- Kapitel 38 -

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Es vergeht eine gefühlte Ewigkeit, bis ein Motorengeräusch am Anfang der Straße erklingt. Immer lauter und schneller nähert sich das Brummen, bis Luke’s schwarzes Auto auf dem Gehweg zum Stehen kommt und die hellen Lichter erlischen.

Der in schwarz gekleidete Junge steigt aus dem Auto, kommt in einer stoischen Ruhe auf mich zugelaufen. Über seinen Kopf hat er die Kapuze seines Hoodies gezogen. „Was machst du denn mitten in der Nacht alleine hier draußen, hm?“ Seine Stimme klingt besorgt, während er sich mir vorsichtig nähert. Mit verschleierten Blick folge ich seiner Bewegung.

Während er mich eindringlich mustert, geht er vor mir in die Hocke. Seine warmen Hände hüllen mich ein, als er mit diesen meine unverhüllten Oberarme berührt. „Du hast ja kaum was an..wie lange sitzt du denn schon hier? Du bist eiskalt, Amalia.“ Behutsam umfasst er mein tränenübergossenes Gesicht mit seinen Händen, wischt mir ein paar Tränen weg.

„Seitdem ich dich angerufen habe. Ich glaube..dich dachte..er ist hier, Luke!“, erkläre ich ihm, schluchze einmal laut auf. „Heyy shh..ich bin mir sicher, Jason ist im Gefängnis. Wir gehen jetzt erstmal rein, sonst wirst du noch krank.“ Mit einer verneinenden Bewegung senke ich meinen Kopf gegen seine Brust.

„Ich will nicht rein. Ich habe solche Angst..“, hauch ich mit zitternder Stimme, vergrabe meine Finger in dem weichen Stoff seines Pullovers und atme seinen Duft ein, der wie ein Beruhigungsmittel auf mich wirkt.

„Ich bin da. Es wird nichts passieren, versprochen. Komm..“ Er nimmt meine Hände in seine, steht auf und zieht mich sanft mit nach oben. Ohne Hektik greift nah den Schlüsseln in meiner Hand, läuft die wenigen Schritte zur Haustür und schließt sie auf. Zögernd stehe ich da, verschränke die Arme vor der Brust und richte meinen Blick beschämt nach unten, als das Licht vom Hausflur uns entgegen scheint.

Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass es mir gerade nicht peinlich ist so vor Luke zu stehen. Verheult in einem kurzen Schlafanzug, der aus einem samtigen Trägertop und einer kurzen Hose mit Spitzensaum besteht. Ich fühle mich nackt, mehr als das. Nun sieht Luke nicht nur die Narben an meinen Armen, sondern auch die an meinen Oberschenkeln.

Während mir die Röte ins Gesicht steigt senke ich den Blick auf meine nackten Füße. Ich wage es erst wieder, meinen Kopf anzuheben, als ein großes Schuhpaar mir gegenüber tritt und sich zwei Arme beschützend um mich legen. „Wir gehen jetzt rein, keine Wiederrede. Hier draußen ist es viel zu kalt.“ Mit zwei Finger hebt er mein Kinn an, fordert mich sanft auf, ihn anzusehen.

Mit hochgezogenem Mundwinkel kommt Luke mir langsam näher, drückt mir schließlich einen federleichten Kuss auf meine erhitzten Lippen. „Drinnen bekommst du mehr davon.“ Grinsend ergreift er meine Hand, zieht mich mit sich in das Innere unseres Hauses. Perplex folge ich ihm und weiche nicht von seiner Seite, als er mit mir den Flur entlang läuft. „Wo meinst du denn Jason gesehen zu haben?“, fragt er nun, während er sich flüchtig im Wohnzimmer umsieht. „Hier“, antworte ich ihm, zeige auf die Couch. Die Decke, in die ich mich am Abend eingehüllt habe liegt unverändert da. Auch die Coladose steht noch auf dem Tisch, ebenso das Holzbrett, auf welchem die Tiefkühlpizza lag.

„Und in meinem Zimmer.“, füge ich hinzu, drücke mich dicht an ihn heran. „Hast du ihn da zuletzt gesehen?“ Zögerlich nicke ich, erinnere mich zurück. Ich habe Jason zuerst im Wohnzimmer gesehen. Dann bin ich in mein Zimmer gerannt, habe die Tür hinter mir verschlossen. Moment, ich hatte die Tür abgeschlossen! Er konnte gar nicht einfach so reinkommen. Das wäre nicht möglich gewesen!

