- Kapitel 42 -

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Ich habe die Augen geschlossen, den Kopf an Luke's Brust gebettet und lausche seinem ruhigen Herzschlag, während Luke sich eine Zigarette angezündet hat. Ich weiß nicht ob ich süß finden soll, dass er extra das Fenster geöffnet hat um den Rauch hinaus zu pusten. Das er raucht stellt für mich kein Problem da. Er tut es nicht oft in meiner Gegenwart, weswegen es mich nicht weiter stört. Im Gegenteil, das leise Knistern, welches die Zigarette von sich gibt während Luke daran zieht entspannt mich sogar etwas. Einzig allein der Geschmack danach auf seinen Lippen ist gewöhnungsbedürftig.

Gerade haben wir uns nichts zu sagen, aber das ist auch okay so. Die wichtigsten Worte haben wir bereits gesprochen. Luke liebt mich und ich liebe ihn. Und der Fakt, das wir jetzt zusammen sind macht mich einfach nur glücklich. Ich bin sein, wie es scheint. Und er ist mein. Etwas schöneres kann ich mir gerade nicht vorstellen.

Es kann noch so kalt und nass hier draußen sein, zudem ist es stockdunkel und ich habe keine Ahnung wie wir eigentlich wieder von hier wegkommen sollen, aber gerade ist mir das alles egal. Wir würden schon einen Weg finden, irgendwie und irgendwann. Aber im Moment will ich garnicht weg. Hier und jetzt ist die Welt in Ordnung denn es gibt nur uns beide. Niemand, der uns in die Quere kommen kann, niemand der uns belästigen kann. Nur wir zwei und ich genieße es so sehr.

„Möchtest du ein wenig schlafen? Du wirkst müde..", seine Stimme dringt sanft an mein Ohr, während er mit der freien Hand über meinen Rücken streicht.

Ich bringe nur ein leichtes Nicken zustande, da ich gerade wirklich kurz davor bin einzuschlafen. In meiner momentanen Position könnte das allerdings etwas ungemütlich werden. Luke hat gerade eine große Rauchwolke ausgepustet, als ich mich zu ihm hochstecke um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Diesmal trägt er diesen Nikotingeschmack auf ihnen. Es stört mich nicht sonderlich, aber das giftige Aroma überdeckt seinen Geschmack der sonst eher frisch gebrühtem Kaffee gleicht.

Ich rutsche ein Stück nach unten, lege meinen Kopf auf seinen Bauch und rück ein paar Mal hin und her, bis ich eine passende Position gefunden habe. Nicht einmal in meinem eigenen Bett würde ich mich gerade so wohl fühlen, auch das mittlerweile über 10 Jahre alte Lattenrost sich meinem Rücken perfekt angepasst hat. Nichts und niemand übermittelt mir auch nur ansatzweise dieses Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen, „Ich mach das Fenster gleich zu..", sagt er leise, während er über meine Arme streicht die wegen der Kälte von einer leichten Gänsehaut geziert sind. Einmal habe ich keine Jacke dabei. Natürlich geht uns genau an diesem Tag der Tank in einem Funkloch aus.

Trotz der Umstände schlafe ich ziemlich schnell ein, finde mich in tiefster Entspannung wieder. Nicht einmal ein Alptraum traut sich in mein Unterbewusstsein hinein.

Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe, aber als ich aufwache zittere ich am ganzen Körper. Es ist eiskalt. Auch Luke ist inzwischen nicht mehr warm, lediglich die Stelle wo mein Kopf auf seinem Bauch liegt ist noch ein wenig erwärmt. Zitternd kauere ich mich zusammen, mache mich so klein wie es mir möglich ist.

„Dir ist ganz schön kalt, oder?" kommt es mit rauer Stimme besorgt von Luke, der daraufhin mit seinen Händen sanft über meine tauben Arme reibt. War er etwa die ganze Zeit wach? „J-ja..mir ist a-arschkalt!", stottere ich und kuschle mich in seine Arme hinein. „Fuck..ich müsste irgendwo noch einen Pullover haben. Lässt du mich kurz aufstehen?" Obwohl ich Luke gerade garnicht gehen lassen möchte richte ich mich verschlafen auf. Zitternd ziehe ich die Knie an meine Brust heran und schlinge die Arme um sie. Als Luke die Tür öffnet um zum Kofferraum zu gehen dringt ein bissiger Wind ins Fahrzeug. Scheiße, wer hätte denn gedacht das es so kalt werden würde?

Wenige Sekunden später kommt Luke mit einem Pullover in seiner Hand zurück und setzt sich wieder neben mich. „Zieh den an. Mehr konnte ich nicht finden, aber vielleicht hilft er ein bisschen." Lächelnd nehme ich den Hoodie entgegen und ziehe mir das viel zu große Kleidungsstück über. „Danke!", Ich sauge den Duft ein, der an dem Pullover hängt und seufze wohlig auf. Als der Duft mich einhüllt fühle ich mich zumindest innerlich schon viel wärmer. „Das ist das mindeste! Tut mir wirklich leid. Hätte ich mal mein Hirn angeschaltet und noch getankt, würden wir jetzt nicht hier festsitzen. Ich will nicht das du krank wirst", kommt es betreten von ihm, während er seinen Arm um mich legt und mir einen Kuss auf die Lippen haucht.

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