- Kapitel 53 -

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Luke

Es ist 8 Uhr am Morgen, als ich wieder Nachhause komme. Ich war die ganze Nacht unterwegs und habe versucht das Geld zusammen zu bekommen. So viel Geld in so einer kurzen Zeit, das wird verdammt schwierig! Wirklich schwierig! Ich muss mich wirklich reinhängen und jeden Auftrag annehmen den ich bekomme, anders wird das nichts. Ich habe keine Ahnung was diese Männer machen werden wenn sie ihr Geld nicht rechtzeitig bekommen.

Ich habe bereits einmal eine Abmachung nicht einhalten können und die Folgen davon werde ich für immer mit mir tragen. Sie haben mir meine Mutter genommen. Ein weiterer Mensch darf nicht wegen mir leiden oder gar sterben. Wenn sie Amalia etwas antun..oh Gott! Die Vorstellung lässt mein Herz schmerzhaft in meiner Brust zusammen ziehen. Der Gedanke daran macht mich krank!

Erschöpft von meiner schlaflosen Nacht und mit den Nerven am Ende drehe ich den Schlüssel herum und öffne die Haustür. Ich möchte nur noch in mein Bett. Und am Liebsten würde ich nie wieder aufwachen! Dann hätte dieser Alptraum endlich ein Ende!

Nein Luke, so darfst du nicht denken!

Es gibt Dinge, für die es sich zu Leben lohnt. Amalia ist ein Grund davon und beinahe der einzige. Ich werde sie beschützen, koste es was es wolle! Das habe ich mir von Anfang an versprochen! Aber es ist besser, wenn Amalia nicht weiß was wirklich los ist. Sie würde sich nur Sorgen machen. Helfen kann sie mir hierbei sowieso nicht. Ich hoffe nur ist bleibt Geduldig bis das alles hier geklärt ist. Dann können wir endlich ein ruhiges, normales Leben starten. Ohne Probleme, ohne Schulden und im besten Fall komplett ohne Drogen.

Gott, diese Vorstellung!

Nur sie und ich. Was würden wir wohl machen, hätten wir jetzt nicht diese Probleme? Vielleicht würden wir in den Park gehen und an einem warmen Sommerabend stundenlang im Gras liegen. Uns erzählen was wir an dem anderen lieben. Wir könnten in den Urlaub fahren, weg von allem. Uns ein schönes Leben machen. Oh ja, ich möchte Amalia das schönste Leben bieten! Niemand hätte es mehr verdient als sie! Dafür, das sie immer noch zu mir steht!

Vielleicht schaffe ich es noch ein wenig mehr Kohle heraus zu holen. Und von dem Geld könnten wir dann weg fahren. Oh ja, die Idee klingt perfekt! Amalia muss nicht wissen woher das Geld ist. Ich könnte es genauso gespart haben.

Als ich die Haustür hinter mir schließe höre ich eine Stimme, die mich verdächtig aufhorchen lässt. Ich höre nicht nur die Stimme meines Vaters, sondern auch die einer Frau. Eine Frau?? In unserem Haus?

Seufzend gehe ich in die Küche, da die Stimmen von dort kommen. Ich hoffe nicht gleich das zu sehen, was ich denke. Wenige Sekunden später zerbricht meine Hoffnung in tausend Teile und landet zusammen mit der Post, die ich eben aus dem Briefkasten geholt habe auf dem Boden. Ich traue meinen Augen kaum als ich meinen Vater mit einer fremden Frau in seinen Armen am Herd stehen sehe.

Die braunen, schulterlangen Haare ähneln der von Mom. Für einen kurzen Moment könnte man meinen, sie würde gerade vor ihm stehen. Wäre sie nicht tot!

„Das glaube ich jetzt nicht!!", zische ich wutentbrannt, worauf beide sich umdrehen und ihre Augenpaare auf mich richten. Während die Frau nur erschrocken drein blickt wirkt mein Vater verdächtig entspannt. Fast, als wäre es normal das er einfach mit einer anderen Frau in unserer Küche rummacht, während seine Ehefrau unter der Erde liegt. Als wäre es okay! Aber das ist es nicht! Wann hatte er vor mir davon zu erzählen und wie lange läuft das überhaupt schon??

„Luke, mein Sohn! Solltest du nicht in der Schule sein?" fragt mein Vater und lächelt mich dabei unschuldig an. Sein dreckiges Lachen kann er sich sparen! „Es ist Samstag, du Idiot!", entgegne ich wütend und blicke zwischen den beiden hin und her. Die Frau blickt erschrocken und auch etwas verunsichert zu meinem Vater. Dad hat ihr bestimmt schon alles erzählt. Das ich sein ach so tolles Vorzeige Problemkind bin. Augenblicklich verändert sich Dads Miene. Sein Lachen ist ihm schneller vergangen, als es gekommen ist, während er sich neben die Unbekannte stellt und seinen Arm um sie legt.

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