„Dann schau ich da mal nach. Willst du mit?“ „Ja“, sage ich leise, denn ich will jetzt nicht alleine sein. Ich will ihn am liebsten nicht mehr loslassen. Ich bin so froh, dass Luke jetzt da ist. Seitdem er hier ist hat sich mein Puls wieder in seinen Normalzustand zurückversetzt. Auch fühle ich mich etwas sicherer weil ich weiß, dass er da ist. Und das er mich beschützt, sollte etwas passieren.

Wir gehen hoch in mein Zimmer. Wie ich bereits erwartet habe, finden wir dort nichts. Nicht einmal eine Spur davon, dass hier jemand außer ich gewesen sein könnte. „Keine Monster unter dem Bett oder im Bett. Im Kleiderschrank versteckt sich auch niemand. An den Fenstern sind auch keine Einbruchspuren sichtbar.“, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen kommt Luke auf mich zu, legt die Hände vorsichtig an meine Hüfte, während ich mit verschränkten Armen vor ihm stehe.

„Tut mir leid..“, sage ich gekränkt, spüre wie sich meine Augen erneut mit Tränen füllen. Luke muss mich für komplett bescheuert halten. Mitten in der Nacht wecke ich ihn, zitiere ihn her wegen Nichts. Nur weil ich wieder einmal einen von vielen bedeutungslosen Alpträumen hatte. Weil mein Verstand, meine Psyche allmählich nicht mehr eins sind mit mir.

„Es gibt nichts, wofür du dich zu entschuldigen brauchst.“ Tröstend legt Luke eine Hand an meine Wange, drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Seine Nähe gibt vermittelt mir ein gutes, sicheres Gefühl. Er verurteilt mich nicht. Und dafür bin ich ihn wirklich dankbar. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Das geht die ganze Zeit schon so. Immer, wenn ich hier alleine bin sehe ich ihn irgendwo.“ Ich kann es nicht zurückhalten, schluchze laut auf. Spüre den Schmerz, der sich in mir breit macht. Gequält ringe ich nach Luft, während die Tränen mich ersticken wollen. Doch es tut auch gut, meine Sorgen, meinen Frust einfach rauszulassen. Viel zu Lange habe ich alles herunter geschluckt. Doch bei Luke habe ich gelernt das es okay ist, auch mal schwach zu sein. Er ist für mich da, wenn es mir schlecht geht, nimmt mich in den Arm und redet mit mir. Wenn es mir mal gut geht, fühle ich mich durch Luke nochmal umso besser. Wie macht er das nur?

„Das kriegen wir wieder hin, versprochen. Du hast durch ihn ein Trauma erlebt. Es ist ganz normal, dass deine Psyche jetzt so reagiert. Du konntest es noch nicht verarbeiten, wie auch..“ Luke zieht mich in seine Arme, streicht behutsam über meinen Rücken. Seine Worte klingen irgendwie logisch, aber sie beunruhigen mich auch. Jason hat seine Narben auf mir hinterlassen, keine Frage. Das hat er physisch wie psychisch. Die Frage ist nur, wie ich das wieder hinbekommen soll? Werde ich je wieder ein normales Leben führen können? Oder wird es noch schlimmer? Drehe ich allmählich durch?

„Bin ich verrückt, Luke?“, spreche ich meine größte Angst aus. Auch wenn es mir unangenehm ist, ihn das zu fragen. Aber ich habe das Gefühl Luke ist der Einzige, der mich versteht. 

„Ich kann dir versichern, das bist du nicht.“, antwortet er mir mit ruhiger Stimme, haucht mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Komm, ich mach dir einen Tee. Danach gehen wir ins Bett, damit du noch genügend Schlaf bekommst, ja?“ „Wir?“, wiederhole ich mit großen Augen, blicke zu ihm auf. „Ja wir, Amalia. Glaubst du ich lasse dich in diesem Zustand alleine?“

Lächelnd ergreift er meine Hand, geht mit mir runter in die Küche. Gegen die Küchenzeile gelehnt beobachte ich Luke, während er den Wasserkocher auffüllt und ihn anschließend auf die Station zurück stellt, wo er leise zu pfeifen beginnt.

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, als Luke sich in den Schränken auf die Suche nach einem Tee macht. Wenig später wird er fündig, zieht einen Teebeutel aus einer Schachtel und hängt ihn in eine Tasse, die er ebenfalls dem Schrank entnommen hat.

„Baldrian ist immer gut.“, grinst er und kommt auf mich zu, stellt sich dicht vor mich. Während unsere Nasenspitzen sich berühren überbrücke ich die letzten Zentimeter und lege meine Lippen auf seine. Lasse mich von dem Strudel der Gefühle mitreisen, den er in mir entfacht. Ich kann es mir nicht verkneifen zu lächeln, als Luke’s Hände meinen Rücken entlang herunter zu meinem Po wandern.

Er schiebt seine warmen, leicht rauen Hände unter meine Pobacken und mit einem Ruck befinde ich mich auf der Küchenzeile. Grinsend lasse ich mich zu diesem leidenschaftlichen Kuss verleiten, seufze wohlig auf, als Luke meine Halsbeuge sanft zu küssen beginnt. Jedoch entgeht mir sein Blick nicht, welcher meinen Oberkörper entlang nach unten wandert bis er schließlich meine Oberschenkel fixiert.

Ich schlucke vor Aufregung. Scheiße! Vom einen auf den anderen Moment macht sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Meine Kehle schnürt mir die Luft ab, als würde ich ersticken. In der Scham, in meiner Angst.

Ohne etwas zu sagen legt er die Hände auf meine Oberschenkel, tastet mit den Fingern meine vernarbte Haut ab.

„Ich..“, fange ich an, breche jedoch im nächsten Moment wieder ab. Falle in eine Starre, als Luke vorsichtig meine Handgelenke umdreht und auch an dieser Stelle meine Wunden offenbart.

„Ich will nicht, dass du das siehst.“, sage ich mit belegter Stimme, versuche meine Handgelenke mit einem beschämten Gefühl wieder umzudrehen. Doch Luke’s sanfter Griff hindert mich daran das zu tun. Am liebsten würde ich jetzt im Boden versinken oder mich in Luft auflösen. So unangenehm ist mir diese Situation gerade.

Wieder bekomme ich keine Antwort von ihm. Stattdessen sind es nur seine Hände die mit mir kommunizieren während Luke mit ihnen die Narben an meinen Handgelenken berührt. Was er wohl gerade denkt? Er muss denken, dass ich jetzt komplett den Verstand verloren habe.

Perplex schaue ich ihm zu, wie er eine Hand zu seinem Mund führt und sanfte Küsse auf meiner rauen Haut verteilt. „Was machst du da?“, frage ich kleinlaut. Verwundert schaue ich dabei zu, als Luke auch meine Linke ergreift, sie zu seinem Mund führt und mit Küssen bedeckt. Mit dieser Reaktion von ihm hätte ich nicht gerechnet, es fühlt sich komisch an.

„Du bist schön so wie du bist, Amalia. Mit deiner Geschichte, mit deiner Vergangenheit und mit deinen Narben. Das muss dir nicht peinlich sein“, haucht er mir mit belegter Stimme entgegen, legt die Lippen wieder auf meine. Zögerlich erwidere ich den Kuss. Genieße es wie meine Lippen sich an seine schmiegen. Als wären sie füreinander geschaffen.

Wie schafft er es nur jedes Mal, mir meine Ängste zu nehmen? Meine Sorgen wegzuküssen, bis sie fliehend das Weite suchen. Als unsere Lippen sich wieder trennen durchbohrt Luke mich mit einem eindringlichen Blick, fixiert mein Augenpaar mit seinem. Und wieder einmal vermitteln seine Augen mir dieses unbeschreibliche Gefühl von Vertrauen, von Sicherheit.

Als könnte uns niemand trennen. Als wären wir gemeinsam stark genug, um all die Zweifel und den Schmerz verschwinden zu lassen. Mit einem Lächeln auf den Lippen stützt Luke sich neben mir ab, dann beugt er sich langsam herunter und ich kann meinen Augen nicht trauen, als seine Lippen auf meinen Oberschenkeln liegen um mich auch dort zu küssen.

„Luke..“, grinse ich peinlich berührt und fahre mit meiner Hand durch seine schwarzen Locken. Es fühlt sich komisch an. Die Haut an meinen Oberschenkeln war bisher dafür da, um meinen inneren Schmerz zu bekämpfen. Den Durst nach noch größeren Schmerzen zu stillen. Ich fügte mir die Wunden zu, um meine Traurigkeit und meine Wut für einen Moment vergessen zu können. Mein Schmerzen waren für immer auf meiner Haut gezeichnet.

