchte etwas Hilfe. Irgendwelche Freiwillige?", fragte er in die Runde.
Soobin lächelte und trat beinahe aufgeregt nach vorne. „Ich! Hyung, ich kann helfen."
Er nickte zufrieden. „Danke, Soobin-ah. Was den Rest von euch betrifft... Die, die vergiftet wurden, sollten sich möglichst nicht bewegen. Erst, wenn ich es euch sage, verstanden?"
Die Betroffenen nickte eifrig, woraufhin Taehyung Soobin aus dem Stauraum mitnahm und sich auf die Suche nach der Küche machte, nach der er die alte Frau gefragt hatte. Diese befand sich nicht nur im hinteren Teil des Ladens, sondern eigentlich sogar in einem separaten Gebäude, das hinter dem Laden stand.
Yeonjun, der bei der Schleimerei Soobins komisch das Gesicht verzog, hatte den beiden gefolgt. Während die beiden sich die Küche genauestens anguckten und Taehyung nach etwas Brauchbarem suchte, verzog Yeonjun das Gesicht noch mehr bei dem Anblick.
Die Küche war in einem scheußlichen Zustand. Tongeschirr stand überall übereinandergestapelt und verstreut. Dichte Spinnenweben zogen sich über alle Möbelstücke, als hätte hier jemand seit Jahrhunderten nicht mehr aufgeräumt.
„Was tut ihr hier, statt nach einem Gegenmittel zu suchen?", fragte Yeonjun und hielt sich dabei den Arm vor Nase und Mund.
Ohne sich zu ihm umzudrehen, sagte Taehyung, während er die Deckel eines Fasses öffnete: „Oh, woher hast du gewusst, dass ich dich sowieso herüberrufen wollte?"
Es befand sich Reis in dem Fass. Genau das, nach was Taehyung gesucht hatte.
„Ich bin nicht hier, um zu helfen! Hat hier jemand irgendwen umgebracht und vergessen zu verbuddeln?", rief Yeonjun quengelnd.
Taehyung seufzte. Wieso war Yeonjun nicht wenigstens ein Prozent wie Soobin? Dieser stand brav neben ihm und sah ihm aufmerksam zu, als würde er alles von ihm lernen wollen.
„Hör mir mal zu, Fräulein Kim. Wenn du schon hier bist, solltest du uns gleich helfen. Wenn nicht, dann geh bitte zurück und setz dich zu den anderen Vergifteten. Wenn du dich weiter so aufregst, wird das Gift noch schneller dein Herz erreichen."
Er starrte ihn fassungslos an und gleichzeitig wanderten seine Augen immer wieder zu Soobin, als wäre es ihm peinlich, wie Taehyung ihn vor dem anderen behandelte. „Wen nennst du hier F-Fräulein Kim?!"
Kopfschüttelnd wandte sich Taehyung wieder ab und nahm sich die Gewürze in einem kleinen Korb genauer unter die Lupe. Glücklicherweise schienen die Chilis noch essbar zu sein. Das würde reichen.
„Soobin, geh und hol mir etwas Wasser."
Dieser nickte. „Verstanden."
„Was bringt es hier sauber zu machen? Du wirst sowieso nicht kochen", presste Yeonjun hervor.
„Genau das werde ich tun. Du, geh den Staub wegmachen. Du musste sowieso für die Zukunft lernen, eine gute Ehefrau zu werden."
Yeonjun öffnete bereits den Mund, um etwas vor Empörung zu erwidern, doch kein Wort kam heraus, als er merkte, dass Soobin mit einem Eimer Wasser zurückgekommen war. Er räusperte sich stattdessen, schluckte seinen Stolz herunter und begann tatsächlich damit aufzuräumen.
Taehyung war selbst ein wenig überrascht. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sein Neffe bleiben würde.
Schulterzuckend entschied er sich nicht weiter darüber nachzudenken und sich seinem Reisbrei zu widmen, den er kochen wollte.
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The Untamed ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]
Fanfiction❖ 𝐁𝐓𝐒 𝐦𝐞𝐞𝐭𝐬 𝐓𝐡𝐞 𝐔𝐧𝐭𝐚𝐦𝐞𝐝 ❖ »Ich habe dich einmal als meinen Seelenverwandten in dieser Welt gesehen.« »Ich bin es immer noch.« Kim Taehyung und Jeon Jungkook, zwei talentierte Schüler von respektierten Clans, treffen sich während ei...