- Kapitel 12 -

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Einige Zeit sitzen wir so da, bis Luke irgendwann den Kopf hebt und mich anschaut. "Tut mir leid..ich..das war nicht geplant. Ich hatte nicht vor mich bei dir auszuheulen.", meint er schließlich und reibt sich nochmal seine Augen, die zum Glück keine neuen Tränen mehr vergießen. Auch seine Stimme klingt wieder viel ruhiger. "Schon okay, du musst dich nicht entschuldigen" versichere ich ihm.

"Ich bin so ein Idiot" sagt er schließlich und schüttelt dabei seinen Kopf. "Das warst du hin und wieder wirklich" bestätige ich ihn kleinlaut mit der Hoffnung, im nächsten Moment nicht einen kalten Blick oder einen schmerzhaften Hieb von ihm zu bekommen. "Ich..sorry..das war-" stammel ich vor mich hin, doch Luke unterbricht mich. "Nein schon okay, du hast recht" bekräftigt er meine Aussage und schenkt mir ein verzagtes Lächeln. Seit wir uns begegnet sind hat er noch nicht wirklich oft gelächelt. Und ich muss sagen es steht ihm wirklich. Wenn er lächelt wirkt er gleich nicht mehr so kühl und schroff.

Ich nicke, schrecke im nächsten Moment auf, als sich plötzlich eine starke Hand hinter mir auf meine Schulter legt. Luke blickt verwirrt, mit neugierigen Augen hinter mich. Schnell drehe ich mich um und stelle erschrocken fest, das es Jason ist. "Mal auf die Uhr gesehen?!" sind seine Worte zur Begrüßung, mit dazu bekomme ich einen finsteren Blick zugeworfen. "Deine Schwester macht sich schon Sorgen!" fügt er hinzu.

Hastig stehe ich auf. Fuck wie lange haben wir hier denn gesessen? Und wie zum Teufel hat er mich gefunden? "Ich, sorry..ehm.." stammel ich nervös vor mich hin. Im gleichen Moment steht Luke auf und legt eine Hand an meinen Arm. "Sorry das war meine Schuld, Ich hab nicht auf die Uhr gesehen. Ich bringe sie gleich Nachhause, okay?" erklärt er Jason in einem ruhig Ton. Jason mustert uns irritiert und fixiert seinen finsteren Blick auf Luke's Hand, mit der er mich berührt. Oh oh, das wird noch Ärger geben. "Nein sie kommt jetzt mit!" bestimmt Jason. Ich nicke und werfe Luke einen flüchtigen, entschuldigenden Blick zu.

"Und wieso bestimmst du das?", wirft Luke knurrend ein und da ist sie wieder, seine dunkle, angsteinflösende Stimme. Ich schlucke schwer und versuche Luke irgendwie mit meinen Augen zu kommunizieren, dass er das besser nicht machen sollte. Dann löse ich mich aus seinem Griff und trete einen Schritt zurück. Im Gleichen Moment macht Jason ein paar Schritte auf ihn zu, stellt sich dicht vor ihn und funkelt ihn hasserfüllt an. "Und wer genau hat dir hier erlaubt zu reden?", fragt Jason mit geballten Fäusten während Luke den Kiefer anspannt. Die zwei sehen aus wie zwei Hunde, die gleich aufeinander losgehen. "Jason das reicht!", ich dränge mich ängstlich zwischen die beiden und ziehe Jason mit mir, der mir glücklicherweise auch folgt. Ich drehe mich nochmal um, blicke in Luke's verwirrtes Gesicht und werfe ihm nochmal einen entschuldigenden Blick zu. Dann verlasse ich mit Jason schnellen Schrittes den Park.

"Ich will nicht, das du diesen Typ triffst, verstanden?? Nie wieder!", knurrt Jason mich im Auto an und packt mein Kinn zwischen seine Finger. Ich nicke eilig und senke unterworfen meinen Blick. "Ob du mich verstanden hast?!", will er wissen, rüttelt mein fest eingespanntes Gesicht wütend hin und her. "Ja habe ich..", stammel ich ängstlich vor mich hin. Jason drückt mich zurück auf den Sitz und platziert seine Hände links und rechts neben meiner Schulter. "Das will ich hoffen!", raunt er, dabei prallt sein Atem an meinen zusammengepressten Lippen ab. Im nächsten Moment presst er seine Lippen machtvoll und bestimmend auf meine. Ich kneife meine Augen zusammen, kralle meine Finger in den Autositz und hoffe, dass dieser Film endet.

"Tamara...sie wartet doch!", hauche ich zwischen seinem erstickenden Kuss hervor und versuche mich unter ihm zu winden. Wieder packt er mein Gesicht. "Auf die paar Minuten kommt's nun auch nicht an", antwortet er. Während er mir wieder näher kommen will klingelt sein Handy laut auf. Na Gott sei dank! Erleichtert atme ich auf, als Jason sich ein Stück von mir abwendet und den Anruf abnimmt. "Ja Babe..ja sie ist bei mir", spricht er in den Hörer zu Tamara und hat dabei den Blick auch mich gerichtet. Seinen Daumen lässt er langsam über meinen Mund streifen, schiebt ihn kurz zwischen meine Lippen und rollt dann genervt mit den Augen. "Sie will dich sprechen.", erklärt Jason mir, reicht mir das Telefon und lässt sich wieder auf seinem Sitz nieder.

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