Sie war nicht darauf vorbereitet, die Liebe auf ihr zu spüren. Seufzend beobachte ich die weichen Lippen, als sie über meine vernarbte Haut gleiten und sie liebkosen. Ohne das ich es kontrollieren kann macht sich eine Gänsehaut auf meiner Haut breit. Nicht nur auf meinen Armen, sondern auch genau da, wo Luke gerade ist.

Er hält für einen Moment inne, dann küsst er auch das andere Bein. Auch seine Hände kommen zum Einsatz, sie streichen immer wieder meine Beine entlang. Herunter bis zu meinem Fußknöchel und wieder rauf bis zu meiner Hüfte. Das der Wasserkocher seine Arbeit längst getan hat, ignorieren wir beide. Ebenso wie alles andere um uns herum. Ich fühle mich viel zu überwältigt von der unerwarteten Serotonin Dosis, die sich gerade rauschend schnell in meinen Kreislauf ausbreitet. Mit geschlossenen Lippen entkomme ich meiner kleinen Welt, fühle mich wie in einer anderen Welt. Meine Aufregung versuche ich zu kaschieren, indem ich an meiner Unterlippe herumknabbere.

„Deine Wunden sind frisch..wenige Tage alt, nicht wahr?“, seufzend lässt Luke von ihnen ab, betrachtet mich nun wieder auf Augenhöhe. Seine Lippen verformen sich zu einem verstimmten Strich, während seine Hände mein Gesicht umfassen.

Zögernd nicke ich, bringe ein kleinlautes „Ja“ heraus. „Es tut mir so leid, ich bin so ein Idiot. Dir ging es doch gut bei mir, oder? Ich hätte dich nie rausschmeißen dürfen. Hätte ich geahnt welchen Schaden ich dir damit zufüge Amalia, ich-„ „Hör auf“, unterbreche ich ihn. „Es ist nicht deine Schuld. Früher oder später hätten meine Dämonen mich eingeholt.“

Und sie werden es wieder tun, sollte dieser Höhenflug mit Luke je ein Ende haben. Denn um eines bin ich sicher. Ich werde tief fallen und mit einem harten Aufprall auf dem Boden aufkommen. Ob ich es dann nochmal nach oben schaffe, weiß ich nicht. Ich brauche Luke. Mehr, als ich es mir selber eingestehen möchte. Durch ihn fühle ich mich gut. Mir geht es besser. Ich kann meine Sorgen vergessen. Meine Selbstverletzung kann das nur für einen kurzen Moment. Wunden heilen, körperliche Schmerzen vergehen. Doch der seelische bleibt.

Luke’s Gegenwart hingegen legt sich dabei wie ein großes Pflaster auf meine gebrochene Seele.

„Du bist nicht alleine, bitte vergiss das nie. Ja?“ behutsam streicht er über meine Wange um mich im nächsten Moment sanft zu küssen. „Ich meine das ernst, Amalia. Du bist nicht die Erste und auch nicht die Letzte, der so etwas passiert ist. Und erst recht bist du nicht die Einzige. Es gibt Selbsthilfegruppen, gute Therapeuten und Ärzte. Und mich. Ich begleite dich, wenn du das möchtest. Ich will dir helfen. Das Letzte was ich möchte ist, dass du so etwas nochmal tust.“

„Ich will zu keiner Therapie. Ich bin nicht krank.“, antworte ich stur, verschränke die Arme vor der Brust und spüre diese unangenehme Hitze in meinen Wangen. „Das habe ich auch nie behauptet.“ Seufzend lässt er kurz den Kopf hängen, dann richtet er den Blick wieder besorgt in meine Augen. „Willst du mir etwa weiß machen das es vollkommen in Ordnung ist, dass ein sechzenjähriges Mädchen beide Oberschenkel und die Unterarme voller Narben hat? Das ist es nämlich nicht, Amalia.“

Gleichgültig zucke ich mit der Schulter. „Ich kenne nur den Schmerz. Er ist meine einzige Möglichkeit, all dem zu entfliehen.“, sage ich mit resignierter Stimme. Der Schmerz ist mir bisher immer treu geblieben, er half mir immer. Egal wann ich ihn brauchte, er war erreichbar. Nur einen scharfen Gegenstand weit entfernt.

