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Einige der Jugendlichen zögerten immer noch hinauszugehen, weshalb Beomgyu mit erhobener Augenbraue fragte: „Geht ihr nicht? Wollt ihr noch länger hier blieben?"

Einer der Jungen streckte den Hals heraus. „Draußen wandern so viele wilde Marionetten herum. Du willst, dass wir rausgehen, um zu sterben...?"

Eunwoo blickte sich in der Gruppe um und wandte sich dann an Taehyung. „Hyung, ich werde gegen sie kämpfen."

Taehyung nickte und warf ihm sein Schwert zu, das er problemlos auffing, woraufhin er sich sogleich nach draußen beging.

Die jungen Kultivierenden wussten immer noch nicht so recht, wie sie auf den Yiling Patriarchen und den Geistergeneral reagieren sollten. Da sie jedoch verstanden, dass die beiden ihnen in diesem Moment helfen wollten, blieben sie ruhig.

„Wir sollten da rausgehen und helfen. Wenn die Marionetten hier reinkommen, werden wir in der Falle stecken", sagte Soobin zu Beomgyu, der zustimmend nickte.

Daraufhin waren die Jugendlichen endlich bereit hinauszugehen, doch bevor sie den Ausgang erreichten, flog Eunwoo plötzlich wieder hinein und landete vor ihnen auf dem Boden. Dies erschreckte sie so sehr, dass sie zurückgewichen und instinktiv begannen zu schreien.

Taehyung sah ihn verwirrt an. „Eunwoo, was ist passiert?"

Dieser erhob sich und hielt seinen Arm fest, auf den er etwas unsanft gelandet war. „Mir geht es gut."

„Yeonjun, komm hierher", ertönte dann auf einmal Jimins Stimme.

„Onkel!"

Nun verstand Taehyung auch, warum Eunwoo sich nicht getraut hatte, zurückzukämpfen.

„Eunwoo, du solltest, erst einmal hier drinnen bleiben", sagte Taehyung, der verstehend nickte.

Anschließend gingen sie alle zum Ausgang und blieben dort zunächst stehen, um nachzusehen, wer sie wirklich erwartete.

Aus dem dunklen Wald hinter kam langsam eine Gruppe von Kultivierenden aus verschiedenen Clans, die Uniformen in verschiedenen Farben trugen. Die Gruppe wurde immer größer. Schätzungsweise waren es fast zweitausend.

Als die Jungen realisierten, dass ihre Familien gekommen waren, strahlten sie auf und stürzten aus der Höhle heraus. Jeder von ihnen rief erfreut nach ihren Familienangehörigen und ließen sich herzlich umarmen.

Ein Halbkreis, unterteilt in die verschiedenen Clans, umgab die Höhle.

Jungkook lief mit den Jugendlichen des Jeon Clans zu seinem Onkel, der ebenfalls erschienen war. Die Jungen verbeugten sich vor ihm und stellten sich brav hinter ihren Leister. Jungkook tat ihnen das Erstere gleich, um seinen Respekt zu zeigen, aber machte keine Anstalten sich zu ihnen zu stellen.

Sein Onkel streckte seine Hand aus. „Jungkook."

Als dieser nicht zu ihm kam, sondern lediglich auf der Stelle stehenblieb und den Blick etwas senkte, verstand er. Nachdem er wegen des Schwertgeists ins Koma gefallen war und sich in der ganzen Zeit erholen musste, hatte er nicht sofort von den Dingen gehört, die man sich momentan über den zweiten jungen Meister des Jeon Clans erzählte. Aber nun, wo sein Neffe sich vor ihm weigerte, an seine Seite zu kommen, wusste er seine Antwort.

Taehyung seufzte und lief langsam vor die vielen Clans, die sich versammelt hatten, bis er neben Jungkook zum Stehen kam. Es war das erste Mal, seit der Schlacht vor sechszehn Jahren in der Nachtlosen Stadt, dass er mit ihnen allen konfrontiert wurde. Er konnte genau die Angst und den Hass spüren, die diese Menschen gegenüber ihm empfanden.

The Untamed ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt