- Kapitel 49 -

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Nachdem Luke in der letzten Nacht bei mir geschlafen hat mache ich mich heute Morgen für die Schule fertig. Zu meinem Glück war Alexander nicht mehr da, als wir Nachhause kamen. Meine Schwester habe ich seit dem Abendessen nicht mehr gesehen, sie hatte wahrscheinlich geschlafen oder sich zurück gezogen. Ich gehe mit Luke in die Küche runter und finde meine Schwester alleine am Küchentisch wieder.

„Morgen", brumme ich, weiche ihrem Blick aus und schnappe mir eine Tasse um mir eine heiße Schokolade zu machen. „Morgen Tamara", begrüßt Luke sie und stellt sich mit dem Rücken an die Küchenzeile gelehnt neben mich. „Hey Luke. Amalia du könntest mir wenigstens Bescheid geben, wenn du gehst. Auch wenn Luke hier schläft", antwortet sie an mich gerichtet. „Du hättest mich genauso darüber informieren können als dieser Alexander hier war" „Was das betrifft müssen wir noch reden. Was war das gestern??"

„Ich will darüber jetzt nicht reden", brumme ich und rühre mir Kakaopulver in die warme Milch. Luke bedient sich währenddessen an einem Kaffee. „Du magst ihn nicht, oder? Ich frage mich nur warum? Was hat er dir getan? Er war den ganzen Nachmittag über nett zu dir" „Ich brauch einfach Zeit. Ich kenne ihn nicht, er war mir viel zu nahe", seufze ich.

„Er würde dir nie etwas böses wollen, Amalia." „Wie kannst du da so sicher sein? Nach allem, was passiert ist?", frage ich hörbar enttäuscht und setze mich mit Luke an den Tisch. „Alex ist anders, okay? Ich hoffe das erkennst du auch noch. Vielleicht möchtest du dich das nächste Mal bei ihm entschuldigen.." Ratlos zucke ich mit der Schulter und trinke von meinem Kakao.

„Wie geht es deinem Vater?", erkundigt Tamara sich bei Luke. „Dem geht's gut soweit", antwortet Luke ihr. „Verbringt ihr Weihnachten dann zu zweit?" Darüber habe ich noch garnicht nachgedacht, bis Weihnachten sind es nur noch drei Wochen. Ich muss mir noch ein Geschenk für Luke ausdenken. Auch wenn ich Weihnachten nicht gerne feiere möchte ich ihm dennoch etwas schenken. Alleine aus dem Grund weil ich ihn liebe, um ihm zu zeigen wie viel er mir bedeutet. Denn ich wüsste nicht wo ich ohne ihn wäre.

„Ich denke schon, keine Ahnung. Seitdem meine Mutter Tod ist haben wir kein Weihnachten mehr gefeiert", antwortet er ihr und ich kann den Schmerz in seiner Stimme hören.. Seufzend lege ich meine Hand in seinen Nacken und lasse meine Finger über seine Haut kreisen. Vielleicht können Luke und ich ja Weihnachten irgendwie zusammen verbringen, das wäre schön.

„Also gut wir müssen dann", sage ich und verabschiede mich mit einer leichten Umarmung von meiner Schwester. „Alles klar, viel Spaß in der Schule!"

Als wir in Luke's Auto steigen bin ich froh, das ich heute nicht alleine zur Schule laufen muss. Wer weiß, ob Louis mir wieder irgendwo auflauert. In Luke's Nähe fühle ich mich sicher, wenn er bei mir ist wird mir nichts passieren.

„Mein letztes Weihnachten habe ich im Gefängnis verbracht", erzählt er mir, worauf ich meinen Blick verstimmt zu ihm richte. „Wie war das dort?", frage ich ihn. „Nicht schön. Naja, es wird nicht gefeiert oder so. Du bist in deiner Zelle, wie an all den anderen Tagen auch. Von meinem Vater habe ich eine Weihnachtskarte bekommen, das war aber auch das Einzige Mal das er mir geschrieben hat" „Hat er dich denn besucht? Sowas geht doch, oder?" „Natürlich kann man Besuch empfangen. Aber er kam nur einmal am Anfang" „Das tut mir leid" Ich seufze und lege meine Hand auf seinen Oberschenkel.

„Das muss es nicht. Es ist Vergangenheit." „Wollen wir an Weihnachten zusammen sein?" „Die Idee klingt schön. Ich bin nicht sonderlich in Stimmung um irgendwas zu feiern. Aber Weihnachten ist das Fest der Liebe, oder? Und du bist meine große Liebe", schwärmt er und beginnt zu lächeln, womit er mir ein breites Grinsen entlockt. „Naww, hör auf so süß zu sein!", lächle ich und beuge mich zu ihm rüber um seine Wange zu küssen.

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