„Schmerzen sind aber nicht dazu da, damit man sie sich absichtlich zufügt. Du kannst dich auch mit schönen Dingen ablenken. Im Gegensatz zu deinen Wunden bauen sie dich auf und verdeutlichen dir an schlechten Tagen, wofür es sich zu leben lohnt.“

Keine Sache war bisher schön genug, um mich für einen Moment meinen Schmerz vergessen zu lassen. Bis ich Luke traf und wir uns näher kamen. So viele Endorphine war ich nicht gewohnt. Sie haben mich überwältigt und Stück für Stück in einen  Bann gezogen, den ich nicht mehr brechen möchte.

„Ich kannte es aber nicht anders. Bis ich dich traf.“, sage ich mit belegter Stimme, greife mit beiden Händen nach seiner Hand und drücke sie sanft. „Wie meinst du das?“ Neugierig hebt er den Blick von unseren vereinten Händen in meine Augen. Dabei zieht er eine Augenbraue nach oben. „Bei dir geht es mir besser. Ich kann meine Schmerzen vergessen, meine Ängste und meine Sorgen. Ich weiß nicht wie du das anstellst. Aber ich glaube, meine Dämonen fürchten sich vor dir.“, spreche ich lächelnd meine Gedanken aus. Wische eine Träne weg, die sich von meinen Augen gelöst hat.

„Mir geht es da nicht anders. Ich habe auch meine Dämonen. Aber wenn du da bist sind sie so viel sanfter und leiser. Ich glaube, sie fürchten sich auch vor dir.“ Nun ist auch Luke sehr emotional. Das leichte Schimmern in seinen braunen Augen entgeht mir dabei nicht. Seine Worte zaubern mir ein Schmunzeln auf meine Lippen.

„Du hast gesagt, ich kann mich auch mit schönen Dingen ablenken?“, wiederhole ich seine Worte. „Ganz genau“ „Gut, denn ich will mich mit dir ablenken.“ Grinsend lege ich die Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir. „Ist das so?“, ehe er noch etwas sagen kann vereine ich meine Lippen mit seinen und verlocke ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss.

Seine Nähe tut gut, doch sie reicht mir nicht aus. Ich möchte mehr, ihn noch näher bei mir haben. Ihn noch intensiver küssen, ihn berühren. Und auch er soll mich berühren, seine warmen Hände auf meine Haut legen. Ich möchte mehr von dem Gefühl, welches er in mir auslöst.

Als könnte er meine Gedanken lesen wandern seine Hände unter meinem Top meinen Rücken hinauf. Ein angenehmer Schauer breitet sich über meiner Haut aus. Grinsend unterbreche ich den Kuss, greife nach Luke’s Hoodie und ziehe ihn langsam nach oben. Luke hilft mir dabei, befreit sich kurzerhand später aus dem einzigen Stück Stoff, das seinen Oberkörper verhüllt.

Ich kann mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen, als Luke’s Lippen meinen Hals liebkosen und sich dort sanft festsaugen. Immer wieder knabbern seine Zähne an meiner Haut, ziehen leicht an ihr. Während meine Finger in seinen Nacken Halt suchen.

Ein unglaublich anregendes Gefühl macht sich in mir breit, als der Kuss immer leidenschaftlicher wird und Luke die Hände an meine Hüfte legt, sie sanft in seine Richtung drückt.

„Gehen wir in mein Zimmer?“, frage ich atemlos, vergrabe meine Finger in seinen Haaren. Nicht einen Moment später hebt Luke mich auf seine Hüfte und läuft mit mir nach oben. Grinsend liebkose ich seinen Hals, küsse die Stelle hinter seinem Ohr worauf ich ihm ein leichtes Seufzen entlocke. Diese Stelle scheint er wirklich zu mögen, denn sein Herzschlag wird augenblicklich schneller.

Auf meiner Matratze liegend ziehe ich Luke dicht an mich heran, fahre mit den Händen über seinen Oberkörper während wir uns nun etwas ungezügelter küssen. Nach Luft ringend unterbrechen wir den Kuss und Luke hat wieder diesen sanften, verspielten Ausdruck im Gesicht. Mit diesem Blick katapultiert er mich in eine andere Welt. Seine Augen sind hierbei wie zwei Hände, die mich in ein Tor hineinziehen. Raus aus der Realität und hinein in das nächste Abenteuer. Wohin es wohl dieses Mal geht?

