- Kapitel 62 -

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Nachdem wir zusammen geduscht haben stehe ich nun vor meinem Spiegel und entwirre meine langen Haare. Ich habe mich schon oft gefragt, ob ich sie nicht einfach abschneiden lassen soll. Das ständige Entwirren, die Knoten, das Styling. Seufzend kneife ich meine Augen zusammen, als es beim Entwirren etwas ziept.

"Deine Haare sind so schön..", kommt es von Luke, der sich hinter mich stellt und die Arme um meinen Bauch legt. "Wenn sie nur nicht eine eigene Persönlichkeit hätten", grinse ich und lege meine nassen Haare über meine Schultern nach vorne.

"Ich hab eine Idee", murmelt Luke in mein Ohr, nachdem er mir einen Kuss auf meine Wange gehaucht hat und meinen Blick im Spiegel erwidert. "Und die wäre?", frage ich lächelnd. "Was hällst du davon wenn wir in der Stadt frühstücken gehen? Nur wir beide?" Meine Augen beginnen zu strahlen. Das ist eine tolle Idee!

"Jaaa das klingt toll!", quietsche ich und drehe mich in seinen Armen um, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. "Sehr gut, dann mach dich mal fertig und ich gehe schnell im Auto meine Kippen holen" Ich nicke eifrig, küsse ihn nochmal dann geht Luke auch schon aus dem Zimmer.

Zufrieden lächelnd kämme ich meine Haare durch und föhne sie kurz an. Dann nehme ich mir aus meinem Kleiderschrank eine blaue skinny Jeans und einen beigefarbenen Hoodie heraus und ziehe beides an. Gerade, als ich den Gürtel schließe kommt Luke wieder herein. "Okay, kleine Planänderung. Ich muss erst einen Auftrag erledigen. Danach können wir frühstücken" Ich drehe mich zu ihm und schaue zu, wie er zum Fenster geht und es öffnet. Dann kramt er eine Zigarette aus der Schachtel und klemmt sie sich zwischen die Lippen.

"Und ich?", frage ich vorsichtig. "Du wartest am Besten hier oder bei mir Zuhause. Wie es dir lieber ist. Ich muss jetzt aufjedenfall erstmal kurz zu mir fahren", erklärt er mir dann. "Okay, naja ich könnte doch mit", schlage ich vor. "Zu mir? Okay", antwortet er mir und zündet sich die Zigarette an.

"Nein, mit zu deinem Auftrag" Auch wenn Luke aus dem Fenster schaut kann ich von der Seite sehen wie er die Augen verdreht und ein paar größere Züge von seiner Zigarette nimmt. "Das Thema hatten wir oft genug, oder? Nein, ich werde dich nicht mitnehmen. Da diskutiere ich nicht", kommt es stur von ihm. Seufzend stelle ich mich neben ihn ans Fenster und lehne meinen Kopf an seinen Oberarm, worauf Luke den Arm um mich legt und mit der Hand über meine Seite streicht. Mit der anderen Hand hält er wieder die Kippe an seine Lippen, um daran zu ziehen.

Ich weiß das Luke mich nicht dabei haben will. Er macht sich Sorgen und will mich nicht in die ganze Sache mit reinziehen. Das verstehe ich ja auch. Aber es passiert doch nichts wenn ich einfach im Auto sitzen bleibe. "Ich bleibe einfach im Auto sitzen. Ich werd mich nicht vom Fleck rühren und einfach warten bis du wieder kommst", schlage ich vor, worauf Luke seufzend den Rauch auspustet. "Bitteeee", quängel ich und schaue mit einem Hundeblick zu ihm hoch, bis seinen braunen Augen meinen Blick erwiedern.

Er zieht einen Mundwinkel nach oben und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, was wirklich süß aussieht. "Bitte, komm schon! Ich werde nichts machen, versprochen!", hake ich weiter nach. Nachdem er scheinbar kurz überlegt hat nickt er leicht. "Also ja?", grinse ich. "Du bleibst im Auto sitzen, verstanden? Du steigst nicht aus und du lässt dich auch von niemanden anquatschen wenn ich nicht da bin, kapiert??", knurrt er mit ernster Stimme, worauf ich eilig nicke und weiterhin vor mich hin lächle.

"Ich meins ernst, Amalia. Das ist kein Spaß" Ich nicke und schmiege meinen Kopf an seine Brust. "Ich hoffe das ich das nicht bereuen werde.", murmelt er dann und drückt mir einen Kuss auf meinen Haaransatz. "Ich tu was du sagst, versprochen", sage ich und nachdem Luke seine Zigarette fertiggeraucht und ausgedrückt hat gehen wir auch schon.

"Wir fahren also erst zu dir?", erkundige ich mich, setze mich in Luke's Auto und schnalle mich an. "Genau. Ich muss die Sachen erst noch holen" entgegnet er und fährt los. "Und was hat derjenige bei dir..naja..bestellt?" frage ich vorsichtig nach. "10 Gramm Kokain und ein paar Pillen" Ich nicke und versuche mir bildlich vorzustellen, wieviele Drogen das sind und wieviel sie Wert sind. 10 Gramm Kokain, das ist doch eine ganz schöne Menge oder? Ich kann nicht glauben das Luke das alles bei sich Zuhause hat. Ist das nicht gefährlich? Ich hoffe einfach Luke kann seine Schulden bald bezahlen, damit er das zukünftig nie wieder machen muss.

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