(sorry der Titel musste sein :D)
Wie andere manchmal auf uns reagieren.
(Zum Beispiel ein Dialoger Typ, der uns eine Spenden-Patenschaft aufschwatzen wollte. Wir sind ihm insgesamt 4 mal begegnet, drei mal an einem Tag und dann nocheinmal einmal ein paar Tage später, und da wollte er mir eigentlich nur Hallo sagen, doch ich wollte nun wirklich eine Patenschaft übernehmen. Er freute sich total und nachdem ich unterschrieben hatte, schenkte er mir ein Armband und dir auch. Du wolltest erst keins, weil du nichts dafür spendest, aber ich wollte dass du auch eins hast. Irgendwie waren dieser Typ mit der rosa Mütze und wir fast Freunde geworden, und als wir uns dann aber verabschiedeten - fast schade eigentlich - fragte er uns: "Wohnt ihr zusammen" und wir verneinten. Und dann fragte er, einfach so: "Aber seid ihr zusammen?" und Max, ey ich feiere uns immer noch für diese Sekunde in der wir gleichzeitig und mit der selben zufriedenen Betonung antworteten mit: "Joa.", sodass ich lachen, und du schmunzeln musstest. Und der rosa Typ lächelte uns an und meinte "Schön.". Ach, keine Ahnung, das war irgendwie niedlich alles.
Und ich bin manchmal anstrengend und egoistisch und unsensibel und rede viel, und auch viel unnötiges Zeug, während andere mit ihren Gedanken nicht zu Wort kommen. Manchmal muss ich meinen langweiligen Alltag so lange schönreden, bis mein Gegenüber aus Mitleid lacht, hoffend, meine Erzählung würde dann ein Ende finden. Aber Max, weißt du was? Wie ich über dich rede ist anders, ich sag weniger, ich muss meistens gar nicht viel sagen. (Auch wenn das mit diesem Buch hier wahrscheinlich das Gegenteil vermuten lässt.) Aber ich zitiere nur einen Satz oder eine kleine Anekdote von dir und halt dann die Klappe, und mein Gegenüber lächelt ehrlich, und erzählt dann daran anknüpfend offen etwas von sich.
Eines Tages war ich mal sehr komisch drauf und sehr wortkarg, und redete nicht viel mit meiner Mitbewohnerin, als wir in der Uni nebeneinander saßen. Ich merkte, dass sie sich irgendwie nicht gut damit fühlte, konnte und wollte es aber auch nicht ändern. Auf einmal zeigte sie auf den Rand meines Blocks, wo ich deinen und meinen Namen in Graffiti Schrift hingekritzelt hatte, um ein bisschen Kraft zu schöpfen. Sie zeigte auf mein Geschmaller und lachte versöhnlich, und ich konnte sogar mitlachen. "Aww.", sagte sie, und ich sagte "Danke.", und mehr redeten wir danach nicht mehr, aber das war auch genug.
Oder wie wir Abends uns einfach zum Date meiner Mitbewohnerin dazugesellen und du nicht viel machst, aber zeigst, wie man eine Mango mit einem Trinkglas schälen kann, und wir so viel lachen und lieb jede Menge matschige Mango unter uns aufteilen, nachdem auch noch meine zwei anderen Mitbewohner interessiert dazukommen und wir uns alle in der Küche treffen als gäbe es Mango nur einmal im Jahr. Ich stehe neben dem Kühlschrank und allen im Weg, ab und zu fällt das Kühlschranklicht auf mein Gesicht, während ich abweisend jemandem ausweiche.)
Du lehnst neben mir, und bist irgendwie Mittelpunkt des Geschehens und wirkst trotzdem, als wärst du von uns allen am meisten nur Beobachter. Wie. Geht das. Die chaotische Stimmung in der engen kleinen Küche und das Licht von der Nachttischlampe die auf der Kaffemaschine steht sind warm, das Kühlschranklicht kalt, ich friere vor Glücks-Gänsehaut und mein Herz schmilzt und das alles nur... weil wir alle so viel Spass haben können, eine matschige Mango auf eine komische Art zu schälen.