Aufgeregt folge ich seiner Bewegung, als seine Lippen meinen Hals herunter zu meinem Schlüsselbein wandern. Langsam schiebt er meinen Träger beiseite, verteilt Küsse auf meiner Schulter. Die Hände hat er dabei an meine Hüfte gelegt. Immer wieder finden seine Finger den Weg unter mein Top. Auch dann, als er den Stoff über meinen Bauch schiebt und auch dort meine Haut mit Küssen liebkost. Seufzend vergrabe ich meine Finger in seinen Haaren und schaue ihm gespannt zu.

Mein Herz klopft wie wild in meiner Brust, als seine Lippen sich den Weg nach unten bahnen. An meiner Hüfte angekommen vergräbt er die Finger in dem leichten Stoff meiner Schlafhose, schiebt sie langsam nach unten. „Darf ich?“, den Blick fragend zu mir gerichtet hält er kurz inne. Zögerlich nicke ich, hebe meine Hüfte etwas an, damit Luke mich von dem Stoff befreien kann.

Mit einem verspielten Lächeln liege ich nun im Slip und in meinem Top vor ihm. Ich kann mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen, als seine Hände über meine Haut wandern, mir überall eine Gänsehaut beschweren.

Seine Lippen bringen mich schier um den Verstand, als sie in sanften Bewegungen die Innenseite meiner Oberschenkel entlang küssen und dort einen Schauer aus Gefühlen hinterlassen. Seine Lippen wandern langsam höher, hoch zu meiner Hüfte über meinen Bauch. Bis sie über dem Stoff meine Brüste erreichen. Ich schlucke, weiß nicht so recht wohin mit meinen Händen und leg sie locker auf Luke’s Schulter ab. Genüsslich schließe ich die Augen, als seine Lippen wieder an meinem Hals ankommen.

Wenn er mich dort küsst, rauschen jedes Mal kleine Blitze durch mich hindurch. Wie kleine, kitzelnde Stromschläge erwecken sie meine Aufmerksamkeit. Doch als seine Hände unter den Stoff wandern, hoch zu meinen Brüsten weiß ich gar nicht, auf was ich mich konzentrieren soll. „Mhh..“, brumme ich leise, als seine Hände mich in kreisenden Bewegungen massieren.

Mit zitterndem Atem lege ich meinen Kopf etwas in den Nacken um Luke den Zugang zu erleichtern. Seine saugenden Lippen ziehen an meiner Haut, während seine Zunge sie immer wieder befeuchtet.

Genießend schließe ich die Augen, vergesse die Welt um mich komplett. Schrecke jedoch auf, als Luke mir das Oberteil über die Brüste schiebt. Auch wenn seine Augen gerade geschlossen sind, so ist es mir trotzdem unangenehm. „Nicht..warte!“, ich unterbreche sein Handeln und schiebe mein Top hastig wieder nach unten.

„Können wir das Licht ausmachen?“ frage ich unschuldig und spüre, wie sich die Röte in meinem Gesicht ausbreitet. „Natürlich. Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir es anlassen.“, frech grinsend umfasst er unter dem Stoff meine aufgerichteten Spitzen und zwirbelt sie sanft zwischen seinen Fingern, was mir ein unglaubliches Gefühl gefolgt von einem unkontrolliertem Stöhnen entlockt. Mein Puls rast in die Höhe, während ich meine Finger in dem Laken festkralle. Das ungewohnte Pulsieren in meinem Unterleibt kann ich dabei nicht ignorieren.

„Dann wäre es mir aber nicht ganz so unangenehm“, beschämt senke ich den Blick. „Wenn das so ist..du sollst dich wohlfühlen. Auch wenn ich wette das die Offenbarung unter diesem Stoff mir sehr gefallen wird. Du bist so ein schönes Mädchen, Amalia..“ Lächelnd haucht er mir einen Kuss auf die Lippen. Dann beugt er sich über mich um das Licht auszuschalten.

Nun wird das Zimmer nur noch vom leichten Mondschein erhellt, was mich um einiges beruhigt. Auch wenn seine Worte gerade wirklich schön anzuhören waren. Du bist so ein schönes Mädchen, Amalia Ich kann mich nicht erinnern, das das jemals jemand zu mir gesagt hat. Schon gar nicht ein Junge und erst Recht nicht einer, den ich auch noch attraktiv finde. Ist das hier wirklich real?

