- Kapitel 45 -

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Ein paar Wochen sind vergangen und der letzte Monat des Jahres ist angebrochen. Sowohl Luke's Vater als auch meine Schwester haben zuerst skeptisch reagiert, nach dem Luke und ich offiziell bekannt gemacht haben das wir ein Paar sind. Tamara war der Meinung das alles einen Ticken zu schnell geht, während Manuel nach wie vor skeptisch ist, was seinen Sohn betrifft. Dennoch dulden beide unsere Beziehung und haben keinerlei Einwände. Von Tamara darf ich mir nur hin und wieder anhören, das ich ja richtig verhüten soll. Sie freut sich für mich, darüber bin ich wirklich glücklich. Auch geht es ihr mittlerweile etwas besser und sie scheint sich von der Sache mit Jason immer mehr zu erholen. Vielleicht liegt es aber auch an ihrem Therapeuten, Dr James oder besser gesagt Alexander, von dem Tamara in letzter Zeit öfter mit einem breiten Grinsen im Gesicht erzählt hat. Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, das zwischen den beiden was läuft auch wenn Tamara das Gegenteil behauptet. Dieser Alexander scheint meiner Schwester definitiv den Kopf ein wenig verdreht zu haben.

Ich freue mich für Sie. In letzter Zeit lacht sie öfters, wirkt ausgeglichener. Ich hoffe nur sie tritt nicht in die nächste Falle. Gerade geht es ihr so gut und mit mir und Luke läuft es auch super. Wir sind seit über einem Monat zusammen und ich kann mich nicht beschweren. Wir haben uns nicht einmal gestritten. Okay, wenn man es genau nimmt hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit, aber es war keine große Sache und wir konnten es schnell klären.

Luke nimmt nach wie vor Drogen. Nichtsdestotrotz hält er mich strikt von seinem Konsum fern. Ich darf nicht zusehen, wenn er etwas nimmt. Was ich nicht ganz verstehen kann, denn die Abhängigkeit ist ein Teil seines Lebens und ich fände es nur fair, wenn er mich in diesen Teil auch einweihen würde. Aber ich verstehe auch, das er sich Sorgen macht und nicht möchte, das ich mit dem Thema in Berührung komme.

Tamara weiß nichts über Luke's Vergangenheit. Das er einmal Drogen gedealt hat, im Gefängnis saß und immer noch auf Bewährung ist. Noch dazu das er hin und wieder Heroin zu sich nimmt. Sie würde wahrscheinlich ausrasten, würde sie nur ein was davon erfahren. Tamara hat ihn inzwischen auch schon etwas in ihr Herz geschlossen, worüber ich wirklich glücklich bin.

Lediglich sein Nikotinkonsum ist ihr ein kleiner Dorn im Auge. Nachdem Luke meiner Schwester aber versichert hat, das er nie in meiner Nähe rauchen würde und wenn dann nur mit geöffneten Fenstern kniff sie ein Auge zu. Mir würde es im Leben nicht einfallen Luke wegen seinen Zigaretten zu verlassen, geschweige denn ihn überhaupt zu verlassen! Ich liebe ihn und daran hat sich nichts geändert. Außer vielleicht, das ich ihn jeden Tag ein bisschen mehr liebe.

Dick eingepackt mit Mütze und Schal laufe ich in der Innenstadt neben Luke her und halte seine Hand. Er wollte sich neue Schuhe kaufen und um ihn zu begleiten musste er mich nicht zweimal fragen. Nachdem wir ein paar neue Vans für ihn gefunden hatten schlenderten wir noch etwas durch die Fußgängerzone. Die Geschäfte stimmen sich bereits auf das Weihnachtsgeschäft ein und ein Schaufenster leuchtet bunter als das andere. Auch die Laternen sind wie jeden Dezember mit Lichterketten und Tannenzweigen eingekleidet.

Ob man es glaubt oder nicht, aber ich feiere Weihnachten nicht gerne. Es erinnert mich nur jedes Jahr aufs Neue daran, das meine Eltern nicht mehr hier sind. Und das macht mich traurig. Tamara ist die einzige Familie die ich noch habe und während ich eher ein Weihnachtsmuffel bin kann meine Schwester es jedes Jahr aufs Neue nicht erwarten, den Weihnachtsschmuck unserer Eltern aus dem Keller zu holen. Dafür könnte ich sie jedes Mal verfluchen, aber es bereitet ihr immer eine große Freude unser Haus zu dekorieren und inzwischen habe ich auch keine Lust mehr mich zu beschweren.

Dieses Jahr werde ich mein Weihnachten mit Luke verbringen, da bin ich mir sicher! Vielleicht wird es das schönste Weihnachten, das ich seit dem Tod meiner Eltern erleben werde. Ich habe auch nicht einen Wunsch, ich möchte einfach nur in Luke's Nähe sein.

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