- Silvester -
Ich fühle mich müde, erschöpft. In den letzten Nächten habe ich nicht viel Schlaf bekommen und in der letzten Nacht am wenigsten.
Luke hat die ganze Nacht gearbeitet und ist erst um 6 Uhr in der Früh Nachhause gekommen. Bis 10 Uhr hat er bei mir geschlafen, dann musste er auch schon wieder gehen, da ein neuer Auftrag über sein Handy reinkam.
Den ganzen Vormittag war ich nervös und konnte mich nicht wirklich auf etwas konzentrieren. Nichts kann mich im Moment ablenken. Unruhig laufe ich in meinem Zimmer umher und blicke auf die Uhr. Es ist 14 Uhr. In einer Stunde muss ich mich fertig machen, um mich mit Louis zu treffen und ich habe das Gefühl, das spätestens jetzt alles außer Kontrolle gerät.
Das Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Ich schlucke meine Tränen herunter, atme einmal tief durch und richte meinen Blick zur Zimmertür. "Ja?" rufe ich durch die Tür, welche sich im nächsten Moment öffnet. Alexander steckt seinen Kopf durch den kleinen Schlitz und lächelt mich an. "Das Essen ist fertig. Ich soll dich holen", sagt er dann, worauf ich nicke.
Manche Dinge ändern sich eben nie. Wie die Tatsache, das Tamara immer noch ihre Liebhaber zu mir hochschickt, wenn das Essen fertig ist. Ein paar Monate früher und Jason würde jetzt in meinem Zimmer stehen. Er würde mich wieder anfassen, mich anmachen und belästigen. Auch wenn es Vergangenheit ist gibt es immer noch Momente, an denen ich an Jason zurück erinnert werde.
Aber ich weiß, das Alexander nicht so ist. Alleine weil er nicht ohne Erlaubnis mein Zimmer betritt, weil er nur seinen Kopf durch den Türschlitz steckt. Immer bedacht, mir nicht zu nahe zu kommen, meine Grenzen nicht zu überschreiten. Alexander ist nicht mein Feind und Jason nicht mehr präsent. Der Teufel hat jetzt einen neuen Namen , nämlich Louis.
Alexander öffnet die Tür und ich gehe mit ihm runter. "Ist alles in Ordnung? Du siehst etwas neben der Spur aus", meint er dann und mustert mich mit einem besorgten Blick, wenn ich das richtig deute. "Ja, alles gut. Danke Alex", sage ich knapp und hoffe, das er nicht weiter nachhakt. "Dann will ich dir mal glauben. Ich hoffe nur das du nichts in dich hineinfrisst. Wenn dich etwas bedrückt und du Angst hast mit deinem Freund oder deiner Schwester zu reden, bin ich auch für dich da. Ich will nur das du das weißt", entgegnet er aufrichtig und legt eine Hand auf meine Schulter. Ich schenke ihm ein Lächeln und nicke. "Das ist wirklich nett von dir, danke. Ich behalte es im Hinterkopf"
Was mich bedrückt, kann ich nur leider niemanden anvertrauen. Niemand darf davon wissen. Ich will mir nicht ausmalen was los ist, wenn sie erfahren das Luke mit Drogen dealt, weil er Schulden hat. Schulden, weil er mit Drogen gedealt hat. Ich schlucke und verinnerliche mir, das ich mich jetzt zusammen reißen muss. Und vielleicht ist heute Abend ja alles vorbei und ich kann mit Luke ein unvergessliches Silvester feiern, wie er es geplant hatte.
"Süße, hey! Komm setz dich!" Meine Schwester winkt mich zu meinel Stuhl und bedeutet mir, mich hinzusetzen. "Kann ich dir noch was helfen?", biete ich lächelnd an und lasse meinen Blick über den reichlich gefüllten Tisch wandern. Tamara hat ein regelrechtes Festessen zubereitet. Klöse, Steak, sämtliche Salate und Beilagen. Auch wenn mir durch den ganzen Stress der Hunger vergangen ist könnte ich durchaus eine Kleinigkeit vertragen.
"Nein nein, es ist alles fertig. Setzt euch", lächelt Tamara, während sie ihre Hände wäscht und abschließend abtrocknet. Ich setze mich neben Alexander und warte, bis auch Tamara sich gesetzt hat. "Das sieht wirklich toll aus was ihr da gezaubert habt", grinse ich. "Das Meiste hat deine wundervolle Schwester gemacht", lächelt Alexander und tauscht dabei mit Tamara ein paar verliebte Blicke aus. "Stimmt garnicht, Alex hat mindestens genauso viel gemacht"
Wir wünschen einander guten Appetit und ich greife zum Salat, um mir etwas davon auf meinen Teller zu machen.
"Wollte Luke nicht mitessen? Wo ist er eigentlich?", erkundigt meine Schwester sich. "Er ist bei seinem Vater", lüge ich und muss dabei aufpassen, das mir das Essen nicht im Hals stecken bleibt.
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useless.
Romance》Ich fühlte mich nutzlos. Ertrunken in der Angst, in Scham und Selbsthass. Dann kam er und zog mich aus dem Wasser obwohl er selbst zu ertrinken drohte.《 Manchmal müssen wir Kompromisse eingehen aber welchen Preis sind wir bereit zu zahlen, um die L...