Auch die Anspielung darauf wie gerne er mich ohne Kleidung sehen würde entgeht mir nicht. Aber ich möchte es langsam angehen und nichts überstürzen. Und ich bin froh, dass Luke das versteht. Das er meinen Wunsch akzeptiert und nicht weiter nachhakt oder mich gar unter Druck setzt.

„Darf ich jetzt?“, erneut legt er die Hände an den Stoff, woraufhin ich ihm seine Bitte mit einem leisen „Ja“ quittiere. Langsam schiebt er das Oberteil nach oben, bis er es schließlich über meinen Kopf zieht. Es gehört so viel dazu, das hier gerade zuzulassen und ich bin selber verwundert, dass ich es so weit kommen lasse.

Doch es fühlt sich viel zu gut an. Und ich vertraue Luke. Sehr. Denn würde ich das nicht tun, würde ich jetzt nicht fast nackt, nur mit einem Slip bekleidet in meinem Bett liegen, während Luke sich über mich gebeugt auf der Matratze abstützt. Ich vergesse beinahe das Atmen, fange an unkontrolliert ein und aus zu ächzen. Für jedes andere Mädchen in meinem Alter wäre das wahrscheinlich das Normalste doch für mich ist es komplett neu und fremd. Zum ersten Mal lasse ich es zu, von einem Jungen so berührt zu werden. Lasse es zu ausgezogen zu werden. Obwohl ich genau weiß, wie verletzbar und ungeschützt ich mich dadurch mache. Doch gerade fühlt sich alles einfach nur gut an.

„Du auch..“, grinse ich und lege die Hände an seinen Hosenknopf. Öffne ihn und ziehe langsam den Reisverschluss herunter. Zaghaft befreie ich auch ihn von diesem Stoff, schiebe die Hose langsam seine Hüfte herunter. Luke übernimmt die letzten Handgriffe und befreit sich aus seiner Jeans, beugt sich im nächsten Moment wieder über mich. Mit den Händen an meiner Taille küsst er mich sanft. Genießend vergrabe ich die Finger in seinem Nacken, knete dort seine Haut.

„Weißt du wie viel es mir bedeutet, dass du das gerade zulässt?“ „Ich vertraue dir“, antworte ich ihm und betrachte den sanften Gesichtsausdruck, der vom Mondlicht erhellt wird. „Ich weiß. Nach allem, was passiert ist. Das..wow.“ Im nächsten Moment liegen seine Lippen wieder auf meinen, während seine Hände meinen unverhüllten Oberkörper erkunden. Er muss nichts weiter sagen, denn seine Taten sprechen gerade genug.

Ich kann es nicht zurückhalten in unseren Kuss hinein zu stöhnen, als seine Hände erneut meine Brüste massieren, sie sanft kneten. „Kannst du dir vorstellen, wie gut sich das anfühlt?“, frage ich mit belegter Stimme und gehe auch mit meinen Händen auf Erkundungstour. „Ich kann es hören, das genügt.“ Ich höre den verspielten Unterton aus seiner Stimme heraus, was mich zum Grinsen bringt.

Wie kann sich eine Berührung nur so elektrisierend anfühlen? Haben seine Hände vielleicht irgendwelche Superkräfte oder können sie zaubern? Denn ich fühle mich gerade wirklich verzaubert.

Erneut lösen seine Lippen sich von meinen, wandern über meine Haut nach unten. Luke verteilt erst sanfte Küsse auf meinem Schlüsselbein, dann bewegen seine Lippen sich langsam und vorsichtig über meine linke Brust, worauf mein Herz wie wild zu pochen beginnt. Auch meine Atmung geht flacher. „Wenn es dir zu viel wird, musst du mir es sagen.“, spricht er mir liebevoll zu. Im nächsten Moment spüre ich seine feuchte Zunge auf meiner Haut.

„Wow“, platzt es aus mir heraus, als seine Zunge meine Spitze umkreist. Daraufhin spüre ich erneut dieses gewohntes Zucken in meinem Unterleib. Aber es fühlt sich gut an. Sehr gut sogar. Aber auch fremd. Ein Gefühl wie Hunger, man möchte einfach nur alles tun um es zu stillen.

Ich wünsche mir das diese Nacht nie endet. Doch ohne es zu bemerken holt mich die Erschöpfung erneut ein, sodass ich ohne es zu merken irgendwann wieder einschlafe.

 useless.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt